Mehr als 24 Millionen Euro hat die Wohnbau Lahr bereits in die Modernisierungsmaßnahmen im Kanadaring investiert. Foto: Thomas Kiehl / Städtische Wohnbau

Städtebau: Sanierung des Kanadarings wird fortgeführt, Angebote stärken Zusammenhalt der Bewohner

Lahr (red/sl). Bei der Modernisierung des Kanadaring ist Vieles bereits erreicht, es gibt aber auch noch einiges zu tun. Dafür erhält die Stadt Lahr im Rahmen der Städtebauförderung weitere 800 000 Euro vom Wirtschaftsministerium.

"Über die weitere Unterstützung vom Land freue ich mich sehr", sagt OB Markus Ibert. "Die Sanierung im Kanadaring ist zurzeit die bedeutendste städtebauliche Erneuerungsmaßnahme in Lahr. Gemeinsam mit der Wohnbau Stadt Lahr entsteht hier ein modernes Quartier mit hoher Wohn- und Lebensqualität." Die erneute Förderung zeige, dass die Bedeutung des Projekts auch auf Landesebene gesehen wird, freut sich Ibert.

Die zugesprochenen Mittel dienen der Finanzierung der in diesem Jahr laufenden und teilweise im nächsten Jahr weitergehenden Maßnahmen der Wohnbau sowie dem 2019 begonnenen Ausbau der Straße Kanadaring. "Bereits mehr als 24 Millionen Euro hat die Wohnbau Lahr im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms ›Soziale Stadt‹ in die Modernisierungsmaßnahmen im Kanadaring investiert. Die umfangreichen Arbeiten im ersten Sanierungsgebiet, das rund 16 000 Quadratmeter Wohnfläche sowie neue Außenanlagen umfasst, haben wir inzwischen abgeschlossen", erläutert Wohnbau-Geschäftsführer Guido Echterbruch.

"Im Sanierungsgebiet Kanadaring geht mit der Modernisierung und Nachverdichtung eine komplette Umstrukturierung der privaten und öffentlichen Freiflächen einher", erklärt Baubürgermeister Tilman Petters. 2016 wurde in diesem Zuge der Kreisverkehr in der Schwarzwaldstraße/Otto-Hahn-Straße gebaut, der das Wohngebiet im Osten mit der Straße Kanadaring verbindet. Außerdem wurde die neue Fuß-und Radwegbrücke über die Schutter hergestellt, die den Kanadaring an den Stadtteil Dinglingen anbindet, sowie der Schutterplatz mit der Wegeanbindung Kanadaring und Glockengumpen. 2018 sind auch die öffentlichen Flächen des Quartierplatzes mit den geschwungenen Wegeanbindungen von Alt-Dinglingen bis zum Bürgerpark der LGS hergestellt worden.

Der neue Quartiersplatz öffnet die Wohnbebauung zur Schwarzwaldstraße. "Mit diesem Platz erhält der Kanadaring ein neues Zentrum, das durch das neue Café- und Bäckereigebäude in seiner Funktion gestärkt wird", so Petters, "Zur guten Wohn- und Aufenthaltsqualität wird auch beitragen, dass der Baumbestand weitgehend erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt wird."

Die derzeit laufenden Bauarbeiten zum Ausbau der Straße Kanadaring haben im Juni 2019 begonnen. Mit ihnen geht die Neuorganisation der Auto-Stellplätze einher, ein wichtiger Baustein im Hinblick auf eines der wesentlichen Sanierungsziele: die Neuordnung und Neugestaltung des Freiraums im Quartier. Senkrechtparker entlang der Straße Kanadaring decken dabei den Großteil der benötigten Stellplätze ab und können so die Wohnhöfe vom sonst vorhandenen Parkdruck in Lahr befreien. Der Ausbau der Straße Kanadaring wird voraussichtlich Ende Mai 2020 fertiggestellt.

Im Zuge des Projekts Kanadaring sind mit dem Vereinsheim des TV Dinglingen, der Hausmeisterwerkstatt am Quartiers-Entrée und den drei Stadthäusern am Schutterufer mit insgesamt 36 Wohneinheiten auch zahlreiche Neubauten entstanden. Um den Zusammenhalt der Bewohner zu stärken, sind außerdem zwei Zusatzangebote geschaffen worden. Dazu zählt neben einem Gästeappartement, das Mietern exklusiv zur Unterbringung ihrer Besucher zur Verfügung steht, auch der neue Quartierstreff im Erdgeschoss des Gebäudes Kanadaring 24. In den kommenden Jahren wird die Wohnbau weitere 16 Millionen in die städtebauliche Entwicklung des Kanadarings investieren. Dabei wird auch diese Maßnahme mit Fördermitteln aus dem Stadtentwicklungsprogramm "Soziale Stadt" gefördert, hebt die Stadt hervor.

So geht's weiter

"Mit der Sanierung der ersten beiden Wohngebäude mit 24 Wohnungen werden wir im Mai beginnen", erklärt Echterbruch, "Ziel ist es, diesen zweiten Sanierungsabschnitt mit insgesamt zehn Wohngebäuden bis 2024 abzuschließen." Neben der Sanierung von 120 Bestandswohnungen mit rund 10 000 Quadratmetern Wohnfläche ist unter anderem der Bau von vier weiteren Häusern an der Schutter vorgesehen. Zwei davon werden im Rahmen des sozialen Mietwohnungsbaus realisiert; sie werden Platz für insgesamt 26 öffentlich geförderte Wohnungen bieten. Baubeginn wird im Juni sein.