Die Arbeiten beim Sulzer Blockhaus gehen voran. Das Dach muss noch montiert werden, dann wird Innen eingerichtet. Foto: Fleig

Bauprojekt: Vor dem Winter soll das Dach fertiggestellt sein / Förderverein sucht weiter nach Spendern

Lahr - Das Blockhaus in Sulz nimmt Gestalt an. Dachstuhl und den Balkon sollen noch vor dem Winter fertig sein. Veranstaltungen zum 750-jährigen Dorfjubiläum können coronabedingt in dem Haus aber erst einmal nicht gefeiert werden.

Dass alle geplanten Jubiläumsveranstaltungen um eine Jahr nach 2021 verschoben werden sollen, hatte die Ortsverwaltung Sulz bereits frühzeitig bekannt gegeben. Das bedeutete aber auch, dass das fertige Blockhaus an seinem ursprünglich geplanten Ort in den Reckmatten keinen richtigen Sinn mehr machte.

Der Platz bei der ehemaligen Firma Wilhelm stand laut Vertrag im nächsten Jahr nicht mehr zur Verfügung und so musste der Förderverein Sulz 2020 sowie die Ortsverwaltung mit Ortsvorsteher Rolf Mauch und der Ortschaftsrat schnell tätig werden.

Die Mitglieder vom Förderverein mit Jürgen Binder an der Spitze fackelten nicht lange und am Freitag, 14. August, begannen die Mitglieder mit dem Abriss des 62 Jahre alten Gebäudes. Eine Woche später wurde mit dem neuen Fundament für das Blockhaus sowie weiteren anfallenden Arbeiten im Sulzbachtal begonnen.

Problem war, dass zunächst keine 230-Volt-Stromversorgung zur Verfügung stand. Auch mussten die Sanitären Anlagen den Gesetzlichen Vorschriften entsprechen und das alles kostete eine Menge Geld.

Da auch keine großen Veranstaltungen vom Verein und vom Blockhaus gestartet werden konnten, wurde langsam die Kasse immer leerer und bald waren auch die letzten Reserven aufgebraucht. So starten die Verantwortlichen Anfang Oktober eine Spendenaktion zugunsten der Fortführung des inzwischen weit fortgeschrittenen Blockhaus-Baus, wobei das Projekt eine kurze Zeit zum Leidwesen der Zimmermänner stillstand. Es fehlte an allen Ecken und Enden an Geld für weiteres Material und Werkzeuge.

Geschnitzter Adlerkopf ziert die Vorderseite

Es konnten auch keine Info- Veranstaltungen mit Publikum veranstaltet werden, die in der Vergangenheit doch immer einige Euros in die Kasse spülten. Doch die Spendenaktion traf auf große Resonanz und half dabei, dass das Projekt fortgeführt werden konnte.

Der "Spendenmarathon" wurde über Social-Media-Kanäle, Presse, örtliche Geschäfte und vor allem durch persönliche Ansprache wurde gestartet. Auch Firmen und vor allem Sulzer Bürger machten mit. Das hier ein bleibender Wert für Sulz entsteht wird von vielen erkannt und auch unterstützt. Der Förderverein Sulz 2020 nimmt auch weiterhin Spenden an.

Zunächst wurde im Sulzbachtal bis zur zweiten Ebene Balken für Balken montiert, sodass ein Kniestock von 1.30 Meter erreicht war. Danach wurde der Firststamm montiert, wobei dessen Vorderseite ein geschnitzter "Adlerkopf" ziert. Anschließend gilt es den, den Dachstuhl und den Balkon vor dem kommenden Winter fertig zu stellen.

Zuvor aber wurde die alte erbaute Sandsteinmauer wieder ins richtige Licht gerückt. Und noch wichtiger war den Verantwortlichen, dass der Stein vom ehemaligen "Bangertsthisli" aus dem Jahre 1958 seinen richtigen Platz findet. Auch das Logo vom Blockhaus durfte diesbezüglich nicht fehlen und mit Unterstützung der Lahrer Firma Nuvolin wurden es angebracht. In einem Gespräch mit Jürgen Binder wurde ersichtlich, dass das fertige Blockhaus trotz Corona-Krise so schnell wie möglich der Öffentlichkeit übergeben werden soll.

Eigentlich soll alles so ablaufen wie auch beim ehemaligen "Bangertshisli". Dort wurden nicht nur die Waldtage der örtlichen Kindergärten gestartet, sondern auch Aktionen der Vereine und etliche private Grillfeste hatten dort ihren Platz. Für alles rund um das Blockhaus wird nach Bauende die Ortsverwaltung Sulz zuständig sein.

In diesem Gremium werden Bedingungen und Lösungen besprochen. Es werde laut Binder an einem zukunftsorientierten Konzept gearbeitet, was von Umweltschutz-Interessen bis zu einzelnen Bürgerinteressen alles abdecken wird.

Einweihungstermin bleibt noch offen

"Was die Einweihung und Übergabe an die Öffentlichkeit anbelangt, sind wir von der Corona-Pandemie abhängig. Wir würden uns aber schon ein schönes Fest wünschen, denn dies haben die jungen Zimmermänner mehr als verdient", so Binder. Geplant sei zunächst einmal nur ein kleines Richtfest, das nach den Corona-Regeln gestartet werden soll. "Über ein Jahr ehrenamtliche Tätigkeit für ein Dorf sind in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit, auch wenn es allen Beteiligten einen riesen Spaß gemacht hat, dieses Projekt zu Verwirklichen. Und dies werden wir zu gegebener Zeit auch zu schätzen wissen", so Binder.

Jetzt gehen die Arbeiten weiter, denn wenn das Dach montiert ist, geht es an die Inneneinrichtung. "Daher sind wir auch weiterhin auf Spenden, egal in welcher Höhe, angewiesen. Alles kommt ja letztendlich der gesamten Bevölkerung zugute", sagt der Vereinsvorsitzende Binder.

Spenendenkonto

Wer das Blockhaus-Projekt unterstützen möchte, kann dem Verein Sulz 2000 Spenden zukommen lassen. Als Verwendungszweck sollte Blockhaus und der Name des Spenders angegeben werden.

Die Iban lautet DE86 6829 0000 0011 7512 02. Barspenden können in einem verschlossenen Umschlag in der Ortsverwaltung Sulz, Dorfmühle Sulz oder Getränke Meier Sulz abgegeben werden.