Lahr - Ein "freilaufender Dinosaurier" war den Besuchern der Ausstellung in der Sulzberghalle versprochen worden. Tatsächlich war das Gummimonster dann die größte Attraktion – neben dem Dino, auf dem man reiten konnte.

Der Tyrannosaurus Rex, der durch die Halle marschierte, war ein Versprechen, das sofort die Spötter animierte. "Der tut doch nichts", hieß es unmittelbar, nachdem die Figur das erste Mal losgestapft war. Gebrüll, Fauchen und das durchaus beeindruckende Dutzend Reißzähne halfen nicht gegen die losen Zungen: "Der ist völlig harmlos."

Wie oft der Darsteller unter dem Monster aus Gummi diese Sprüche gehört hat, wird sich nicht mehr genau feststellen lassen. Das Versprechen lautete ja, dass der königliche Räuber zu jeder Stunde auf die Gäste losgelassen wird. Dass das Monster tatsächlich weich war, stellten Kinder fest, die es prickelnd fanden, wenn der gesteuerte Schädel das Maul aufriss und sie mit den Zähnen vermeintlich packte. "Das ist ja aus Gummi." Ob das nun Erleichterung oder Enttäuschung war?

Um die Mittagszeit war der Besuch so, dass die Kinder und viele Eltern die Urechsen ohne Gedränge ansehen konnten. Die vielen Tafeln mit kurzen Erklärungen ergänzten die fantasievoll nachgeahmten Figuren. Nur der Lärmpegel in der Halle war beträchtlich. Auch wenn mit Ausnahme des frei laufenden Tyrannosaurus Rex alle anderen Figuren aus Kunststoff und unbeweglich waren, so klangen Brüller und andere urzeitlichen Geräusche vom Band etwa so, wie es seit dem Film "Jurassic Park" erwartet wird. Dass die Sulzberghalle abgedunkelt war und die Figuren im Kunstlicht strahlten, machte einen zusätzlichen Reiz aus.

Wie die Dinos sich einst tatsächlich angehört haben, lässt sich heute bestenfalls vermuten. Dagegen sind aufgrund der vielen versteinerten Knochenfunde die Ausmaße des gefräßigen Tyrannosaurus Rex, des friedlichen, aber tatsächlich monströsen Brontosaurus oder der Gattung Triceratops mit drei Hörnern auf dem massiven Schädel recht genau darzustellen.

Ob die Viecher so bunt waren, wie in der Halle dargestellt war, sei ebenfalls dahingestellt. Hatten die übrigens nicht immer so gigantischen Echsen glatte Haut mit einer Art Schuppen, ein Fell oder – wie heute auch vermutet wird – ein Federkleid am Leib? Immerhin waren die Dinosaurier innerhalb der Evolution ein sagenhaftes Erfolgsmodell mit einer Überlebenszeit von knapp 200 Millionen Jahren. Neben den Tafeln zeigten die Aussteller einen Film, der diese Fragen – so gut es heute geht – beantwortete.

Die gesamte Schau war so gemacht, dass vor allem Kinder oder jüngere Besucher Spaß daran hatten und vieles auch gut verstehen konnten. Die Mutigeren konnten sogar auf einem Dinosaurier reiten – für 2,50 Euro pro Ritt und Person.

Hohe Preise sorgen für kritische Stimmen

Die Dino-Show in der Sulzberghalle war in Lahr flächendeckend plakatiert worden – und die Werbung sollte sich auszahlen, denn die Besucher kamen am Sonntag zahlreich. Es gab unter ihnen auch kritische Stimmen, die der Meinung waren, dass für den Eintritt – Erwachsene neun Euro, Kinder sieben Euro – nicht viel geboten wurde. Eine Familie mit zwei Kindern war so mit 32 Euro dabei – so mancher Familienvater hatte dafür mehr erwartet.