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Schule: Schüler feiern Verabschiedung

Lahr - Monatelange Vorbereitung und nun das: Am Dienstagvormittag sollte ein Wetterballon am Scheffel-Gymnasium starten. Allerdings riss sich der 300 Euro teure Ballon kurz vor dem Start los und stieg ohne die Ausrüstung in die Luft.

Die letzten Vorbereitungen vor dem Start wurden am Vormittag auf dem Balkon des Scheffel-Gymnasiums getroffen. Naturwissenschaftslehrer Christian Oelze stand mit einigen Schülern der zehnten Klassen dort, um den Wetterballon mit 30 Litern Helium zu füllen. Anschließend wurde die Kiste mit der darin platzierten Kamera, dem GPS-Sender, der Radiosonde und der Luftpolsterfolie zugeklebt, an einem Fallschirm befestigt und an den Ballon gehängt.

Kurz vor dem geplanten Start – der Wetterballon ist fertig vorbereitet – und mitten während der Rede des Projektleiters Oelze steigt der Ballon plötzlich alleine in die Lüfte. Die Schüler, die den Ballon eben noch festhielten, können dem sich schnell entfernenden weißen Punkt am Himmel nur noch betroffen hinterherblicken. Offenbar hat sich der Ballon von der Kiste mit der Ausrüstung und dem Fallschirm losgerissen und sich mit dem Helium alleine auf den Weg gemacht. Zurück lässt er eine enttäuschte Schar an Schülern und Lehrern und das teure Zubehör.

1.500 hat das Projekt insgesamt gekostet

"Anfang des Jahres hat Herr Oelze uns von dem Projekt erzählt", berichten die Schüler Paul Hardwich und Marie Furkeit zu einem Zeitpunkt, an dem noch alle Anwesenden aufgeregt auf den Start des Ballons hin fiebern. Mit allen drei zehnten Klassen habe der Lehrer im Naturwissenschaft- und Technik-Unterricht das Projekt monatelang vorbereitet.

"Wir hatten verschiedene Gruppen, beispielsweise eine Technik- und eine Finanzgruppe", so die Schüler. Sponsoren für die Gesamtkosten von 1.500 Euro mussten gefunden, das Zubehör organisiert und eine Starterlaubnis eingeholt werden. Orientiert hätten sie sich während der gesamten Vorbereitung auf der Webseite der Organisation "Stratoflights". Allen habe das Projekt Spaß gemacht – es "war mal etwas anderes".

Auf dem Schulgelände fand den ganzen Vormittag über eine Abschlussveranstaltung statt. Die Schüler hatten sich alle auf dem Hof verteilt und lauschten den Lehrern, die sich mit einem Mikrofon auf dem Balkon stehend von den Schülern verabschiedeten. Laute Musik kam aus den Boxen, es wurde getanzt und gesungen. Am Ende dankten die Schüler mit selbst gestalteten Plakaten den Lehrern, die nach den Ferien nicht mehr an der Schule unterrichten, für dir gemeinsame Zeit. Der einzige Wermutstropfen war der missglückte Ballonstart.

Das war geplant

Der Wetterballon sollte etwa 36.000 Meter bis in die Stratosphäre aufsteigen und dort platzen. Die Kiste mit dem Zubehör sollte dann an einem Fallschirm zurück auf die Erde kommen. Mithilfe des GPS-Senders hätte die Kiste anschließend gefunden werden können.

Die Kamera in der Box sollte während des gesamten Flugs Videoaufnahmen machen und mithilfe der Radiosonde hätten Messwerte wie Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur übermittelt werden können. Luftpolsterfolie in der Kiste sollte dafür sorgen, dass sie im Wasser nicht untergeht.