Die Lahrer Ringergemeinschaft ist auch international erfolgreich. Foto: Oldak Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Gremium befürwortet Sportentwicklungskonzept / Förderung von Leistungssport ein Thema

Rund 13 000 Lahrer sind bei knapp 100 Sportvereinen aktiv: Lahr ist eine Sportstadt. Um Breiten- und Leistungssport künftig besser zu fördern, hat der Gemeinderat nun ein Sportentwicklungskonzept auf den Weg gebracht.

Lahr. Rechnet man die kostenlose Überlassung der Sportstätten mit ein, wird der Breitensport jährlich bereits mit mehr als einer Million Euro unterstützt. An dieser Förderung soll sich laut des Konzepts auch nichts ändern. Allerdings möchte die Stadt unter anderem durch eine bessere Förderung des Leistungssports Anreize schaffen. Folgendes ist geplant:

Breitensport: Neben der bestehenden Förderung sollen Vereine noch stärker bei ihrer Arbeit unterstützt werden, zum Beispiel in Form von Fortbildungsangeboten. Sport soll weiterhin Integration und Inklusion fördern. Auch die IG Sport soll gestärkt werden.

Leistungssport: Großen Talenten sollen von Fahrtkostenzuschüssen zu internationalen Wettkämpfen, Erfolgsprämien oder auch Trainerunterstützungen profitieren können. So sollen sie im Idealfall zu sportlichen Aushängeschildern werden. Gute Ansätze zeigen zum Beispiel Athleten der Ringergemeinschaft, der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik des TV Lahr oder auch der HSG Ortenau Süd. Zur Förderung soll ein Budget in den Haushalt eingestellt werden. "Wo es sich anbietet, wollen wir unterstützen", so Bürgermeister Guido Schöneboom.  Sportstätten: Besonders die Sportareale Langenwinkel, Dammenmühle und Klostermatte brauchen eine Generalüberholung. Für das Dammenmühlen-Areal laufen bereits Planungen gemeinsam mit den beteiligten Vereinen.

Veranstaltungen: Neben der Sportlerehrung soll es künftig weitere Sport-Veranstaltungen geben. Dazu zählt ein "Ball des Sports", bei dem die Auszeichnung Sportler des Jahres vergeben werden soll. Hinzu kommt eine zweitägige Veranstaltung auf dem LGS-Gelände, die neben einem Rahmenprogramm einen Firmenlauf und einen Familien-Sport-Tag umfassen soll.

Personal: Es müssen nun Teilkonzepte entwickelt werden, so Schöneboom. Auch dazu wird es notwendig sein, in der Sportverwaltung zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Über den Umfang und die genauen Inhalte der Stelle soll im Rahmen der Stellenplanberatungen für den Haushalt 2019 entschieden werden. Das sagen die Stadträte: Das Gremium befürwortete das Konzept einhellig. SPD-Fraktionschef Roland Hirsch lobt den "roten Faden" der Pläne. "Der Breitensport sollte aber bei der Förderung des Leistungssports nicht aus den Augen verloren werden." Dass der Breitensport weiterhin im Vordergrund stehen und nicht vernachlässigt werden sollte, teilten auch die anderen Fraktionen.

CDU-Stadtrat Rudolf Dörfler appellierte an einige Vereine, mehr Engagement bei der IG Sport zu zeigen. Klaus Girstl von der Freien Wählern sagte, dass die Vereine gerade bei der Förderung an ihre Grenzen stoßen. "Jeder Euro, der in die Jugendarbeit fließt, ist gut investiert." Grünen-Stadträtin Miriam Waldmann hob die Wichtigkeit des Breitensports hervor: "Dieser erreicht die Menschen und sie kommen weg von Tablets und Handys." Jörg Uffelmann, FDP-Fraktionsvorsitzender, sagte, dass die Förderung von Leistungssport ein zweischneidiges Schwert sei. "Wer gut ist, wechselt doch ohnehin in Leistungszentren." FW-Fraktionschef Eberhard Roth gab zu Bedenken, dass gerade der Breitensport von den Vorbildern aus dem Spitzensport lebt. "Außerdem geht es auch darum, das Ehrenamt zu entlasten."

Über das weitere Vorgehen bei der Rheintalhalle und der Großmarkthalle gab Bürgermeister Guido Schöneboom auf Nachfrage von Roland Hirsch (SPD) kurz Auskunft. Beide Hallen werden altersbedingt von der Sprothalle und der Mehrzweckhalle im Bürgerpark abgelöst. Die Rheintalhalle soll wie geplant abgerissen werden. Dazu sollen alle Nutzer nochmals kontaktiert werden, so Schöneboom, um den Wechsel zu besprechen. Was mit der denkmalgeschützten Großmarkthalle passiert, ist noch nicht klar. Die Stadt sucht laut frühreren Aussagen einen Investor.