So sah es vor knapp zwei Jahren im Stadion an der Dammenmühle aus, als der SV Linx den SBFV-Pokal gewann. Trotz der Corona-Krise soll auch in diesem Jahr ein Pokalsieger gekrönt werden. Darauf haben sich die 21 Landesverbände im DFB verständigt. Das letzte Wort haben aber natürlich die Behörden.Foto: Archiv Foto: Lahrer Zeitung

Fußball: Landesverbände wollen Wettbewerb sportlich beenden / Infos zum Ligabetrieb am Dienstagmittag

Die drei baden-württembergischen Landesverbände wollen am Dienstag informieren, wie es mit der Saison im Amateurfußball weitergehen soll. Klar ist bereits: Der Verbandspokal soll nach Möglichkeit sportlich beendet werden.

Eine Fußballweisheit besagt: "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze." Das musste am 3. Oktober 2019 auch der Oberligist aus Villingen erfahren, als man beim SC Lahr mit 0:4 unterging und als Titelverteidiger des Südbadischen Verbandspokals die Segel streichen musste. In der Corona-Krise könnte es nun sein, dass für den SBFV-Pokal andere Regeln gelten, als für den Ligabetrieb. Zwar haben sich die Präsidenten und Geschäftsführer der 21 Landesverbände im DFB entschieden, den Finaltag der Amateure, der in der ARD übertragen wird, zu verlegen. Allerdings haben die Verbände auch "das Ziel, die Pokalsaison der Landesverbände sportlich zu beenden", wie es in einer Mitteilung auf der DFB-Homepage heißt. Der Hauptgrund dafür: die 21 Verbandspokalsieger dürfen in der kommenden Saison im DFB-Pokal ran. Neben einem Heimspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten bekommen die Amateurclubs einen sechsstelligen Betrag aus den TV-Geldern.

Es darf auch nach dem 30. Juni gespielt werden

Im Pokal des Südbadischen Fußballverbands stehen noch drei Partien aus – SC Lahr gegen SV Oberachern, VfR Stockach gegen 1. FC Rielasingen-Arlen 1. FC Rielasingen-Arlen sowie das Endspiel. Eine Durchführung dieser Spiele wäre sicherlich nicht unmöglich, terminlich ist man dabei flexibel. "Dieser Zeitpunkt kann auch nach dem 30. Juni liegen", so der DFB. Beim SBFV hatte man sich bei einer Pressekonferenz Mitte April bereits dazu geäußert und gesagt, dass Geisterspiele im Pokalwettbewerb durchaus denkbar seien, um einen DFB-Pokal-Teilnehmer zu ermitteln.

Für den normalen Ligabetrieb seien Partien ohne Zuschauer jedoch nicht praktizierbar. Doch auch im Pokal sind die Verbände natürlich an die Vorgaben der Behörden gebunden. Sollten die Spiele also nicht stattfinden können, müsste der südbadische DFB-Pokal-Teilnehmer auf anderem Wege ermittelt werden. Im Extremfall könnte sogar das Los entscheiden. Ob es dazu kommt, ist unklar. Auf der Homepage des Landes Baden-Württemberg steht Mannschaftssport momentan noch unter dem Punkt "Derzeit nicht abschätzbar".

Berichte: Viele Verbände könnten abbrechen

"Trotz aktueller Lockerungen der Beschränkungen für das Sporttreiben in der Öffentlichkeit ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar, wann und unter welchen Voraussetzungen unterhalb der Bundesliga beziehungsweise der 2. Bundesliga wieder Spielbetrieb stattfinden kann", heißt es auch in einer Mitteilung vom SBFV. In dieser lädt der Verband zu einer Pressekonferenz am Dienstag ein.

SBFV-Präsident Thomas Schmidt und seine beiden Kollegen aus den beiden weiteren baden-württembergischen Landesverbänden, Ronny Zimmermann (Baden) und Matthias Schöck (Württemberg), werden dann "die gemeinsame Haltung der drei Fußballverbände und den weiteren Fahrplan kommunizieren und begründen", so der SBFV weiter.

Die drei Verbände streben ein "gemeinschaftliches Vorgehen im Umgang mit der Saison 2019/20 an. Dabei spielen auch rechtliche Aspekte eine gewichtige Rolle, die vorab zu prüfen waren", so die Mitteilung. Die Gremien der Verbände befassen sich derzeit intensiv mit "allen relevanten Fragestellungen, die für eine Entscheidung zu berücksichtigen sind".

Wie diese ausfallen wird, ist offen. Eine Tendenz ist bislang nicht bekannt. Laut einem Bericht der "Sportbild" zeichnet sich ab, dass viele Landesverbände dem Verband aus Schleswig-Holstein, der die Saison abgebrochen hat, folgen werden. Wie sich die Verbände aus Baden-Württemberg verhalten werden, dürfte sich am Dienstagmittag zeigen.