Dahinten hat auf Nachfrage unserer Zeitung die Herkunft des Bauschutts erklärt. Foto: Gieger

Vorsitzender des FV Langenwinkel reagiert auf Kritik der Stadtverwaltung.

Langenwinkel. Seit gut einem Monat liegen hinter den Tennisplätzen in Langenwinkel rund 1500 Kubikmeter Bauschutt, die dort ohne Absprache oder Erlaubnis der Stadt- sowie Ortsverwaltung abgeladen worden sind. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Bürgermeister Guido Schöneboom gesagt, wie berichtet, er vermute, dass der Vorstand des FV Langenwinkel etwas damit zu tun habe. Man habe daher den Vorsitzenden Anton Dahinten zum Gespräch gebeten. Dieser habe sich jedoch noch nicht gemeldet. Dahinten teilte nun mit, dass er sich am heutigen Dienstag mit der Verwaltung treffen werde.

Indes hat Dahinten auf Nachfrage unserer Zeitung die Herkunft des Bauschutts erklärt. Er komme von einem Bauunternehmer, der ihn dem FVL zur Verfügung gestellt hat, damit der Verein ihn für den Platzbau nutzen kann. Derselbe Bauunternehmer will das Tennis-Vereinsheim kostenlos abreißen und so dem FVL Kosten sparen.

Hintergrund ist, dass der FVL auf dem Gelände des aufgelösten Tennisclubs Langenwinkel einen zweiten Fußballplatz bauen möchte. Die Stadt zahlt dafür 390 000 Euro, zusätzlich steuert der Badische Sportbund 90 000 Euro bei. Als Bauherr soll der Fußballverein auftreten. Schöneboom betonte jedoch, dass derjenige Herr des Verfahrens bleiben müsse, der das Geld gebe.

Auf unsere Berichterstattung darüber reagierte Dahinten im Internet. Unter dem Artikel auf der Facebook-Seite unserer Zeitung äußert er Kritik an der Stadtverwaltung. "Was hier ›Bauschutt‹ und illegal genannt wird, hat seinen Zweck. Das weiß die Ortsverwaltung sowie die Stadtverwaltung", schreibt der Vorsitzende in seinem Kommentar. In seiner Stellungnahme heißt es weiter, dass die Stadtverwaltung seit Dezember keinen Vorvertrag für den neuen Fußballplatz vorgelegt habe. Diesen habe man laut Dahinten bereits mehrfach angefordert, um ihn prüfen zu können. "Wir, der FV Langenwinkel, sind mehr als im ›Soll‹, wir warten seit Dezember auf den Startschuss", schreibt er. Ohne Vertrag werde der Verein jedoch nichts unternehmen.

"Wir trainieren den ganzen Winter mal wieder auf fremden Plätzen, welcher Lahrer Fußballverein muss das machen?", moniert Dahinten zudem. Man habe in den vergangenen Jahren immer wieder den Eindruck bekommen, dass der FVL der Verwaltung ein "Dorn im Auge" oder sogar "unerwünscht" sei. Außerdem kritisiert er, dass der FVL als Bauherr für den Sportplatzbau eintreten solle, aber nicht adäquat behandelt werde. "Und wenn wir das nicht wollen, wird uns öffentlich mit Baustopp gedroht", so Dahinten. "Die Aussagen und Vorwürfe der Verwaltung und Politik in Lahr sind nicht hinnehmbar."