Fonkzone überzeugte das Lahrer Publikum mit Soul- und Funkklassikern, gespielt im ganz eigenen Stil. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Landesgartenschau: Fonkzone präsentiert Soul- und Funkklassiker in ganz eigenen Interpretationen

Fonkzone feierte auf der Landesgartenschau 15 Jahre Funk und Soul auf der E-Werk-Bühne, während Ive & T. Bo auf der Kleingartenbühne ihre neue CD "Wrecked ’n’ Blue" vorstellten.

Lahr. Beim Auftritt von Fonkzone, der über die Region hinaus bekannten Groovemaschine, mutierte die E-Werk-Bühne vor rund 500 Zuschauern zum Partyzelt. Seit 15 Jahre fast in der selben Besetzung spielend, ist die Band so zusammengewachsen, dass sie sich mit Spielfreude auf die Performance konzentrieren konnte, was sich auch in den Chori der solierenden Protagonisten widerspiegelte.

Zahlreiche Perlen des Soul- und Funkgenres

Erstaunlich, wie es das Ensemble um Bandleader Jürgen Herrmann immer wieder schafft, Soul- und Funkklassiker eigenständig zu interpretieren und dennoch nicht den Anschein einer Tanz- und Coverband zu machen. Dabei nimmt sich Fonkzone die Freiheit, die Perlen des Genres herauszupicken: Al Jarreau, Chaka Khan, Incognito, aber auch Titel von seltener Gehörten wie Nils Landgren oder Jeff Cascaro.

Im Mittelpunkt der Bühne stand wie immer Elli Bruch, die Soulqueen der Region, die mit ihrem kernigen Timbre authentisch sowohl Titel von Chaka Khan oder vor allem auch "New York State of Mind" von Oleta Adams brillant interpretierte. Jan Ullmann hat sich nach zwei Jahren voll in das Grooveensemble integriert. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er beispielsweise die drei Titel von Al Jarreau in seinem eigenen Stil darbietet und sich nicht an dessen Scatgesang dilettiert. Begeistert aufgenommen wurden auch die Duos, wie zum Beispiel "Precious Love".

Das harmonische Gerüst lieferte Thomas Förster an den Keyboards, der seine Mitstreiter gruppendienlich zurückhaltend trägt, um dann bei seinen Soli eruptiv zu explodieren und mit jazzigen Scalen eigene Akzente zu setzen. Fabian Huger brillierte mit den für dieses Genre so wichtigen Akzenten und dem Sound der "funky" Gitarre.

Fonkzone geht in den Bauch und in die Beine

Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Eddy Herrmann an den Drums, Arpi Ketterl am Bass und Antje Brugger an den Percussions, sorgt dafür, dass Fonkzone in den Bauch und in die Beine geht. Hier kommt die Routine von 15 Jahren zum Tragen, funktionieren die Breaks und Fills in einer faszinierenden Synchronizität.

Das Sahnehäubchen ist die Hornsection, bestehend aus Stephan Zimmermann und Jürgen Herrmann. Sie runden als technisch perfekter, knackiger Bläsersatz den Sound von Fonkzone ab, setzen ebenso als einfühlsame, virtuose Solisten individuelle Akzente. Wie bei "Pick up the Pieces", bei dem sich die Brüder Jürgen und Eddy Herrmann ein musikalisches Duell an Saxofon und Schlagzeug lieferten. Ein gelungener Abend mit tollem Sound, der für ein begeistertes Publikum sorgte.

Parallel zum Auftritt von Fonkzone stimmten Ive & T-Bo auf der Kleingartenbühne etwas leisere, dabei jedoch nicht weniger leidenschaftliche Töne an. Begleiteten das Publikum mit Americana in den Sonnenuntergang bei der Präsentation ihrer neuen CD. Faszinierend das Spannungsfeld der glasklaren Stimme von Ive Cylok und dem bluesig kernigen Timbre von T. Bo Gawer, der die Performance mit seiner Gitarrenarbeit und der Bluesharp garnierte.