Beim Einkaufen sollte man darauf achten, möglichst viele frische Lebensmittel in den Wagen zu packen und ungesunde Fertigprodukte mit viel Fett oder Zucker links liegen zu lassen. Foto: AOK

Für einen dauerhaften Erfolg beim Abnehmen sollte man die Zufuhr und den Verbrauch von Kalorien im Blick behalten

Lahr. Die AOK hat zuletzt eine Studie in Auftrag gegeben, bei der mehr als die Hälfte der Befragten angab, sich vermehrt sportlich betätigen zu wollen. Bei jedem Fünften hielten die guten Vorsätze nicht länger als einige Tage an. Doch warum ist das so? Lässt die Motivation bei vielen Menschen schon nach kurzer Zeit nach, weil keine unmittelbaren Ergebnisse zu sehen sind?

Heike Neumann, AOK-Ernährungsberaterin, schlägt vor, sich zunächst zwei Fragen zu stellen: Will ich abnehmen? Und was habe ich davon, abzunehmen? Ziele und Absichten seien wichtig, um bei der Stange zu bleiben. »Abnehmen beginnt im Kopf«, ist sie sich sicher. Zunächst sollte man nicht nach der effektivsten Sportart Ausschau halten, sondern nach einer, die Spaß macht. Bevor es losgehen kann, solle man einen Hausarzt aufsuchen, um zu erfahren, ob es gesundheitliche Risiken gibt. Dabei gibt es auch die Gelegenheit, über Nahrungsergänzungsmittel, zu sprechen. Hat man erst einmal mit dem Sport angefangen, sollte man auch an Tagen aktiv werden, an denen man unmotiviert ist. Gerne sucht man dann nach Ausreden. »Man muss in solchen Situationen den inneren  Schweinehund überwinden«, meint Frank Kölble, Leiter Kommunikation und Politik bei der AOK Südlicher Oberrhein. Sinnvoll sei, sich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun, zum Beispiel in einer Abnehmgruppe mit festen Terminen.
Neben der Psyche muss natürlich auch der Körper mitspielen. Wer sich zuvor ungesund ernährt hat, sollte sein
bisheriges Ess- und Trinkverhalten überdenken und eine dauerhafte Ernährungsumstellung in die Wege leiten. Dazu ist es wichtig, erst einmal zu wissen, was man bislang falsch gemacht hat. Ein häufiger Grund für Übergewicht sei der übermäßige Konsum von industriell gefertigten Lebensmitteln, die viel Fett und Zucker von schlechter
Qualität enthalten, so Stefan Wandel, Pressesprecher Bayern bei der DAK-Gesundheit. Sein Tipp: »Man sollte nach
und nach mehr selbst zubereitete Mahlzeiten zu sich nehmen. « Einen gesunden, Fett verbrennenden Stoffwechsel
fördert viel Gemüse jeglicher Art, auch Bohnen und Linsen aus der Konserve seien zum Kochen oder für selbst gemachte Brotaufstriche gut geeignet. »Es muss schmecken und es muss satt und zufrieden machen«, rät er. Was Getränke angeht, sei von Limo, Cola oder Eistee möglichst abzusehen: »Wasser trinken spart enorm Kalorien«, so Wandel. Der dritte Eckpfeiler auf einem Weg zu einem gesünderen Leben neben der Psyche und einer bewussten Ernährung ist ausreichend Bewegung. »Eine gesunde Ernährung und täglich 30 bis 60 Minuten Bewegung gehören untrennbar zusammen«, erklärt Fabian Baumgart, Regionalgeschäftsführer der Barmer Lahr. Denn wer ausschließlich die Kalorienzufuhr reduziert, riskiert, dass der Körper nicht die Fettdepots angreift, sondern Muskelmasse abbaut. Muskeln verbrauchen mehr Energie als Fett. Je mehr Muskelmasse, desto mehr Kalorien
werden auch verbrannt. Gerade wer stark übergewichtig ist, sollte allmählich mehr Bewegung in seinen Alltag
einbauen, statt auf schnelle Erfolge zu setzen. »Blitzdiäten bleiben dauerhaft ohne Erfolg«, weiß Baumgart. Ein guter, erster Schritt sei das Benutzen der Treppe, anstatt des Fahrstuhls. Stefan Wandel (DAK) ist der Meinung, dass der Besuch eines Fitnessstudios definitiv dabei helfen kann, Motivationsschwächen zu hemmen. Es müsse aber nicht immer der Gang ins Fitnessstudio sein: »Auch ein regelmäßiges Work-out im Wohnzimmer
sorgt dafür, dass man sich schon nach wenigen Übungen fitter fühlt.

INFO

Abnehmen: So hilft die Kasse

AOK:

> Jährlich bietet die AOK zwei Präventionskurse kostenfrei an

> Zehn Prozent Nachlass auf den Mitgliedsbeitrag in Partnerstudios

> 100 Euro Förderung pro Jahr für Bewegungs- und Entspannungskurse
> gratis Ernährungsberatung

Barmer: > Zahlreiche Präventionsangebote, zum Beispiel Bewegungs- und Ernährungskurse

> Expertenforum zum Thema Gewichtsverlust
> Online-Kurs zu Ernährung
> Bewegungs-App »Fit2go«

DAK:
> Bezuschussung von 80 Prozent der Gebühr für zwei Präventionskurse pro Jahr bis zu maximal 75 Euro
> Tipps zu den Themen Abnehmen, Ernährung, Bewegung und Sport sowie Ausdauertraining sind unter
www.dak.de zu finden