Betriebsleiter Franz Eckenfels (Dritter von links) führte über das BGL-Gelände. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

Lahrer SPD informiert sich über die Arbeit

Von Marion Haid

Lahr. "Der BGL ist mehr als nur sauber machen, er ist der Bestandteil dafür, dass in Lahr alles funktioniert." Das hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Roland Hirsch am Donnerstag beim Auftakt der SPD-Sommertour betont. Einen tieferen Einblick in die Arbeit vermittelte Betriebsleiter Franz Eckenfels.

Im Jahr 2000 wurde der Lahrer BGL als Eigenbetrieb gegründet, in dem der ehemalige Bauhof und die Stadtgärtnerei zusammengeführt wurden. 2003 stieß der Lahrer Stadtwald organisatorisch hinzu. 90 Mitarbeiter sind mittlerweile beim BGL beschäftigt. Der Haushaltsansatz betrage 5,6 Millionen Euro, dazu komme noch der Wald mit 600 000 Euro.

Das Aufgabengebiet des BGL umfasst die Stadtreinigung, die Grünpflege, die Straßen- und die Kanalunterhaltung, den Friedhof, den Stadtwald und den Winterdienst. Bei der Pflege des Grüns seien in den vergangenen Jahren "erhebliche Flächen" dazugekommen. Das Mehr an Arbeit sei bisher durch den Einsatz von Maschinen kompensiert worden, doch jetzt stoße der BGL an seine Grenzen. Die ausgeschriebene Stelle eines Gärtners konnte bisher nicht qualifiziert besetzt werden. Mit der Ausbildung von Lehrlingen, jedes Jahr einer, qualifiziere sich der BGL den eigenen Nachwuchs.

Während der Landesgartenschau 2018 werde der BGL "temporär" sein Personal aufstocken müssen, für die Pflege der neuen Daueranlage brauche es danach rund vier Mitarbeiter mehr. Im Vorfeld der Gartenschau werde es auch zu einer Diskussion kommen, welche Arbeiten der BGL übernimmt und welche Arbeiten an Fremdfirmen vergeben werden. Grundsätzlich könne der BGL als "Generalunternehmer" agieren, der je nach Arbeitslage Arbeiten vergibt und auch entsprechend überwacht, schlägt der Betriebsleiter vor. Derzeit sei der Anteil von Fremdvergaben gering.

Einen enormen Arbeitsaufwand habe der BGL allein mit der Kontrolle von 12 400 Bäumen im Stadtgebiet. Viele Platanen seien von der Pilzkrankheit Massaria befallen, die innerhalb von zwei Monaten zu Astbruch führen könne. Um die Krankheit zu erkennen, müsse man in die Bäume steigen. "Der Aufwand ist riesig.".

Der Starkregen hat auch den BGL gefordert. Mittlerweile säubere der Betrieb die Sandfänge rund um die Stadt und entferne "Lkw-weise" Schlamm und Schotter. Am Schutterlindenberg sind zwölf Böschungen abgegangen, die gleich zwei Feldwege mitgerissen haben und nun auf der "To-Do-Liste" des BGL stehen.

Neben dem Lahrer Straßennetz pflegt der BGL 120 Kilometer Feldwege und 90 Kilometer Gewässer. Dazu kommen 42 Spielplätze und Spielpunkte. Drei Mitarbeiter kümmern sich um die Pflege aller Sportplätze. 520 000 Euro fließen in den Stadtpark mit Tierpflege und in die Stadtverschönerung. Der Stadtwald ist 1354 Hektar groß. In den Erträgen macht sich der Jahrhundertsturm "Lothar" aus dem Jahr 1999 immer noch bemerkbar. Vor "Lothar" wurden im Wald 12 500 Festmeter Holz im Jahr eingeschlagen, derzeit sind es nur 8000. Der Pflegeaufwand bei Jungpflanzungen nach dem Sturm nehme nun aber ab. "Es normalisiert sich."