Bei der letzten Boxnacht in der Großmarkthalle kämpfte auch der Lahrer Kim Stravali (in Blau). Ob die Veranstaltung in diesem Jahr stattfindet, ist derzeit mehr als fraglich. Foto: Mühl

Kampfsport: Staffel Blau-Weiß lässt sich aber nicht unterkriegen

Boxen Lahr - Auch die Boxstaffel Blau-Weiß Lahr muss derzeit angesichts der herrschenden Pandemie das Bestmögliche aus der Situation machen.

Training läuft derzeit auf digitalem Weg

"Trainings- und Sportbetrieb ruhen natürlich schon seit Wochen. Das ist keine angenehme Situation für unsere Gruppen – Aktive, Mädchen, Manager, Jugendliche. Sie würden zum einen viel lieber trainieren, zum anderen fehlt der soziale Faktor, das Zusammenkommen, der persönliche Austausch untereinander", erzählt Geschäftsführer Sascha Schmieder.

Angesichts dieser Rahmenbedingungen sei es noch wichtiger, dass das auf vielen Schultern ruhende Trainer-Team, dem beispielsweise Segej und Michael Schmal sowie Alexander Wilhelm angehören, auf digitalem Weg engen Kontakt hält. Durchgetaktete Trainingspläne bestehen nicht, dennoch fußt das Training in Corona-Tagen auf zwei wesentlichen Säulen.

Zwei Säulen beim Training in Corona-Tagen

"Zum einen setzen wir auf die Eigenverantwortung gerade der Aktiven, dass sie gerade in diesen Tagen zu Hause weiter an ihrer Grundlagenausdauer arbeiten. Möglichkeiten – anhand von Videos, Läufen, Schattenboxen – bieten sich einige", verdeutlicht Schmieder. Zum anderen bestehe die Möglichkeit zu Cyber-Training, nicht nur vereinsintern, sondern auch beispielsweise unter Verbandsanleitung.

"Wir halten engen Kontakt zum Landesverband, dessen Regionalleiter spezielle Online-Kursangebote bietet. Trainer und auch Jugendliche aus unseren Reihen haben bereits daran teilgenommen, die Resonanz war recht gut, es hat ihnen etwas gebracht", erzählt der Geschäftsführer.

Boxnacht: Vieles deutet auf eine Absage hin

Die Planungen für die Lahrer Boxnacht im Oktober war zuletzt nicht nur auf verantwortlicher, sondern auch sportlicher Ebene intern ein Thema. "Es wäre die erste Boxnacht in neuer Halle, was einerseits eine Riesensache wäre, andererseits – das sehen wir auch in der Corona-Situation – seine Probleme mit sich bringt", skizziert Sascha Schmieder. In der Großmarkthalle habe jahrzehntelange Routine bei den Abläufen geherrscht. Das müsse sich am neuen Standort erst einmal finden. Hinzu kommen zahlreiche derzeit gar nicht absehbare Unwägbarkeiten.

Drei bis vier Monate Vorbereitungszeit werden benötigt 

"Selbst wenn es bei den herrschenden Restriktionen wie Reisebeschränkungen oder Kontaktverbot rechtzeitig zu Lockerungen käme, man darf nicht vergessen, dass die Aktiven und die internationalen Gegner drei, vier Monate an Vorbereitungszeit benötigen. Zeitlich wäre das kaum realistisch zu schaffen", gibt Schmieder zu bedenken. Daher weise der Trend derzeit eher in Richtung Absage – "es würde uns sehr schmerzen, aber von etwas anderem auszugehen, wäre nicht seriös", unterstreicht der Geschäftsführer.

Bereits Ziele für den Trainingsbetrieb

Unterkriegen lassen sich die Boxer aber nicht. "Wir haben Ziele, wenn es hoffentlich bald wieder losgehen kann mit Sport- und Trainingsbetrieb", hält Schmieder fest. Er konkretisiert: "Wir wollen unseren Gruppenbetrieb mit vier, fünf Trainingseinheiten die Woche erfolgreich fortsetzen, unsere Leistungssportler weiter ambitioniert auf Wettkämpfe schicken. Und eine tolle erste Boxnacht in der Mehrzweckhalle haben wir uns auch vorgenommen."