Ungebremst fuhr ein 36-Jähriger auf der Autobahn bei Lahr mit seinem Auto auf einen Sattelzug. Der Autofahrer starb noch an der Unfallstelle. Foto: Kamera24

Auf Sattelzug gefahren. A 5 stundenlang gesperrt. Verkehrschaos in der Region

Lahr - Bei einem Unfall am frühen Donnerstagmorgen auf der Autobahn bei Lahr ist ein 36-jähriger Autofahrer ums Leben gekommen. Die A 5 war zwischen Lahr und Ettenheim mehrere Stunden gesperrt, was bis zum Vormittag für Staus sorgte.

Kurz nach der Autobahnausschlussstelle Lahr passierte der schwere Unfall: Gegen 4.30 Uhr ist der 36 Jahre alte Fahrer mit seinem BMW ungebremst auf das Heck eines Sattelzugs aufgefahren, teilte die Polizei mit. Dieser Sattelzug befand sich zum Unfallzeitpunkt auf der linken der zwei Fahrspuren und überholte einen anderen Lastwagen. Durch den Aufprall wurde der BMW-Fahrer so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Nach dem Zusammenstoß geriet der BMW in Brand. Der Fahrer des Sattelzugs hat das Feuer jedoch schnell gelöscht, berichtet die Polizei. Der Rettungsdienst hat den Berufskraftfahrer infolge seiner Löschmaßnahmen ins Krankenhaus gebracht. Dieses konnte er am Morgen wieder verlassen. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 20 000 Euro.

Für die rund 15 Einsätzkräfte des Lahrer Feuerwehr-Kommandanten Thomas Happersberger bot sich ein furchtbares Bild. Das Auto steckte zur Hälfte unter dem Heck des Lkw. "Es war eindeutig, dass eine Person in dem Auto war, wir waren uns aber zunächst nicht sicher, ob es mehr waren." Die Feuerwehr habe dann das Fahrzeug unter dem Lkw herausgezogen. "Es war fast klar, dass die Person nicht mehr am Leben war." Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Dann mussten die Feuerwehr-Einsatzkräfte warten, bis die Polizei ihre Arbeit abgeschlossen hatte, bevor die Leiche geborgen werden konnte. Ein Lob hatte Happersberger für den Lkw-Fahrer, der den Dampf und das heiße Öl mit dem Feuerlöscher ablöschte: "Er hat gut reagiert."

Für die Unfallaufnahme wurde die A 5 in südlicher Richtung voll gesperrt. Der zwischen der Unfallstelle und der Anschlussstelle Lahr aufgestaute Verkehr wurde an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Insgesamt staute sich der Verkehr ab der Anschlussstelle Lahr bis Offenburg zurück, berichtet die Polizei. Weil viele Autofahrer bei Offenburg die Autobahn verließen, staute sich auf dem Offenburger Autobahnzubringer der Verkehr.

In Lahr gab es nicht nur auf dem Autobahnzubringer, sondern auch auf den anderen Ausfallstraßen kilometerlange Staus. Viele kamen deshalb mit erheblicher Verspätung zur Arbeit.

Gegen Mittag wurden die Arbeiten an der rund 400 Meter langen Unfallstelle abgeschlossen. Nach der Reinigung der Fahrbahn durch die Autobahnmeisterei wurde die Südfahrbahn wurde gegen 12 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.

Info: Rettungskräfte behindert

Weil gleich mehrere Verkehrsteilnehmer in dem Rückstau keine Rettungsgasse bildeten, kam es laut Polizei zu Behinderungen von Rettungs- und Hilfskräften. Unter anderem wurden Fahrzeuge der Abschleppunternehmen, des Bestatters und auch der Rettungsdienst, der mit einem anderen Notfallpatienten unterwegs war, behindert. In den schwerwiegendsten fünf Fällen wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Bei diesen waren Fahrer von Lastwagen auf der linken Fahrspur unterwegs und behinderten mit ihren breiten Fahrzeugen die Rettungs- und Hilfskräfte. Ihnen drohen ein Bußgeld in Höhe von 240 Euro, Punkte in Flensburg und ein mehrwöchiges Fahrverbot