Lahr (red/sl) - Von Weitem sieht die Gaskugel der Badenova im Industriegebiet mittlerweile aus wie ein Eierbecher. Die Kugel, die einen Durchmesser von knapp 27 Metern hatte, ist bereits zur Hälfte demontiert worden.

Arbeiten dauern noch Wochen an

Ein Handwerker steht am Donnerstagvormittag auf einer Arbeitsbühne in luftiger Höhe und schweißt die metallische Außenwand des Kugelbehälters auf. Die Arbeiten haben Anfang Februar begonnen und werden noch einige Wochen dauern.

Bekanntes Bauwerk

Das auffällige Bauwerk kennen vermutlich alle Lahrer. Wer von der Autobahn oder dem Ried her kommt, muss zwangsläufig daran vorbei. Von der Straße aus ist es nicht zu übersehen. Als die Erdgasnetze noch nicht überregional miteinander verbunden waren, hatte der 1974 errichtete Reservespeicher noch eine hohe Bedeutung.

Doch sein Nutzen war mit der Zeit stetig gesunken, ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr gegeben, teilt die Badenova mit. Deshalb hat die Badenova-Tochter Bn-Netze die Gaskugel im Vorjahr außer Betrieb genommen.

Kugel speziell gereinigt

Das noch in der Kugel vorhandene restliche Erdgas wurde von einer Spezialfirma entfernt und die Kugel mit unbedenklichem Stickstoff gespült. Auch das "Ausblasen" des Resterdgases ist längst erledigt. Vor Beginn des Abbaus wurde der Großteil des Erdgases aus der Kugel in das Erdgasnetz eingeleitet.

Die Gründe für die Außerbetriebnahme seien wirtschaftlicher und technischer Art, so die Badenova: Zum einen seien Reservespeicher in der heutigen modernen Erdgasversorgung nicht mehr notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, zum anderen würde sich ihr Betrieb zusehends verteuern.

Instandhaltung nicht mehr wirtschaftlich

Betreuung, Wartung und Instandhaltung der Kugel seien nicht mehr wirtschaftlich möglich. Mittlerweile ist das Lahrer Erdgasnetz mit dem weitverzweigten Verbundnetz Europas verbunden. Die markante Gaskugel verlor also ihren Zweck.

Das Erdgasnetz der Badenova-Tochter Bn-Netze erstreckt sich in Nord-Südrichtung von Baden-Baden bis zur Schweizer Grenze und in West-Ostrichtung von der französischen Grenze bis nach Tuttlingen. Es umfasst eine Fläche von 5580 Quadratkilometern. Das Erdgas wird an Netzkopplungspunkten vom vorgelagerten Netzbetreiber Terranets BW übernommen.

Info: 33 Meter hoch

Das Gesamtbauwerk war 33 Meter hoch, wobei die Kugel einen Durchmesser von 26,74 Meter hatte. Das Volumen betrug 10 000 Quadratmeter. Bei acht bar Betriebsdruck konnten 80 000 Kubikmeter Erdgas gespeichert werden.