Oberbürgermeister Markus Ibert stellte sich bei seinem Stadtteilbesuch den Fragen der Kuhbacher. Foto: Mühl

Stadtteilbesuche: OB Markus Ibert informiert sich in Kuhbach, Pläne für die Schutterparallele im Herbst

Kuhbach - Seine Stadtteilbesuche hat OB Markus Ibert am Dienstag in Kuhbach fortgesetzt. Beim Rundgang mit dem Ortschaftsrat ging es um Langzeitprobleme, beim Bürgerdialog stand der Verkehr im Mittelpunkt der Fragen. Bauliche Themen wie "Eichgarten-Ost" standen zu Beginn des Rundgangs im Fokus. Die Notwendigkeit von Ausnahmen bei minimalen Überschreitungen von Vorgaben des Bebauungsplans leuchtete den Räten nicht ein. Ibert sagte: "Es kommt immer darauf an, wo die jeweilige Zuständigkeit liegt."

Der Blick schweifte über die Baustelle des einstigen Gasthauses Lamm. Der Bebauungsplan sei "im Entstehen", was aufgrund der thematischen Kopplung an den Friedhof noch etwas dauern werde, sagte Ortsvorsteher Norbert Bühler. Diskutiert wurde die nach wie vor stagnierende Dorfmitte. Seit wenigen Tagen liegt das dritte Gutachten zur Hochwassergefährdung durch den Brudertalbach vor. "Mehrere junge Familien haben uns Bauinteresse signalisiert. Sie warten dringend auf Fortschritte", so Bühler. Ortsvorsteher Josef Schwarz ergänzte: "Es ist frustrierend, wenn nichts vorangeht. 540 000 Euro, davon allein 372 000 für die Dorfmitte, sind an Investitionen 2020 in Kuhbach vorgesehen.

Verschiedene Projekte stehen im Raum

Bühler regte an, in Erwägung zu ziehen, den Dorfplatz parallel zum ersten Bauabschnitt zu planen, auch aus Zeit- und Ressourcengründen. Zum Thema Parken erläuterte Bühler, oberhalb der Grundschule könnten etwa zwölf Stellplätze gewonnen werden, um die Situation für das Personal von Schule und Kita zu entlasten. Die Räte sprachen sich für eine Befristung des Parkens bei der Halle aus. "Eine Reihe zeitlich befristet für die Mitarbeiterinnen von Kita und Schule freizuhalten, wäre ein Anfang", befand Schwarz.

Im einstigen Jugendclub konnte sich Ibert über Denkmodelle einer Nutzung durch RG Lahr – eventuell in Kopplung mit einem neu aufzubauenden Jugendclub – informieren. Der Rundgang schloss bei der ehemaligen Stellfalle. Hier setzte sich der Rat für einen Erhalt des Bauwerks ein.

Zum Bürgerdialog mit gut 50 Teilnehmern fasste OB Ibert besprochene Themen zusammen. Die B 415 samt Busbuchten und Tempo 30-Regelung gehörten dazu, ebenso das Stellfallen-Areal. "Das ist ein Fleck, den man im Auge behalten muss", merkte Ibert an. "Viele Themen sind problembehaftet, dauern länger. Insgesamt ist Kuhbach aber liebens- und lebenswert", unterstrich der OB.

Das Thema Verkehr deckte viele Bürgerfragen ab. Ibert führte aus, er sei "persönlich kein Fan von Tempo 30 auf der B 415". Wenn es aber eine Besserung in Aussicht stelle, sollte die Option ernsthaft geprüft werden. Keine Lösung seien noch mehr Blitzer. Er betonte, dass Schwächere, vor allem Kinder, im Straßenverkehr zu schützen seien. "Mobilität ist ein hohes Gut, unser ÖPNV- und Radwegenetz ist schon besser geworden, kann aber noch deutlich besser ausgebaut werden. Es ist auch unser aller Aufgabe, beizutragen – durch ein Umdenken im Kopf", betonte Ibert. Einige Teilnehmer erkundigten sich nach einer A 5-Ausfahrt Offenburg-Süd. "Die würde 80 Prozent des Verkehrs durch Kuhbach und Reichenbach abziehen", so ein Zuhörer. "In Offenburg werden sechs Varianten geprüft, das könnte noch mindestens zehn Jahre dauern", so Ibert.

Bessere Anbindung der Stadtteile an den ÖPNV

"Wir kämpfen seit 40 Jahren mit dem Verkehr. Seit anderthalb Jahren herrscht zur Umfahrung Funkstille", sagte ein Kuhbacher. Ibert sagte, die Schutterparallele werde geprüft, im Herbst sollen Pläne vorgestellt werden. "Ein Patentrezept gibt es aber nicht", so der OB. Ein Verkehrsentwicklungsplan sei in Prüfung. Dabei gehe es um die Anbindung von Stadtteilen und Klinikum sowie eine Vertaktung.

So geht's weiter

Kuhbach war die dritte Station der Stadteilbesuche von OB Ibert. Weiter geht es in Reichenbach am Mittwoch, 2. September, in Mietersheim am Donnerstag, 3. September, in Langenwinkel am Freitag, 4. September, und in Kippenheimweiler am Montag, 7. September.