Jacqueline Grauer möchte das Begegnungscafé wiederbeleben. Foto: Baublies

Flüchtlinge sollen regelmäßigen Treff erhalten

Lahr (bau) - Ein regelmäßiger Treffpunkt ist eine Möglichkeit, sich näher kennenzulernen. Das "Begegnungscafé", das ab diesem Monat wieder regelmäßig stattfinden soll, ist somit ein guter Weg Flüchtlinge zu integrieren.

Das erste Treffen fand am dritten Advent 2017 im evangelischen Gemeindesaal in der Jammstraße neben der Christuskirche statt – und war sehr gut besucht. Jacqueline Grauer, eine der Initiatorinnen des Begegnungscafés vor mehr als zwei Jahre, ist der Überzeugung, dass der Treffpunkt jetzt am selben Ort, wieder wichtig werden wird. "In den vergangenen zwei Jahren hat sich sehr viel getan." Das könne man auch zeigen, wenn es diesen Treffpunkt wiedergibt.

Dieser Idee zum Begegnungscafé ist im Oktober 2015 entstanden, als rund hundert Flüchtlinge, überwiegend aus Nigeria, in der Sporthalle des Integrierten beruflichen Gymnasiums (IBG) eine erste Unterkunft gefunden hatten. Daraufhin haben vor allem Anwohner im Saal des damaligen benachbarten Pfarramtes der Christuskirche das erste Begegnungscafé ins Leben gerufen. Damit hatten die Menschen, die zunächst im IBG nur notdürftig Unterschlupf gefunden hatten, die Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen. Die damals wöchentlichen Treffen sonntags waren schnell eine bunte, lebendige und gesellige Angelegenheit (wir haben mehrmals berichtetet).

Englisch, die Amtssprache in Nigeria, war zunächst die einzige Verständigungsmöglichkeit, was zu einem komplett auf Englisch gehaltenen Weihnachtsgottesdienst am 24. Dezember 2015 in der Christuskirche führte. Die Flüchtlinge in der Halle am IBG wurden Anfang des Jahres 2016 zum größeren Teil in Container im Mauerfeld umquartiert. Der Treffpunkt bei der Christuskirche ist damals daher schnell zu Ende gewesen.

Grauer möchte mit einigen Gleichgesinnten – diese Idee jetzt wieder aufleben lassen. Man könne mit einem neuen und regelmäßigen Treffpunkt zeigen, wie weit sich das Zusammenleben entwickelt hat, ist ihre Idee. Sie hat – zusammen mit Gabi Koch, Regina Sudhaus, Doris Holl und Manuela Paepke – ein Netzwerk aufgebaut, das viel bewirkt hat und weiter bewirken soll. So hätten dank dem Netzwerk die meisten der damaligen Flüchtlinge aus dem IBG eine Arbeit gefunden. Auch würden sie teilweise nicht mehr in den Containern im Mauerfeld leben. Vor allem aber sind über das Netzwerken hinaus " richtige Freundschaften entstanden."

Das neue Begegnungscafé soll ab Januar wieder regelmäßig einmal im Monat im Anbau des ehemaligen Gemeindezentrums der Christuskirche in der Jammstraße stattfinden. Die genauen Termine stehen aber noch nicht fest.