Der Deutsch-Russische Chor sang Werke von Mozart sowie geistliche Lieder. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Deutsch-Russischer Chor singt in der Martinskirche

Lahr (bau). Lilli Kerbs hatte mit ihrem Mann Alexander vor einem Vierteljahrhundert die Idee einen russisch-deutschen Chor zu gründen. Sie moderierte das Jubiläums-Konzert am Samstagabend in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche. Sohn Andreas Kerbs brillierte als Solist. Die Idee, dass das gesamte Ensemble so etwas wie eine Familie ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Moderatorin zitierte einmal Wolfgang Amadeus Mozart, der sinngemäß gesagt hatte, dass ohne Musik alles nichts wäre.

Und, wenn man schon bei Mozart ist: Die gesangliche Interpretation von "Uns‘re kleine Nachtmusik" war als Lied mit der Melodie der "Serenade für Streicher, G-Dur", KV 525 ein Glanzstück. So heißt das Stück "Einke kleine Nachtmusik" tatsächlich im Köchelverzeichnis. Da das Konzert im sakralen Raum stattfand, hatte Chorleiterin Tatjana Hofmann viele geistliche Stücke auf Deutsch und Russisch einstudiert.

Die Ouvertüre war ein gesungenes "Vater unser", dem später das "Ave Maria" folgte. Das "Singe, als sei Himmel auf Erden" nahmen Sänger sowie Leon Gleim am Klavier nahezu wörtlich. Der Gesang des Ensembles war wirklich eine Klasse für sich. "Geh‘ unter der Gnade" war ein berührendes Ende eines sehr gelungenen Konzertes.

Eine Überraschung war das Quintett "Schwesterherz" – fünf Frauen, die zum Chor gehören – die "Schau auf die Welt" und "Tebe Poem" als eine Art Geburtstagsständchen für das gesamte Ensemble sangen. Andreas Kerbs als Solist sang "Pani Irene". Erfreulich für die Gäste, die kein Russisch verstehen, war die Moderation. Lilli Kerbs stellte vor jedem Stück vor, um was es sich im Folgenden handeln würde.

Dass der Chor in Lahr einen guten Ruf hat und das alle Sänger hier verwurzelt sind, war an den Dankesworten zu erkennen. Wolfgang G. Müller dankte dem Chor für die gute Arbeit und ihren wertvollen Beitrag zur Integration. Er erinnerte sich, dass er den Chor bei seinem Amtsantritt 1997 bereits kennengelernt hatte. Damals sang der Chor, der gerade drei Jahre bestand, zu Ehren des neuen Verwaltungschefs. Sein Nachfolger, Markus Ibert, freute sich über das 25-jährige Bestehen des Chors: "Musik macht Spaß, verbindet und schafft Gemeinsamkeiten." Das war dem Ensemble bei dem Konzert sicher ein Ansporn.