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Es darf wieder gekickt werden. Laut aktueller Corona-Verordnung können 20 Kinder bis 14 Jahre und im Ortenaukreis derzeit auch zehn Erwachsene kontaktlos Fußball trainieren. Die Vereine warten aber mit einem Trainingsstart noch ab.

Der Ortenaukreis liegt derzeit unter dem magischen Schwellenwert von 50 Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner. Das bedeutet nicht nur, dass einige Geschäfte wieder öffnen dürfen – auch der Weg für "kontaktloses" Fußballtraining ist wieder möglich (siehe Info). Noch rollt der Ball beim SC Lahr, Offenburger FV und dem FSV Altdorf aber nicht. Die Vereine warten noch auf Antworten vom Südbadischen Fußballverband (SBFV), wie der Trainingsbetrieb zu organisieren ist. Diese soll es am kommenden Donnerstag, 11. März, bei einer digitalen Info-Veranstaltung geben.

Was sagen die Vereine zu den Lockerungen?

"Wie jeder Verein, fiebern wir auf den Trainingsstart hin und wären bereit, mit unseren Jugendteam zu starten. Und auch im Herren-Bereich könnten wir mit gutem Gewissen loslegen", sagt Frank Müller, Vorstandsvorsitzender des SC Lahr. Allerdings wolle sich der Verein noch mit der Stadt Lahr besprechen, bevor das Training wieder aufgenommen wird.

Wenn die Jugendlichen und Erwachsenen wieder auf der Anlage sind, gilt beim SC Lahr ein Hygiene-Konzept, wie es schon beim ersten Lockdown entworfen wurde. "In den Kabinen gibt es Seifenspender, geduscht werden kann erst einmal nicht vor Ort und die Spieler sollten bereits fertig umgezogen zum Training kommen", so Müller. Die Vorfreude in Lahr ist groß. "Holt schon mal eure Kickschuhe aus dem Keller", teilt der SCL auf Facebook mit.

Beim Offenburger FV besteht vor einem möglichen Trainingsstart das Problem, dass viele Akteure gar nicht aus dem Ortenaukreis kommen – sondern aus Kreisen mit aktuell deutlich höheren Inzidenzwerten. "Daher ist die Frage, wie mit Spielern beispielsweise aus Rastatt, wo der Wert viel höher liegt, umzugehen ist", sagt Stefan Klein, Finanz-Vorstand beim OFV. Daher warte man die Info-Veranstaltung des SBFV ab. "Erst dann wissen wir mehr", so Klein.

Auch beim FSV Altdorf hält man bis zum 11. März "die Füße still", wie es Vorstand Felix Pietrock ausdrückt. "Im Jugendbereich diskutieren wir auch noch, wie wir mit den neuen Lockerungen umgehen."

Sind die Sportplätze noch von den Städten gesperrt?

Nein, sind sie nicht. "Die Plätze waren über den ganzen Zeitraum des zweiten Lockdowns nicht gesperrt. Sie sind bespielbar", sagt Heike Schillinger von der Stadt Ettenheim. Auch die Stadt Offenburg weist auf Nachfrage der Lahrer Zeitung darauf hin, dass kontaktloses Training mit bis zu 20 Kindern bis 14 Jahre oder zehn Erwachsenen auf Freisportanlagen in der Stadt möglich ist. In Lahr sind die Öffnungen am heutigen Dienstag im Stab für außergewöhnliche Ereignisse Thema. "Im Laufe der Woche wird es eine Mitteilung zu dem Ablauf der geplanten Öffnungen der städtischen Einrichtungen geben", kündigt die Stadt auf LZ-Nachfrage an.

Was sagt der Verband vor der Info-Veranstaltung?

Noch vor der Konferenz mit den Vereinsvertretern weist der SBFV darauf hin, dass Hygienekonzepte und Dokumentationspflichten bei einem Re-Start, wie schon im ersten Lockdown, weiterhin gültig sind. "Entsprechende Vorgaben werden weiterhin verpflichtend für das gemeinsame Fußballspielen zu beachten sein", heißt es in einer Mitteilung des SBFV. "Wir appellieren an unsere Vereine, sich an die behördlichen Vorgaben zu halten und mit den neu geschaffenen Möglichkeiten nicht leichtfertig umzugehen. Weiterhin wird Geduld gefragt sein und das verantwortliche Verhalten aller Beteiligten wird eine wichtige Maßgabe für weitere Lockerungen sein."

Laut der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ist "kontaktarmer Gruppensport im Freien mit bis zu 20 Kindern bis einschließlich 14 Jahre ist erlaubt". Die Benutzung der Umkleiden oder Aufenthaltsräume ist nicht gestattet. Diese Regelung gilt landesweit. Liegt die Inzidenz an mindestens fünf aufeinander folgenden Tagen unter 50, wie aktuell im Ortenaukreis, darf auch "kontaktarmer Sport im Freien und auf Außenanlagen mit maximal zehn Personen", also auch Erwachsenen, starten. Liegt der Wert allerdings an drei aufeinander folgenden Tagen wieder über 100, entfallen alle diese Lockerungen wieder und es gelten die Regeln der alten Verordnung.