Malte Bayer schlüpfte bei der Ausstellung auf dem Zeit-Areal in die Rolle des Auktionators. Foto: Haberer

Lions-Club startet Auktion besonderer Art. Diakonie plant Projekt für Menschen in Notlagen.

Lahr - Eine Ausstellung auf dem Zeit-Areal dient als Schaufenster des vom Lions-Club organisierten "Art-Wake-Up 2019". Rund 200 Kunstwerke suchen einen neuen Besitzer. Die Hälfte des Erlöses fließt in ein Projekt, das mit der Diakonie aufgelegt wurde.

Die Idee für das "Art-Wake-Up" (siehe Info) ist Ulrich Kipper im vergangenen Jahr bei der Vorbereitung auf die Präsidentschaft beim Lions Club Lahr-Ortenau gekommen. Nicht im Traum hätte er damals daran gedacht, dass für die Erstauflage des so bisher einmaligen Projekts mehr als 200 Kunstwerke zusammenkommen würden. Es sind Bilder und Objekte, die auf Speichern und in Kellern geschlummert haben, die irgendwann beiseite geschafft wurden, um Platz zu schaffen für neu erworbene Kunstschätze. Nun haben sie eine Chance erhalten, einen neuen Besitzer zu finden und ganz nebenbei auch noch einen karitativen Impuls zu setzen. Der Lions-Club Lahr-Ortenau und die Diakonie Lahr wollen mit den Erlösen ein Projekt starten, das Menschen in akuten Notlagen schnell und unbürokratisch Hilfe anbietet.

Am Freitagabend ist das "Art-Wake-Up 2019" mit der Eröffnung seiner Begleitausstellung im Industriehof 6 durchgestartet. Hier wird rund ein Drittel der eingereichten Arbeiten gezeigt. Es ist eine bunte Mischung unterschiedlicher Stilarten und Techniken. Stillleben und Landschaftsimpressionen hängen neben abstrakter Kunst, Art Deco und Pop-Art. Originalbilder von Wilhelm Wickertsheimer, Edith Glatt und anderen neben Reproduktionen von Motiven, die Andy Warhol und Roy Lichtenstein, Tamara de Lempika und Félix Ziem zugeordnet werden.

Ulrich Kipper erläuterte bei der Einführung das Prozedere. Heinz Kneile führte in die Bilderschau ein. Malte Bayer schlüpfte in die Rolle des Auktionators, der die eigentliche Kunstversteigerung einleitete. Es gab 60 Euro für ein Original von Edith Glatt, 80 Euro für eine Schallplatte von John Lennon mit dem eingefrästen Konterfei des Musikers, aber auch 430 Euro für eine nicht ganz originalgetreue Reproduktion eines Motivs von Roy Lichtenstein.

Die Ausstellung läuft bis Anfang September, Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr.

Plattform

Der Kunstverkauf geht auch nach der Vernissage weiter. Über eine von Kippers Firma eigens entwickelte App können Ausstellungsbesucher direkt über ihr Handy mitbieten, sich eines der angeboten Werke per Sofortkauf zum dreifachen Preis des Mindestgebotes sichern. Als Auktionsturnus wurden vier Wochen festgelegt, danach werden die verkauften Bilder in der Ausstellung ausgetauscht. Es gibt aber auch die Möglichkeit, auf der Internetplattform unter www.art-wake-up.de alle Arbeiten aufzurufen und dort direkt zu bieten. Art-Wake-Up gibt laut Kipper die Möglichkeit, Kunst direkt in der Galerie oder der Ausstellung zu verkaufen oder zu versteigern. Art-Wake-Up stellt dafür eine App und eine "Verwaltungsplattform" mit einem "Managementtool" zur Verfügung. Über die Plattform werden die Objekte angeboten.