Ein erfolgreiches Angebot der Nachbarschaftshilfe ist die Kochgruppe, hier bei einem Treffen im Sommer 2018. Foto: Archiv Foto: Lahrer Zeitung

Hauptversammlung: Nachbarschaftshilfe wird immer mehr gebraucht / Weitere Mitglieder gesucht

Die Nachbarschaftshilfe Lahr bietet seit mehr als 40 Jahren Hilfen für alte, kranke, einsame oder behinderte Menschen, aber auch für pflegende Angehörige. Eine neue Verordnung namens Usta-VO erhöht jetzt den Aufwand für den Verein.

Lahr. Silvia Bainczyk ist Geschäftsführerin der Nachbarschaftshilfe. Sie stellte in beeindruckenden Zahlen vor, was die Mitglieder der Nachbarschaftshilfe im vergangenen Jahr alles geleistet haben. Meist sind es Frauen, die im Einsatz sind. Mehr als 170 Helferinnen haben im Vorjahr 28 000 Arbeitsstunden erbracht. Zum Vergleich: 2017 waren es etwas mehr als 25 000 Stunden.

"Die Helferinnen und Helfer haben auch im vergangenen Jahr eine enorm wichtige, soziale Arbeit geleistet." Dafür gab es "ein großes Kompliment" und ein "herzliches Dankeschön" im Namen des Vorstands, betonte Bainczyk bei der Hauptversammlung.

Neben den verschiedenen Hilfen für überwiegend ältere Menschen ist die Kochgruppe ein Erfolgsmodell. Gekocht werden kann gemeinsam in den Räumen der Nachbarschaftshilfe in der Kaiserstraße 48. Das Angebot gibt es an fünf Tagen in der Woche, montags bis freitags. Dabei stehen laut Bainczyk Geselligkeit und Heiterkeit im Vordergrund. "Es wird viel gelacht." Da hier auch recht viele Betreuer gern dabei sind, gebe es eine individuelle Betreuung. Insgesamt war Bainczyk mit den Einsätzen und dem außerordentlichen Engagement aller Einsatzkräfte mehr als zufrieden.

Die Kehrseite der Medaille ist die neue "Unterstützungs-Angebote Verordnung" (Usta-Vo). Um weiter Hilfe vonseiten des Landratsamts und den Pflegekassen zu bekommen, müssen die Einsatzkräfte seit diesem Jahr eine Schulung von mindestens 30 Stunden absolvieren. Diese Qualifizierung sei erforderlich für alle Helfer, die nicht schon seit mehreren Jahren dabei sind. "Diese Voraussetzung umzusetzen, war eine ganz enorme Herausforderung." Doch man habe es hinbekommen, meinte die Geschäftsführerin: "Auch in diesem Monat absolvieren 20 Helferinnen die genannte Qualifizierungsschulung, eine weitere Schulung wird im Herbst angeboten."

Einen Appell formulierten Geschäftsführung und Vorstand: Man benötige weitere Helfer. Bainczyk erinnerte an die Feiern im vergangenen Jahr, als die Nachbarschaftshilfe den 40. Geburtstag und die Kochgruppe den 15. Geburtstag feierten. Sie ergänzte, dass der Bedarf, der vor 40 Jahren zur Gründung des gemeinnützigen Vereins geführt habe, heute immer noch da sei. Die Nachfrage sei sogar gestiegen.

Barbara Ebel, die für die Buchhaltung verantwortlich ist, stellte für den entschuldigten Rechner Hubert Henninger die Zahlen des Rechnungsjahres vor.

Die Nachbarschafthilfe bietet viele Leistungen: Mithilfe bei allen häuslichen Arbeiten; Einkauf und Besorgungen; Begleitung bei Arztbesuchen, Behörden, Frisör, Spaziergängen; Versorgung der Wäsche; Unterstützung bei der Gartenarbeit; Betreuung von Demenzerkrankten; Entlastung von Angehörigen bei Demenzerkrankungen; Zusammenarbeit mit Pfleheimen.