Nur noch Schrottwert dürfte der 1er-BMW haben, der in der Nacht auf Donnerstag in der Altfelixstraße angezündet wurde. Foto: Künstle

Kriminalität: BMW geht Donnerstagfrüh in Flammen auf / Polizei sieht noch keinen Zusammenhang zu Serie

Lahr - Ein Autobrand hat in der Nacht auf Donnerstag die Lahrer Feuerwehr auf Trab gehalten. Der Wagen wurde nach aktuellem Ermittlungsstand angezündet – was ungute Erinnerungen bei den Menschen in der Region weckt.

Zeuge meldet brennendes Auto 

Ein Zeuge meldete gegen 1.30 Uhr in der Frühe einen brennenden Pkw in der Altfelixstraße. Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, stand der Motorraum des 1er-BMW bereits in Flammen. Zwar gelang es den 16 Wehrmitgliedern, das Feuer schnell zu löschen, das Auto vermochten sie jedoch nicht mehr zu retten.

Mehr als der Schrottwert dürfte nicht mehr übrig sein. Der Schaden soll bei rund 10.000 Euro liegen.

Polizei geht von Brandstiftung aus 

"Nach ersten Untersuchungen von Kriminaltechnikern ist von einer Brandstiftung auszugehen", teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit. Zu den Hintergründen könne zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nichts Näheres gesagt werden. In der Bevölkerung schrillen bei brennenden Autos freilich sofort die Alarmglocken. Die Frage, die sich aufdrängt: Ist der Feuerteufel zurück?

Im September 2017 begann in der südlichen Ortenau eine beispiellose Serie von Autobränden: In 47 Fällen gingen zwischen Schwanau und Ettenheim mehr als 60 Fahrzeuge in Flammen auf. Den Gesamtschaden beziffern die Ermittler auf deutlich mehr als eine halbe Million Euro. "Momentan gibt es keine Anhaltspunkte dafür, den aktuellen Fall der Serie zuzurechnen", erklärte Polizeisprecher Wolfgang Kramer auf Nachfrage der LZ. "Gänzlich ausschließen" könne man einen Zusammenhang jedoch nicht.

Gibt es eine Verbindung zur vergangenen Brandserie? 

Den bis dato letzten Autobrand in Verbindung mit dem Feuerteufel datieren die Ermittler auf August 2019. Damals wurde ein Auto in der Dinglinger Hauptstraße angezündet. Der mutmaßliche Täter wurde von einem Zeugen gesehen und sogar angesprochen. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Mann blieb freilich erfolglos. Bislang war die Hoffnung, dass der Brandstifter nach seiner Beinahe-Entdeckung kalte Füße bekommen und sein unheimliches Treiben eingestellte hat.

Beim Betrachten der Bilder des nun in der Altfelixstraße ausgebrannten BMW fällt auf, dass das rechte Vorderrad intakt scheint, während links nur noch die Felge übrig ist. Ein Schadensbild, das an den Modus Operandi des Feuerteufels erinnert: Brandbeschleuniger auf einen vorderen Reifen, anzünden und abhauen. Wie schon in der Vergangenheit will sich Kramer zu den genauen Umständen des Brandes nicht äußern.

Ermittlungsgruppe für die Autobrandstifter ruht momentan 

Der Einschätzung des Polizeisprechers nach spricht der große zeitliche Abstand von rund anderthalb Jahren zum letzten Brand gegen einen Zusammenhang. Dennoch zeigt er Verständnis für die Unsicherheit in der Bevölkerung: "Es ist natürlich eine unbefriedigende Situation, dass wir den oder die Täter nicht gefasst haben." Die eigens gegründete dreiköpfige Ermittlungsgruppe Mahlberg – benannt nach einem Schwerpunkt der Brandserie – ruhe aktuell, "kann aber jederzeit aktiviert werden, wenn sich entsprechende Anhaltspunkte ergeben", so Kramer.