"Für uns ist der Garten ein Paradies": Annerose Deusch hegt zusammen mit ihrem Mann Gerd auf einer Fläche von 500 Quadratmetern Blumen und anderer Pflanzen wie Kleinsträucher, Stauden und Bäume. Foto: Breuer

Annerose und Gerd Deusch genießen ihren kleinen Park in Langenwinkel

Lahr bekommt 2018 die größte Blumenschau im Land. Doch schon heute gibt es hier viele Garten-Paradiese. Die "Lahrer Zeitung" stellt private Oasen ihrer Leser vor und verknüpft sie mit der großen Schau kommendes Jahr.

Langenwinkel. "Irgendwann schreite ich durch meinen eigenen Park", hat Gerd Deusch gesagt, nachdem die Familie das Haus in Langenwinkel bezogen hat. Das war vor gut 20 Jahren. Heute hat der Landschaftsgärtner sein Ziel so ziemlich erreicht. Auch wenn das Parkgelände nicht größer als drei Ar Fläche bedeutet. Der Fachmann zeigt an der Stelle, wie aus einer kleinen Gartenfläche etwas richtig Schönes werden kann.

Insgesamt bearbeiten Annerose und Gerd Deusch mehr als 500 Quadratmeter Garten. Vom kleinen Park seitlich des Hauses abgesehen, gibt es vor dem Haus noch einen 80 Quadratmeter großen Vorgarten und hinter den Büro- und Arbeitsräumen 100 Quadratmeter Rasen, einen Obst- und Gemüsegarten sowie die Innenhoffläche, die ebenfalls mit Pflanzen gestaltet ist.

Große Hilfe haben die beiden Naturfreunde durch den 86-jährigen Großvater, der mit im Haus lebt. Der Vater von Gerd Deusch war früher Gemeindearbeiter und macht die Feinarbeiten im Garten, geht so oft er kann nach draußen und hat immer etwas zu buddeln.

"Wir kümmern uns nach Möglichkeit jeden Abend eine Stunde um den Garten", erzählt Annerose Deusch. Die Industriekauffrau, die das Büro des Betriebs führt, ist aber nicht pingelig. "Es ist schön, wenn alles ordentlich aussieht, aber es darf auch mal ein Unkraut stehen bleiben", sagt sie. Und wenn man ständig dranbleibe, falle nie zu viel Arbeit an.

Die groben Arbeiten, wie die Formschnitte und Heckenschnitte, übernimmt Gerd Deusch. Als Fachmann weiß er, wo er die Schere ansetzen muss. Das Schnittgut braucht er nicht wegzuräumen, das übernimmt sein Vater.

Nachdem 2013 der Gemüsegarten von der Fläche seitlich des Hauses nach hinten verlegt worden ist, haben die beiden angefangen, den Park mit Kleinsträuchern, Stauden und Bäumen wie beispielsweise einer Magnolie, anzulegen. Um unter dem Baum sitzen zu können, haben sie Steine aus dem Vogtland kommen lassen. Mittendrin steht ein Gingko-Baum, dessen Blatt das Logo des Landschaftsgärtners ist.

"Für uns ist der Garten ein Paradies", erzählt Annerose Deusch. "Es ist entspannend, wenn wir abends draußen sitzen und mit Blick auf den Garten ein Feierabendbier genießen." Und wenn es zu kalt ist, sitzen die beiden im Wintergarten, der aus der ehemaligen Terrasse entstanden ist.

Den schönsten Blick über den Garten, sagt Annerose Deusch, habe aber ihre Schwiegermutter Marie Deusch. Sie lebt mit ihrem Mann in der oberen Wohnung und kommt kaum alleine vor die Tür. Dafür schaut sie aber sehr gern aus dem Fenster und freut sich an der Pracht.

INFO

Kleine Paradiese

> Der Ginkgobaum ist ein Hingucker in jedem Garten. Er hat einen auffälligen Wuchs, ganz einzigartige Fächerblätter und leuchtet im Herbst in einem kräftigen und warmen Gelbton. Einzigartig ist auch seine Wirkung in der Medizin. Die Blätter werden in der Pharmazie eingesetzt und sind dort sehr hilfreich. Ein Ginkgo benötigt kaum Pflege und ist eines der gesündesten Gehölze weltweit. (Quelle: Gartenlexikon.de).

> Tolle Gärten gesucht: In der Serie "Lahrer Gartenbau" blicken wir ein Jahr vor der Landesgartenschau in die Gärten von Bürgern und Einrichtungen, die heute schon besonders schön sind. Dabei geht es nicht um spektakuläre Anlagen, wie sie dann 2018 zu sehen sein werden, sondern um private kleine Paradiese. Das können kleine Gärtchen sein, mit ungewöhnlichen Pflanzen und Tieren, an unerwarteten Stellen, naturnah, mit Teichen oder Steinen, oder Kräutergärten. Wer ein solches Paradies besitzt oder jemanden kennt, der mit grünem Daumen eine tolle Atmosphäre schafft, sollte sich bei uns in der Redaktion melden, per Telefon unter 07821/2 78 31 42, per E-Mail an stadt@lahrer-zeitung.de oder per Post: Lahrer Zeitung, Kreuzstraße 9, 77933 Lahr.