So sollen die Wohnhäuser im unteren Bereich des Baugebiets aussehen. Foto: Visualisierung: Büro h4a

Erschließungsarbeiten beginnen. Stadt erteilt erste Genehmigungen.

Lahr - Auf dem Areal Altenberg beginnen jetzt die Bauarbeiten: Die ersten Genehmigungen sind erteilt, die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet beginnen. Inzwischen haben die Gegner der Bebauung eine Klage eingereicht.

Schon in dieser Woche startet die Bauphase am Altenberg, hat die Stadtverwaltung mitgeteilt: Am gestrigen Montag fiel der Startschuss für die Erschließungsarbeiten zur Versorgung und Entsorgung des neuen Wohnquartiers am Altenberg. "Aufgrund der besonderen Hanglage wurde dafür ein Baustellenkonzept ausgearbeitet", so die Stadt. Dementsprechend werde mit der Erschließung für den unteren Bereich, der über die Bürklinstraße angefahren wird, begonnen.

 Das ist der Grund für die Verzögerung: Das Bauprojekt beginnt jetzt mit nahezu einjähriger Verspätung: Grund ist das Petitionsverfahren beim Landtag, das Baugegner angestrengt hatten. Nachdem die Petition gegen den Bebauungsplan keinen Erfolg hatte, ist der Bebauungsplan am 23. November öffentlich bekanntgemacht worden (wir haben berichtet). Das war die Voraussetzung dafür, dass die Bauanträge jetzt genehmigt werden können. Die Bauvorbescheide für die Einzelhausbebauung im unteren Bereich liegen bereits vor, informiert die Stadt. Auch im oberen Bereich, der über die Altvaterstraße erschlossen wird, konnten die Baugenehmigungen für die Sanierung der Denkmale und die mehrgeschossigen Wohngebäude erteilt werden, so die Verwaltung weiter.

 Das ist Stand bei der Kita: Der Bauantrag für den Neubau der Kindertagesstätte für die "Kleinen Strolche" ist laut Stadt gestellt und wird derzeit geprüft. "Die Realisierung dieses sozialen Projekts liegt uns besonders am Herzen", sagte Oberbürgermeister Markus Ibert dazu. Es sei sehr erfreulich, dass der Verein Reichswaisenhaus hier nun einen Bauauftrag an einen Generalunternehmer erteilt habe. "Ich hoffe sehr, dass diese Baumaßnahme im Sommer nächsten Jahres starten kann. Es fehlt nur noch die Baugenehmigung, die anderen Hausaufgaben sind erledigt", so Ibert weiter.

 Das ist die rechtliche Lage: Die Bürgerinitiative Altenberg hat wie angekündigt geklagt. Nach der Veröffentlichung des Bebauungsplans konnte die BI den Klageweg beschreiten. Der Normenkontrollantrag wendet sich direkt gegen den Bebauungsplan. Daher ist laut Stadt in erster Instanz der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim zuständig. Die Stadt sei aufgefordert, im Januar auf die Klage zu erwidern. Laut ihrem Sprecher Frank Himmelsbach hat die Bürgerinitiative genug Spenden für das Verfahren gesammelt. Laut Bürgermeister Tilman Petters schließt ein Normenkontrollverfahren nicht aus, dass gebaut wird.

Das sagt der Investor: Uwe Birk, Chef der Deutschen Bauwert, wies darauf hin, dass die ursprünglichen Zeitpläne mehrfach korrigiert werden mussten: "Mit Bürgerentscheid und Petition waren hier einige Hürden zu bewältigen, nun hoffe ich, dass wir zügig das anspruchsvolle Projekt realisieren können." Birk wünscht sich eine gute Nachbarschaft mit den Anliegern, ergänzt aber, "dass Bauen grundsätzlich mit Belästigungen verbunden ist, daher bitten wir um Verständnis".

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154 Wohnungen sind geplant

Am Altenberg sollen auf dem Gelände des Reichswaisenhauses 154 Wohnungen gebaut werden. Investor ist die Firma Bauwert. Außerdem ist eine neue Kindertagesstätte für die "Kleinen Strolche" geplant. Ein Bürgerentscheid gegen das Vorhaben war wegen zu geringer Bürgerbeteiligung im März 2018 gescheitert. Beim Satzungsbeschluss im Dezember 2018 hat der Gemeinderat die Bauzeit auf maximal vier Jahre begrenzt.