Unterwegs: mit dem "Linken Lasten-Mobil": OB-Kandidat Lukas Oßwald geht samstags in der Innenstadt auf Tour. Foto: Maier Foto: Lahrer Zeitung

OB-Kandidaten (4): Lukas Oßwald sucht im Wahlkampf das Gespräch mit den Bürgern / Wohnen als ein Schwerpunktthema

Die Kandidaten der Lahrer Oberbürgermeister-Wahl absolvieren in diesen Wochen zahllose Termine, um für sich zu werben. Unsere Redaktion besucht jeden Bewerber bei einem solchen Wahlkampfauftritt. Heute: Lukas Oßwald aus Lahr.

Lahr. In den sozialen Medien taucht man Lukas Oßwald nicht auf, auch eine Homepage hat der OB-Kandidat nicht. Im Gegensatz zu den vier anderen Bewerbern um die Nachfolge von Wolfgang G. Müller – und anders als etwa bei der Kommunalwahl – verzichtet er bei diesem Wahlkampf auch auf Plakate. Dafür gibt es 10 000 Flugblätter. Und vor allem geht Oßwald auf Tour: Vor der OB-Wahl am 22. September ist er samstags in der Innenstadt anzutreffen. Und er fällt auf: Dafür sorgt nicht zuletzt sein knallrotes "Linkes Lasten-Mobil", ein Lasten-Fahrrad, das dem Kreisverband der Partei Die Linke gehört und das er für seine Zwecke umgebaut hat – unter anderem verfügt es über zwei Sonnenschirme. Die sind, das versteht sich, ebenfalls knallrot.

"Es geht mir im Wesentlichen darum, Präsenz zu zeigen", sagt der 53-Jährige, der bei der Kommunalwahl am 26. Mai wieder in den Gemeinderat gewählt wurde und jetzt Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft von Linker Liste und Tierschutzpartei ist, über seinen "analogen" Wahlkampf als OB-Kandidat. "Dieses Format mit dem Rad gefällt mir immer besser", fügt er hinzu. "Es ist neu und bewährt sich." Die OB-Kandidatur bedeute für ihn, "unterwegs und bei den Menschen zu sein".

Oßwalds Samstagstour mit dem "Linken Lasten-Mobil" beginnt meistens auf dem Rathausplatz. Am vergangenen Samstag kommt er schon dort mit einigen Bürgern ins Gespräch, typischerweise zum Thema Wohnen. "Bezahlbare Wohnungen für alle" stehen auf Oßwald Wahlprogramm ganz oben: Obdachlosigkeit besiegen, Mieten deckeln, die Städtische Wohnungsbau "wieder gemeinnützig machen", die Sozialquote auf 50 Prozent anheben, "Leerstände erheben und vermieten": Das sind einige seiner Ziele, wie er den Passanten erklärt. Und nicht zuletzt wirbt Oßwald immer wieder für eine Veranstaltung am kommenden Freitag, 13. September, ab 19 Uhr im "Linken Keller" in der Vogstorstraße 3: Dabei informiert die Wohnungsbaugesellschaft Mika über ihr Gemeinschaftswohnprojekt in der Karlsruher Nordstadt. "5,30 Euro Kaltmiete sind möglich!" lautet die Überschrift des Vortrags, den Mika-Vorstand Rudolf Bürgel an diesem Abend hält. "Das Thema Wohnen begleitet mich. Deshalb ist mir diese Veranstaltung wichtig", erklärt Oßwald.

Vom Rathausplatz geht es weiter durch die Marktstraße, der OB-Kandidat schiebt sein feuerrotes Wahlkampf-Vehikel vorbei an Storchenturm und Schlossplatz zum Rosenbrunnen, wo beim dortigen Kaffeegeschäft die Bistro-Tische voll besetzt sind. Hier macht Oßwald Zwischenstation, schließlich trifft er hier alte Bekannte: "Das sind Kurden. Sie wissen, dass ihre Situation gut kenne und verstehe."

Weiter geht es zum Sonnenplatz. Dort lässt der Kandidat sein "Wägelchen" stehen, weil es auf dem Marktplatz während des Samstagsmarkts kaum ein Durchkommen gäbe. An seiner "Kaffeestation" kommt er mit Marktbesuchern ins Gespräch. Schwerpunktmäßig geht es auch dort um das Thema bezahlbares Wohnen, das er in diesem Wahlkampf als sein "Alleinstellungsmerkmal" begreift. "Wohnungsnot ist eine Frage des Systems und der Besitzverhältnisse. Die Privatisierung von Wohnungen führt immer zu Mieterhöhungen", sagt Oßwald.

"Ich versuche, möglichst oft den Menschen zu begegnen und mit ihnen zu reden. Das ist mir viel wichtiger, als irgendwelche Plakate aufzuhängen". so Oßwald. Bei seiner OB-Kandidatur, die er als erster des jetzigen Bewerber-Quintetts schon im Januar erklärt hatte, geht es ihm vor allem darum, seine kommunalpolitischen Anliegen deutlich zu machen. Deshalb enthalte sein Wahlprogramm auch konkrete Ziele. Eine autofreie Innenstadt mit Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und Busse steht ebenso in Oßwalds Programm wie eine "soziale Stadt" unter anderem mit gebührenfreier Kinder- und Jugendbetreuung.

Unter dem Motto "Klima, Umwelt und Wald schützen" fordert er unter anderem, den Flugbetrieb in Lahr sofort zu beenden, das "Bähnle" wieder einzuführen und damit den Autoverkehr zu reduzieren. Den Wald will der Forstwirtschaftsmeister mit standortgerechten Bäumen aufforsten. Freie Flächen sollen bepflanzt werden, um der Klimaerwärmung zu begegnen. Eine Notfallversorgung auf einem guten Niveau, die Sicherung des Krankenhaus-Standorts Lahr, eine gute Versorgung der Stadt mit Haus- und Fachärzten sowie ein kostenloses Bio-Essen aus der Region in den Schulen und Kitas sind ebenfalls wichtige Ziele des OB-Kandidaten. Außerdem müsse es selbstverwaltete Jugendzentren geben, das Stadtfest sollte es als zentrales Fest der Lahrer jedes Jahr geben, und über große Vorhaben sollen die Lahrerinnen und Lahrer in Bürgerentscheiden entscheiden. "Ich habe das Gefühl, dass die Politik sich treiben lässt. Sie agiert zu wenig, sondern reagiert nur noch", sagt Oßwald.

Zwischendurch sagt Oßwald den Marktbeschickern guten Tag. "Ich finde das gut, was du machst", sagt einer der Beschicker dem OB-Kandidaten. Eine Passantin drückt das so aus: "Herr Oßwald stellt wichtige Fragen in der Stadtpolitik."

"Ich möchte aufzeigen, was man zusammen mit den Menschen erreichen kann, wenn die Menschen sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen und sich persönlich einbringen", sagt Oßwald beim Kaffeetrinken vor dem "Elti", wo seine samstagtägliche Tour durch die Innenstadt regelmäßig endet, über seinen Wahlkampf. "Was mir als Linker auch wichtig ist: klare Signale gegen rechts zu senden", betont er. "Es gibt hier eine linke Bewegung. Es gibt hier Menschen, die miteinander leben und nicht gegeneinander." Und ganz am Schluss fügt Oßwald hinzu: "Für mich ist das höchste Gut eines Politikers, dass er authentisch ist, dass man ihm abnimmt, was er sagt."

 Alter: 44

  Familienstand: in einer Beziehung lebend

 Wohnort: Lahr

 Beruf: Industriedesigner

 Hobbys: Kunst, Design und Technik; Mittelalter; Motorradfahren; Buddhismus und Meditation; Kino; Konzerte.

Lahr. In den sozialen Medien taucht man Lukas Oßwald nicht auf, auch eine Homepage hat der OB-Kandidat nicht. Im Gegensatz zu den vier anderen Bewerbern um die Nachfolge von Wolfgang G. Müller – und anders als etwa bei der Kommunalwahl – verzichtet er bei diesem Wahlkampf auch auf Plakate. Dafür gibt es 10 000 Flugblätter. Und vor allem geht Oßwald auf Tour: Vor der OB-Wahl am 22. September ist er samstags in der Innenstadt anzutreffen. Und er fällt auf: Dafür sorgt nicht zuletzt sein knallrotes "Linkes Lasten-Mobil", ein Lasten-Fahrrad, das dem Kreisverband der Partei Die Linke gehört und das er für seine Zwecke umgebaut hat – unter anderem verfügt es über zwei Sonnenschirme. Die sind, das versteht sich, ebenfalls knallrot.

"Es geht mir im Wesentlichen darum, Präsenz zu zeigen", sagt der 53-Jährige, der bei der Kommunalwahl am 26. Mai wieder in den Gemeinderat gewählt wurde und jetzt Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft von Linker Liste und Tierschutzpartei ist, über seinen "analogen" Wahlkampf als OB-Kandidat. "Dieses Format mit dem Rad gefällt mir immer besser", fügt er hinzu. "Es ist neu und bewährt sich." Die OB-Kandidatur bedeute für ihn, "unterwegs und bei den Menschen zu sein".

Oßwalds Samstagstour mit dem "Linken Lasten-Mobil" beginnt meistens auf dem Rathausplatz. Am vergangenen Samstag kommt er schon dort mit einigen Bürgern ins Gespräch, typischerweise zum Thema Wohnen. "Bezahlbare Wohnungen für alle" stehen auf Oßwald Wahlprogramm ganz oben: Obdachlosigkeit besiegen, Mieten deckeln, die Städtische Wohnungsbau "wieder gemeinnützig machen", die Sozialquote auf 50 Prozent anheben, "Leerstände erheben und vermieten": Das sind einige seiner Ziele, wie er den Passanten erklärt. Und nicht zuletzt wirbt Oßwald immer wieder für eine Veranstaltung am kommenden Freitag, 13. September, ab 19 Uhr im "Linken Keller" in der Vogstorstraße 3: Dabei informiert die Wohnungsbaugesellschaft Mika über ihr Gemeinschaftswohnprojekt in der Karlsruher Nordstadt. "5,30 Euro Kaltmiete sind möglich!" lautet die Überschrift des Vortrags, den Mika-Vorstand Rudolf Bürgel an diesem Abend hält. "Das Thema Wohnen begleitet mich. Deshalb ist mir diese Veranstaltung wichtig", erklärt Oßwald.

Vom Rathausplatz geht es weiter durch die Marktstraße, der OB-Kandidat schiebt sein feuerrotes Wahlkampf-Vehikel vorbei an Storchenturm und Schlossplatz zum Rosenbrunnen, wo beim dortigen Kaffeegeschäft die Bistro-Tische voll besetzt sind. Hier macht Oßwald Zwischenstation, schließlich trifft er hier alte Bekannte: "Das sind Kurden. Sie wissen, dass ihre Situation gut kenne und verstehe."

Weiter geht es zum Sonnenplatz. Dort lässt der Kandidat sein "Wägelchen" stehen, weil es auf dem Marktplatz während des Samstagsmarkts kaum ein Durchkommen gäbe. An seiner "Kaffeestation" kommt er mit Marktbesuchern ins Gespräch. Schwerpunktmäßig geht es auch dort um das Thema bezahlbares Wohnen, das er in diesem Wahlkampf als sein "Alleinstellungsmerkmal" begreift. "Wohnungsnot ist eine Frage des Systems und der Besitzverhältnisse. Die Privatisierung von Wohnungen führt immer zu Mieterhöhungen", sagt Oßwald.

"Ich versuche, möglichst oft den Menschen zu begegnen und mit ihnen zu reden. Das ist mir viel wichtiger, als irgendwelche Plakate aufzuhängen". so Oßwald. Bei seiner OB-Kandidatur, die er als erster des jetzigen Bewerber-Quintetts schon im Januar erklärt hatte, geht es ihm vor allem darum, seine kommunalpolitischen Anliegen deutlich zu machen. Deshalb enthalte sein Wahlprogramm auch konkrete Ziele. Eine autofreie Innenstadt mit Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und Busse steht ebenso in Oßwalds Programm wie eine "soziale Stadt" unter anderem mit gebührenfreier Kinder- und Jugendbetreuung.

Unter dem Motto "Klima, Umwelt und Wald schützen" fordert er unter anderem, den Flugbetrieb in Lahr sofort zu beenden, das "Bähnle" wieder einzuführen und damit den Autoverkehr zu reduzieren. Den Wald will der Forstwirtschaftsmeister mit standortgerechten Bäumen aufforsten. Freie Flächen sollen bepflanzt werden, um der Klimaerwärmung zu begegnen. Eine Notfallversorgung auf einem guten Niveau, die Sicherung des Krankenhaus-Standorts Lahr, eine gute Versorgung der Stadt mit Haus- und Fachärzten sowie ein kostenloses Bio-Essen aus der Region in den Schulen und Kitas sind ebenfalls wichtige Ziele des OB-Kandidaten. Außerdem müsse es selbstverwaltete Jugendzentren geben, das Stadtfest sollte es als zentrales Fest der Lahrer jedes Jahr geben, und über große Vorhaben sollen die Lahrerinnen und Lahrer in Bürgerentscheiden entscheiden. "Ich habe das Gefühl, dass die Politik sich treiben lässt. Sie agiert zu wenig, sondern reagiert nur noch", sagt Oßwald.

Zwischendurch sagt Oßwald den Marktbeschickern guten Tag. "Ich finde das gut, was du machst", sagt einer der Beschicker dem OB-Kandidaten. Eine Passantin drückt das so aus: "Herr Oßwald stellt wichtige Fragen in der Stadtpolitik."

"Ich möchte aufzeigen, was man zusammen mit den Menschen erreichen kann, wenn die Menschen sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen und sich persönlich einbringen", sagt Oßwald beim Kaffeetrinken vor dem "Elti", wo seine samstagtägliche Tour durch die Innenstadt regelmäßig endet, über seinen Wahlkampf. "Was mir als Linker auch wichtig ist: klare Signale gegen rechts zu senden", betont er. "Es gibt hier eine linke Bewegung. Es gibt hier Menschen, die miteinander leben und nicht gegeneinander." Und ganz am Schluss fügt Oßwald hinzu: "Für mich ist das höchste Gut eines Politikers, dass er authentisch ist, dass man ihm abnimmt, was er sagt."

 Alter: 53

  Familienstand: verheiratet, eine Tochter, zwei Enkel

 Wohnort: Lahr

 Beruf: Landwirt und Forstwirtschaftsmeister

 Hobbys: Reisen und fremde Kulturen kennenlernen

Lahr. In den sozialen Medien taucht man Lukas Oßwald nicht auf, auch eine Homepage hat der OB-Kandidat nicht. Im Gegensatz zu den vier anderen Bewerbern um die Nachfolge von Wolfgang G. Müller – und anders als etwa bei der Kommunalwahl – verzichtet er bei diesem Wahlkampf auch auf Plakate. Dafür gibt es 10 000 Flugblätter. Und vor allem geht Oßwald auf Tour: Vor der OB-Wahl am 22. September ist er samstags in der Innenstadt anzutreffen. Und er fällt auf: Dafür sorgt nicht zuletzt sein knallrotes "Linkes Lasten-Mobil", ein Lasten-Fahrrad, das dem Kreisverband der Partei Die Linke gehört und das er für seine Zwecke umgebaut hat – unter anderem verfügt es über zwei Sonnenschirme. Die sind, das versteht sich, ebenfalls knallrot.

"Es geht mir im Wesentlichen darum, Präsenz zu zeigen", sagt der 53-Jährige, der bei der Kommunalwahl am 26. Mai wieder in den Gemeinderat gewählt wurde und jetzt Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft von Linker Liste und Tierschutzpartei ist, über seinen "analogen" Wahlkampf als OB-Kandidat. "Dieses Format mit dem Rad gefällt mir immer besser", fügt er hinzu. "Es ist neu und bewährt sich." Die OB-Kandidatur bedeute für ihn, "unterwegs und bei den Menschen zu sein".

Oßwalds Samstagstour mit dem "Linken Lasten-Mobil" beginnt meistens auf dem Rathausplatz. Am vergangenen Samstag kommt er schon dort mit einigen Bürgern ins Gespräch, typischerweise zum Thema Wohnen. "Bezahlbare Wohnungen für alle" stehen auf Oßwald Wahlprogramm ganz oben: Obdachlosigkeit besiegen, Mieten deckeln, die Städtische Wohnungsbau "wieder gemeinnützig machen", die Sozialquote auf 50 Prozent anheben, "Leerstände erheben und vermieten": Das sind einige seiner Ziele, wie er den Passanten erklärt. Und nicht zuletzt wirbt Oßwald immer wieder für eine Veranstaltung am kommenden Freitag, 13. September, ab 19 Uhr im "Linken Keller" in der Vogstorstraße 3: Dabei informiert die Wohnungsbaugesellschaft Mika über ihr Gemeinschaftswohnprojekt in der Karlsruher Nordstadt. "5,30 Euro Kaltmiete sind möglich!" lautet die Überschrift des Vortrags, den Mika-Vorstand Rudolf Bürgel an diesem Abend hält. "Das Thema Wohnen begleitet mich. Deshalb ist mir diese Veranstaltung wichtig", erklärt Oßwald.

Vom Rathausplatz geht es weiter durch die Marktstraße, der OB-Kandidat schiebt sein feuerrotes Wahlkampf-Vehikel vorbei an Storchenturm und Schlossplatz zum Rosenbrunnen, wo beim dortigen Kaffeegeschäft die Bistro-Tische voll besetzt sind. Hier macht Oßwald Zwischenstation, schließlich trifft er hier alte Bekannte: "Das sind Kurden. Sie wissen, dass ihre Situation gut kenne und verstehe."

Weiter geht es zum Sonnenplatz. Dort lässt der Kandidat sein "Wägelchen" stehen, weil es auf dem Marktplatz während des Samstagsmarkts kaum ein Durchkommen gäbe. An seiner "Kaffeestation" kommt er mit Marktbesuchern ins Gespräch. Schwerpunktmäßig geht es auch dort um das Thema bezahlbares Wohnen, das er in diesem Wahlkampf als sein "Alleinstellungsmerkmal" begreift. "Wohnungsnot ist eine Frage des Systems und der Besitzverhältnisse. Die Privatisierung von Wohnungen führt immer zu Mieterhöhungen", sagt Oßwald.

"Ich versuche, möglichst oft den Menschen zu begegnen und mit ihnen zu reden. Das ist mir viel wichtiger, als irgendwelche Plakate aufzuhängen". so Oßwald. Bei seiner OB-Kandidatur, die er als erster des jetzigen Bewerber-Quintetts schon im Januar erklärt hatte, geht es ihm vor allem darum, seine kommunalpolitischen Anliegen deutlich zu machen. Deshalb enthalte sein Wahlprogramm auch konkrete Ziele. Eine autofreie Innenstadt mit Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und Busse steht ebenso in Oßwalds Programm wie eine "soziale Stadt" unter anderem mit gebührenfreier Kinder- und Jugendbetreuung.

Unter dem Motto "Klima, Umwelt und Wald schützen" fordert er unter anderem, den Flugbetrieb in Lahr sofort zu beenden, das "Bähnle" wieder einzuführen und damit den Autoverkehr zu reduzieren. Den Wald will der Forstwirtschaftsmeister mit standortgerechten Bäumen aufforsten. Freie Flächen sollen bepflanzt werden, um der Klimaerwärmung zu begegnen. Eine Notfallversorgung auf einem guten Niveau, die Sicherung des Krankenhaus-Standorts Lahr, eine gute Versorgung der Stadt mit Haus- und Fachärzten sowie ein kostenloses Bio-Essen aus der Region in den Schulen und Kitas sind ebenfalls wichtige Ziele des OB-Kandidaten. Außerdem müsse es selbstverwaltete Jugendzentren geben, das Stadtfest sollte es als zentrales Fest der Lahrer jedes Jahr geben, und über große Vorhaben sollen die Lahrerinnen und Lahrer in Bürgerentscheiden entscheiden. "Ich habe das Gefühl, dass die Politik sich treiben lässt. Sie agiert zu wenig, sondern reagiert nur noch", sagt Oßwald.

Zwischendurch sagt Oßwald den Marktbeschickern guten Tag. "Ich finde das gut, was du machst", sagt einer der Beschicker dem OB-Kandidaten. Eine Passantin drückt das so aus: "Herr Oßwald stellt wichtige Fragen in der Stadtpolitik."

"Ich möchte aufzeigen, was man zusammen mit den Menschen erreichen kann, wenn die Menschen sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen und sich persönlich einbringen", sagt Oßwald beim Kaffeetrinken vor dem "Elti", wo seine samstagtägliche Tour durch die Innenstadt regelmäßig endet, über seinen Wahlkampf. "Was mir als Linker auch wichtig ist: klare Signale gegen rechts zu senden", betont er. "Es gibt hier eine linke Bewegung. Es gibt hier Menschen, die miteinander leben und nicht gegeneinander." Und ganz am Schluss fügt Oßwald hinzu: "Für mich ist das höchste Gut eines Politikers, dass er authentisch ist, dass man ihm abnimmt, was er sagt."