In luftiger Höhe verlasen die Zimmerleute Kindle aus Sulz den Richtspruch für das "Haus am See", das auf dem Gartenschaugelände in den Stegmatten entsteht. Foto: Klaus

Gebäude in den Stegmatten ist im Rohbach fertig / Gastronomie geplant

Lahr. Auf dem zukünftigen Seeparkgelände entsteht derzeit mit dem Haus am See ein echter Hingucker, der die zentrale Anlaufstelle am neu angelegten See werden soll. Nun wurde an dem Haus Richtfest gefeiert.

Noch 275 Tage sind es, bis die Landesgartenschau Lahr ihre Pforten öffnet. Doch schon jetzt wird immer deutlicher, wie die Blumenschau in wenigen Monaten konkret aussehen soll: bunt und kreativ. Diesen Schluss lässt zumindest ein Blick auf das "Haus am See", das von der Stadt Lahr als "neues Herzstück" des Seeparks angepriesene Bauwerk, zu.

Seit Ende März wird an dem architektonischen Hingucker, der die zentrale Anlaufstelle am neu angelegten See werden soll, fleißig geschraubt und gehämmert. Am Montag feierte das Haus Richtfest. Zahlreiche geladene Gäste waren auf die noch immer umzäunte Baustelle des Seeparkgeländes gekommen, um das Holzhaus in Augenschein zu nehmen und die zügig voranschreitenden Baumaßnahmen zu feiern.

"Das Haus am See wird ein ganz modernes Energiekonzept bekommen", lobte Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller das Projekt. Da der Seepark gewissermaßen als "grünes" Verbindungsstück zentral zwischen den Stadtteilen Mietersheim, Langenwinkel und dem Ortsteil Dinglingen gelegen ist, biete sich das Haus am See geradezu als idealer Treffpunkt für Jung und Alt an: "Langfristig wird es nicht nur die Freizeitmöglichkeiten der Anwohner von der Römerstraße bereichern, als vielmehr die aller Lahrer und Ortenauer."

Während und nach der Landesgartenschau soll eine ganzjährige Gastronomie mit Innen- und Außensitzplätzen entstehen. Neben dem Gastraum mit 60 Sitzplätzen sollen Sanitärraume und Räume für die DLRG in dem eingeschossigen Gebäude auf 545 Quadratmetern unterkommen. "Hoffentlich wird es hier schon bald eine exzellente Gastronomie geben", sagte der Oberbürgermeister.

Das energetische Konzept für das Gebäude mit einem Schwerpunkt auf regenerative Erzeugung wurde mit dem E-Werk Mittelbaden und der Hochschule Offenburg erarbeitet. Nachdem man mehrere Varianten diskutiert hatte, wurden zwei Möglichkeiten der Wärme- und Kälteerzeugung untersucht: Eine eher konventionelle Luft-Wasser-Wärmepumpe und die nun für gut befundene Lösung des Eisspeichersystems.

Für Zimmermann Stefan Kindle vom Abbundzentrum Kindle in Sulz, der zusammen mit seinem Bruder Clemens i den Richtspruch verlas, stellte der Bau eine Herausforderung dar: "Es war definitiv nicht leicht, da es kein 08/15-Dach ist", erläuterte der Zimmermann. "Hier hat jede Dachseite eine andere Neigung", erklärte Kindle die Form des Gebäudes. So soll das Haus nur aus Vorderseiten bestehen, weshalb sich für den Betrachter je nach Perspektive die Ansicht verändert.

INFO

Haus am See

Das Haus am See entsteht am Schnittpunkt der Brücke über die B 415, des Rundwegs über das westliche Gelände der Landesgartenschau und der Seepromenade. Das eingeschossige Gebäude mit einer Grundfläche von 545 Quadratmetern wird aus Holz sowie Cortenstahl errichtet – ein wetterfester, rostroter Baustahl. Rund zwei Millionen Euro wird der Bau kosten.