Joachim Volk (links) und Jörg Uffelmann bei der Telefonaktion in der Geschäftsstelle der Lahrer Zeitung Foto: Schabel Foto: Lahrer Zeitung

Kommunalwahl: FDP-Kandidaten stellen sich bei der Telefonaktion der Lahrer Zeitung den Leserfragen

Lahr (sl). Vor der Kommunalwahl veranstaltet die Lahrer Zeitung Telefonaktionen mit den Kandidaten für den Gemeinderat. Jörg Uffelmann und Joachim Volk von der FDP waren am Mittwoch in der LZ-Geschäftsstelle, um Leserfragen zu beantworten.

  Rathausplatz: Anrufer Hans Lehmann wollte wissen, wie es mit dem Rathausplatz weitergeht und machte den konkreten Vorschlag, dort einen Parkplatz einzurichten. Uffelmann hat jedoch ganz andere Vorstellungen: Seine Fraktion werde sich dafür einsetzen, einen Gestaltungswettbewerb auszuschreiben. "Fachleute sollen ein schlüssiges Konzept unter Berücksichtigung aller Interessen ausarbeiten", so der FDP-Sprecher. Aus dem Rathausplatz einen Parkplatz zu machen – das lehne er jedoch ab. "Das wäre keine gute Gestaltung."

  Wohnen: Eine Anruferin fragte nach den Rezepten der FDP gegen die Wohnungsnot. Uffelmann, der dem Aufsichtsrat der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft angehört, sagte, dass es in Lahr keine Wohnungsnot gebe, sehr wohl aber zu wenig preisgünstige Mietangebote. Dagegen helfe nur, neuen Wohnraum zu schaffen. Der Stadt komme dabei eine wichtige Rolle zu – sie solle eine "Bevorratung betreiben" und Grundstücke kaufen, die man dann an Investoren veräußern kann. Uffelmann betonte bei der Gelegenheit auch, wie man es auf keinen Fall machen sollte: Der Liberale nahm Juso-Chef Kevin Kühnert und dessen Forderung aufs Korn, dass jeder maximal den Wohnraum besitzen soll, in dem er selbst lebt. "Bei Enteignungen stehen mir die Haare zu Berge", so Uffelmann – "weshalb sollten Privatleute dann noch bauen und Mietwohnungen schaffen"?

  Rolle der FDP: Wie kann die FDP ihre Ziele verwirklichen, wenn sie auch künftig nicht die größte Fraktion stellen wird? Darauf erwiderten Volk (zehn Jahre im Gemeinderat) und Uffelmann (37 Jahre im Gemeinderat), dass ihnen die Kommunalpolitik große Freude bereite, da sie nämlich sehr wohl etwas bewirken könnten. "Man kann auch mit Argumenten Einfluss nehmen", stellte Uffelmann fest. Außerdem könne die FDP bei strittigen Entscheidungen das Zünglein an der Waage spielen, wobei man kein ideologisches Lagerdenken, sondern Sachpolitik betreibe.

 Stadtentwicklung: Auf die Frage nach konkreten Zielen für Lahr nannten die beiden Liberalen die Digitalisierung mit freiem WLAN in der Innenstadt und dem Verlegen von Glasfaserkabeln in den Gewerbegebieten am Flugplatz. Außerdem würden sie sich dafür einsetzen, dass das Lahrer Krankenhaus "auf Augenhöhe" mit dem künftigen Großkrankenhaus in Offenburg sein soll. "Offenburg soll den Nordbereich versorgen, Lahr den Südbereich."

  B 415-Umfahrung: Schutterparallele Ja oder Nein? Auf diese Frage erwiderten die Liberalen, dass keine der bisher bekannten Trassenvarianten für die Umfahrung von Kuhbach und Reichenbach überzeugend sei. "Das Problem würde nur verlagert werden, der Lärm aber bleiben", so Uffelmann. Seine Partei plädiere stattdessen für einen Tunnel, der nicht erst in Kuhbach-Breitmatten, sondern bereits in Lahr beginnen soll. "Das wäre vielleicht am Teuersten, aber es wäre die Jahrhundertlösung." Eine Verbesserung der Lage würden sie sich aber auch bereits durch eine Temporeduzierung in den Ortsdurchfahrten von 40 auf 30 versprechen.