Lahr - Die geplante Rheinbrücke bei Ottenheim hat eine weitere Hürde genommen. Die Machbarkeitsstudie gibt grünes Licht für das mit 16,8 Millionen Euro veranschlagte Brückenprojekt.

Träger sollen die Gemeinden Schwanau und Gerstheim sein, die bei der Sitzung des Zweckverbands Vis-à-Vis am Dienstag eine endsprechende Willenserklärung unterzeichnet haben.

Fünf Jahre sind nach Ansicht der Gutachter das absolute Minimum für die Planung und Realisierung des bereits in den späten 1970er-Jahre erstmals angedachten Brückenschlags. Letztendlich wird er aber nur gelingen, wenn der Vis-à-Vis-Zweckverbad weitere Mitstreiter überzeugt und eine solide Finanzierung des Projekts auf den Weg bringt.

Die am Dienstag bei der Verbandsversammlung im elsässischen Benfeld vorgestellte Machbarkeitsstudie rechnet mit einem Kostenvolumen von 16,8 Millionen Euro. Nach dem Grundsatzbeschluss des Zweckverbands im Juli 2018 hat die Herzensangelegenheit der 36 Mitgliedsgemeinden nun aber eine weitere Hürde genommen. Die Brücke ist in ihrer jetzigen Form ebenso grundsätzlich machbar wie die Anbindung an bestehende Verkehrswege.

Auf der deutschen Seite könnte relativ kostengünstig die Kiesverladestraße von Ottenheim zum Rhein auf 1,1 Kilometern durch einen 2,5 Meter breiten Rad- und Fußweg ergänzt werden. Auf der elsässischen Seite müssten die Bürgersteige entlang der Schleuse und des Wasserkraftwerks bei Gerstheim für und 2,5 Millionen verbreitert werden. Den Altrhein selbst würde eine 450 Meter lange, 6,5 Meter breite Brücke mit einer Fahrspur für Linienbusse und einem Fuß- und Radweg überspannen. Die Kosten lägen hier bei 14,6 Millionen Euro, hinzu kämen Naturschutzmaßnahmen (200 000 Euro) und die für das Genehmigungsverfahren notwendigen Studien (2,2 Millionen Euro). Eine Freigabe für den privaten Autoverkehr wird grundsätzlich ausgeschlossen.

Mitstreiter und Geldgeber gesucht

In einer Kraftanstrengung des Zweckverbands müssen vor allem Mitstreiter und Geldgeber auf deutscher und französischer Seite gefunden werden, wurde bei der Verbandsversammlung deutlich. Darüber hinaus muss geklärt werden, ob auf europäischer Ebene Fördergelder fließen könnten. Die Projektleitung soll in den Händen der Gemeinden Schwanau und Gerstheim liegen. Der Zweckverband will die Stelle eines Brückenbeauftragten schaffen.

Info: So geht´s weiter

Bürgermeister Wolfgang Brucker (Schwanau) und seine Gerstheimer Kollegin Laurence Muller-Bronn haben am Dienstag gemeinsam mit der Verbandsspitze, dem Lahrer Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller und dem Ersteiner Bürgermeister Jean-Marc Willer, eine Willenserklärung unterzeichnet, die Brücke zu verwirklichen.