So ein Zufall: Andrea Manthey aus Lahr wollte im fernen Kanada im Urlaub nur einen Espresso trinken, ging in Kingston in ein Café und traf dort Erich, einen waschechten Lahrer mit Zwirbelbart. Er war in Lahr zur Welt gekommen, als sein Vater hier einst stationiert war. Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Kanadier: Wie LZ-Mitarbeiterin Andrea Manthey in Nordamerika unerwartet einen gebürtigen Lahrer traf

Einen Zufall der besonderen Art erlebte die Lahrerin Andrea Manthey jetzt in Kanada im Urlaub. In einem Café in Kingston traf sie einen waschechten Lahrer, der hier zur Welt gekommen war und jetzt in Nordamerika lebt.

Lahr/Kingston. Kanada, man weiß es mit ordentlicher Allgemeinbildung oder einem kurzen Nachschauen bei Google, ist nicht das kleinste Land der Erde. Fast 30 Mal passt Deutschland in die Grenzen des nordamerikanischen Staates. Also: ziemlich groß. Die rechnerische Wahrscheinlichkeit, in diesem Riesenland jemanden zu treffen, der aus Lahr stammt, kann man ganz sicher ausrechnen oder auch bei Google nachgucken. Doch: geschenkt. Es ist einfach sehr, sehr unwahrscheinlich.

Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr gering

Alles, was sehr, sehr unwahrscheinlich ist, kann aber trotzdem passieren. Das hat unsere Mitarbeiterin Claudia Dach zu Jahresbeginn berichtet. Sie traf bei einem Kanada-Urlaub mitten in der Pampa einen Kanadier, der einst in Lahr stationiert war und heute noch die Kässpätzle aus dem Schuttertal vermisst. Ein Glückstreffer. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass jemand Lahr, das Schuttertal und die Kässpätzle hier kennt, wenn man einen wildfremden Kanadier in Kanada anspricht, liegt vielleicht bei eins zu paar Millionen. Mal so geschätzt.

Wie häufig passiert es dann, dass noch ein andere Mitarbeiterin unserer Zeitung in Kanada unterwegs ist und dort urplötzlich einen Lahr-Kenner trifft? Wir tippen auf eins zu noch viel mehr Millionen. Doch es passiert viel öfter, weiß Andrea Manthey aus Lahr. Mit ihrem Partner Tonny Ottevanger war sie gerade in Kanada im Urlaub unterwegs. Jetzt schickte sie uns per Mail diese Information in Sachen Kanada-Wahrscheinlichkeitsrechnung:

"Nach einer Woche in Burlington mit den Niagara-Fällen und der Millionenstadt Toronto sind wir nach Kingston am Ontariosee gefahren. Nach einer Schiffs-Tour haben wir fein Fisch gegessen. Da es dort keinen Espresso gab, hat man uns empfohlen, zum Abschluss einen im Café um die Ecke zu trinken. Das haben wir getestet. Nachdem wir unsere Bestellung dort bei einem netten Mitarbeiter aufgegeben hatten, fragte mich dieser in recht gutem Deutsch, woher wir seien. Meine erste Antwort: From Germany. Ja, das dachte er, aber wo von Deutschland? Mir rutschte ganz spontan raus: Von Lahr, doch da fiel mir gleich ein: Wer kennt hier in Kanada schon Lahr? Und ich wollte gerade erklären, woher aus Deutschland wir kommen, und überlegte mir, wie ich das am besten beschreiben sollte: Aus dem Schwarzwald, Süddeutschland. Doch soweit kam ich nicht. Der Mitarbeiter, Erich heißt er, meinte: Lahr? Da bin ich geboren!".

Da war Andrea Manthey baff und erfuhr die Lebensgeschichte des gebürtigen Lahrerst. Erichs Vater war in Lahr stationiert. Seine Schwester kam dann nicht mehr in Lahr auf die Welt, da die Familie Lahr verlassen hatte. In Kingston ist auch eine Base der Kanadischen Armee zu finden und so ist Erichs Familie nach Kingston gekommen.

Andrea Manthey ist verblüfft über die Zufälle, denn sie hatte die erste Kanada-Geschichte von Claudia Dach gelesen und sich bei ihrem eigenen Spontan-Treffen mit Erich daran erinnert. Auch sie, wie Claudia Dach, hatte als Jugendliche in Lahr bei kanadischen Familien Babysitting gemacht. "Da fliegen wir einmal im Leben nach Kanada und lernen in einem Café einen gebürtigen Lahrer kennen!", freut sie sich. Und dass es das Glück in Sachen Wahrscheinlichkeiten richtig gut gemeint hat.

Das erste kuriose Treffen in Kanada hatte unsere Mitarbeiterin Claudia Dach. Sie traf in Moorefield Ontario einen Ex-Soldaten, der in Lahr stationiert war und noch heute von Kässpätzle aus dem Schuttertal schwärmt. Wir hatten darüber berichtet.