Dieser Schopf muss einem Wohnhaus weichen. Der Heimatpflegeverein will erreichen, dass er an anderer Stelle wieder aufgebaut wird. Foto: Stangenberg

Historischer Schopf von 1802 soll umgesetzt werden / Schulwiese möglicher Standort

Mit dem Wiederaufbau eines historischen Schopfs von 1802 plant der "Verein für Heimatpflege und Ortsgeschichte Kippenheimweiler" ein Projekt, von dem das ganze Dorf profitieren soll. Die Einzelheiten wurden im Ortschaftsrat vorgestellt.

Kippenheimweiler. Im Zuge der Überbauung eines Grundstücks in der Wylerter Hauptstraße soll ein historischer Schopf von 1802 weichen. Der "Verein für Heimatpflege und Ortsgeschichte Kippenheimweiler" nahm dies zum Anlass, ein Projekt aufzulegen, von dem nach Meinung der Verantwortlichen Stephan Hurst und Edgar Kern das gesamte Dorf profitieren könnte. Der Plan: Der zehn mal zehn Meter große vordere Trakt des Gebäudes soll ab- und an anderem Standort wieder aufgebaut werden. Eins ist Hurst und Kern vor allem wichtig: "Wir wollen kein Ego-Projekt des Fördervereins fahren, sondern etwas schaffen, von dem ganz Wylert etwas hat", betonte Hurst am Dienstag bei der Projektvorstellung im Ortschaftsrat. Die Stadtverwaltung habe sich in ersten Gesprächen nicht abgeneigt gezeigt.

Erste mögliche Standorte, etwa auf der Schulwiese, wurden schon erörtert. "Der Standort wäre interessant, weil so eine Art Außenstelle der Kaiserswaldhalle geschaffen werden könnte. Der Schopf böte einen trockenen, schattigen Platz, den Schule, Kindergärten, die Theatergruppe oder die Vereine für Veranstaltungen nutzen könnten", erläuterte Kern.Vorgesehen ist, den Schopfteil durch Zimmerleute abtragen und wieder aufbauen zu lassen. Der Schopf hat im Lauf der Zeit unweigerlich durch die Witterung gelitten, Wasser tritt stellenweise bereits ein. Kaputte Teile sollen möglichst ersetzt werden. Wie die Verantwortlichen zeigten, seien noch viele Fragezeichen zu klären. Das betrifft grundsätzlich schon, was die Begutachtung durch Fachleute betrifft. Lässt sich der Schopf überhaupt abbauen oder hat die Grundstruktur bereits zu großen Schaden genommen? Dann sind am neuen Standort Fragen wie Grundstück, Genehmigungen, Statik, Brandschutz und vieles mehr anzugehen. Roland Siefert (Freie Wähler) ist wichtig, die örtlichen Vereine und auch die Bevölkerung mit ins Boot zu nehmen.

Alt-Ortsvorsteher Eberhard Roth begrüßte das Projekt, sah darin "jede Menge Potenzial". Veronika Richter (CDU) ging das nicht anders, allerdings bat sie darum, bei der Standortfrage auch an die Anlieger zu denken. Bedenken wurden auch angemeldet, dass bei freier Erreichbarkeit Vandalismus zu befürchten sei. Diese Bedenken wurden geteilt, doch solche Gefahren ließen sich nie völlig ausschließen, bemerkte Stephan Hurst. Der Ortschaftsrat unterstützte am Ende das Projekt mehrheitlich, sprach sich ebenso für einen Zuschuss in Höhe von 1500 Euro aus den Strukturmitteln an den Verein für Heimatpflege und Ortsgeschichte zum Stellen eines Bauantrags aus.

INFO

Spender gesucht

Zu den Kosten gibt es noch keine konkreten Angaben. In Aussicht gestellt wurde, dass sich die Stadt Lahr, die Regionalstiftung der Sparkasse und auch der Förderverein selbst an der Finanzierung beteiligen werden. Holzbauer Klemens Nowack (Kippenheim) führte aus, eine erste Betrachtung habe ein undichtes Dach und die Folgen eines Wasserschadens ergeben. Wie die Situation genau aussehe, müssten Untersuchungen ergeben. Wenn das Unternehmen gelingen solle, müsse akribisch dokumentiert und nummeriert werden, um das hauptsächlich aus Eichenholz bestehende Gebäude wieder aufbauen zu können. Als Zeitschiene wird der Korridor zwischen Dezember und April/Mai ins Auge gefasst.