Könner ihres Fachs (von links): Thomas Scheytt (Piano), Hiram Mutschler (Drums) und Christoph Pfaff (Gesang und Gitarre) Foto: Baublies

Das Trio "Boogie Connection" aus Freiburg begeistert das Publikum im Stiftsschaffneikeller

Lahr. Das Trio "Boogie Connection" aus Freiburg hat am Samstagabend im Stiftsschaffneikeller gehörig eingeheizt. Thomas Scheytt (Piano), Hiram Mutschler (Drums) und Christoph Pfaff (Gesang, Harmonika und Gitarre) zogen alle Register, angefangen beim Blues über den Boogie bis hin zum Rock ’n’ Roll.

Das Trio zeigte mit eigenen Stücken und etlichen Klassikern auf, welche Spannbreite das eigentlich sehr simple Schema des Blues an Zwischentönen bietet. "Help the Poor" war da ein wunderbares Beispiel. Das Trio mischte in den sehr ursprünglichen Blues nicht ganz fremde Rhythmen der kubanischen Rumba. Der Song bekam dadurch ein ganz anderes, aber angenehmes Klanggewand. "Help the Poor" ist unter anderem durch B. B. King bekannt geworden. Zwischen dem schwarzen Stil der 1950er Jahre in den USA und der weißen Spielart vor allem im England der frühen 1960er-Jahren bestehen deutliche Unterschiede. "Ain‘t Nobody’s Business" von Jimmy Witherspoon klang daher beim Trio im Stiftsschaffneikeller ganz anders als das eigene Stück "50 Dollar Boogie", das ganz in der Tradition der Europäer stand. Das Trio wusste da bei der Interpretation der Stücke sehr genau zu unterscheiden.

Die "Boogie Connection" bot neben einem guten Zusammenspiel viel Raum für die Solisten Scheytt am Piano und Pfaff an der elektrischen und der Steel-Gitarre. Der Boogie war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Stilart des Blues, der das Schema für Gitarre auf das Klavier übertragen hatte. Das kam an, wie am Beifall und dem Mitklatschen nicht zu überhören war. Im Gegenteil hatte Pfaff bei den Rock ’n’ Roll-Stücken seinen Part als Solist. Drummer Mutschler, dem am Ende der mehr als zwei Stunden das Hemd durchgeschwitzt war, hatte den größeren Teil des Abends die Aufgabe, mit dem Schlagzeug die mitunter ausufernden Solisten zusammenzuhalten. Das gelang ihm hervorragend, aber auch ohne spektakuläre eigene Auftritte. Der Beifall bei seinem Solo während des "50 Dollar Boogie" war daher entsprechend groß.

Der kürzlich verstorbene Chuck Berry hat mit "Johnny B. Goode" den Rock ’n’ Roll-Song schlechthin geschrieben, der den meisten Einfluss auf alle Musiker des Genres nach ihm hatte. Am Ende war das einer der Abräumer. Ob das durch die Interpretation von "Good Golly Miss Molly" vom Nebenkönig des Rock ‘n‘ Roll, Little Richard, noch zu toppen war? Da musste es ohne Zweifel Zugaben geben. "Boogie Connection" lieferte das Versprechen ab: "We meet again."