Paintball-Spieler des SV Baden mit Schutzkleidung und Gesichtsmasken. Thomas Illenseer ist der Spieler in der Mitte. Foto: Verein Foto: Lahrer Zeitung

Freizeit: Lahrer Paintball-Verein auf der Suche nach Vereinsgelände / Mitglieder wehren sich gegen Vorurteile

Beim Paintball wird geschossen, aber nicht mit Waffen und scharfer Munition, sondern mit Markierern und Farbkugeln. Die Mitglieder des Lahrer Vereins müssen allerdings weit fahren, wenn sie ihrem Hobby nachgehen wollen.

Lahr. Auf den ersten Blick gehen vermummte Spieler mit gewehrähnlichen Sportgeräten aufeinander los. Doch die Äußerlichkeiten täuschen, betonen Sarah Krings und Thomas Illenseer. Paintball sei keine sinnentleerte Ballerei, sondern ein packender, anspruchsvoller Extremsport, bei dem der Teamgedanke im Vordergrund steht.

Die beiden gehören dem Paintball SV Baden an, der seinen Sitz in Lahr hat. Die insgesamt 65 Vereinsmitglieder leben über ein großes Gebiet von der Pfalz bis in die Schweiz verstreut. Krings, Krankenpflegerin von Beruf, und Illenseer, ein Laser-Schweißer, wünschen sich für ihr Hobby mehr Verständnis von der Öffentlichkeit – vor allem aber wollen sie einen Landbesitzer finden, der dem Verein ein Gelände für eine Paintball-Anlage verpachtet. Zurzeit müssen sie zum Paintball nach Karlsruhe fahren, wo sie jeden zweiten Sonntag trainieren.

Was fasziniert die beiden, die privat ein Paar sind, an der Farbschlacht? Illenseer nennt die Stichworte "Action, Adrenalin, körperliche Fitness und volle Konzentration". Wenn Könner am Werk sind, sei es ein dynamischer Extremsport, bei dem sich Spieler über Hindernisse werfen und geschickt abrollen, bevor sie den Gegner ins Visier nehmen. All das müsse blitzschnell gehen, da man ja selbst nicht getroffen werden will. Bei all dem Stress müsse man auch noch taktisch denken. Krings gefällt es dagegen besonders, das Paintball ein Mannschaftssport ist. Wer sich als Einzelkämpfer profilieren oder Aggressionen abbauen will, sei völlig fehl am Platz, bestätigt Illenseer.

Paintball wird in Deutschland als Ligasport betrieben, es gibt Klassen von der Bezirks- bis zur Bundesliga, sogar eine Nationalmannschaft. Auch der SV Baden hat mehrere Mannschaften. Illenseer ist Teil des Oberliga-Teams, Krings gehört der Landesligatruppe an.

Worum geht es bei diesem Teamsport? Jede Gruppe beginnt an einem Startpunkt, an dem ihre Flagge postiert ist. Die gegnerische Mannschaft muss diese Flagge stehlen, doch die Spieler müssen aufpassen, dabei nicht mit Farbkugeln erwischt zu werden. Getroffene und damit markierte Spieler scheiden aus.

Die Farbkugeln werden oben am Markierer in einem Behälter, dem Hopper, gelagert. Abgeschossen werden sie durch Druck aus einer Pressluftflasche. Das Verletzungsrisiko ist aber praktisch gleich null, denn die Spieler tragen eine Schutzmaske, die den Kopf umschließt, inklusive der Ohren. Dazu kommt weitere Schutzkleidung wie Knie- und Ellenbogenprotektoren. Blaue Flecken würden aber vorkommen, berichten Illenseer und Krings.

Die Fans dieses Spaßsports gehen ihrem Hobby weitgehend unbeachtet von der großen Öffentlichkeit nach. Denn es gibt Vorurteile, vor allem, dass Paintball ein Kriegsspiel sei. Illenseer und Krings kennen diese Skepsis. Sie haben sie öfters im Gespräch mit Grundstücksbesitzern zu spüren bekommen, bei denen sie nach der Verpachtung eines Geländes nachgefragt haben. Auch IGZ-Chef Markus Ibert lehnte es ab, dem Verein auf dem Flugplatz ein Gelände zur Verfügung zu stellen und begründete dies mit Sicherheitsbedenken, wie Illenseer und Krings erzählen.

Ein Paintball-Spielfeld ist 36 x 46 Meter groß – mindestens so groß sollte das Feld sein, das der Verein braucht. Ideal wäre ein etwas abseits, aber doch verkehrsgünstig gelegenes Gelände zwischen Offenburg und Emmendingen, so Illenseer.

Der Paintball SV Baden lädt am Sonntag, 13. Oktober, zu einem Schnuppernachmittag auf die Paintball-Anlage in Karlsruhe ein. Es werden Fahrgemeinschaften in Lahr gebildet; die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Infos und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es auf der Vereinsseite im Internet www.paintball-sv-baden.de.