Das Musikerduo Antje Heim und Martin Westermann begeisterte mit seinen Stücken, die sie teilweise im böhmischen Dialekt vortrugen. Foto: Bühler Foto: Lahrer Zeitung

Tag der Heimat: Menschenrechten, interkulturelle Verständigung und Frieden in Europa sind Thema

Lahr (büh). Der Bund der Vertriebenen, Vereinigte Landsmannschaften der Kreisgruppe Lahr hat im Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte den "Tag der Heimat" gefeiert. Die Veranstaltung wurde vom Sulenburger Sachsenduo musikalisch begleitet. Kernthema des abwechslungsreichen Nachmittags waren Menschenrechte und die Verständigung für Frieden in Europa.

Die Kreisvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Irma Barraud, erinnerte am Tag der Heimat an die Millionen Menschen, die in der Folge des Zweiten Weltkrieges auf den ehemals deutschen Gebieten geflohen sind beziehungsweise vertrieben wurden. Sie betonte indes, dass die Heimatvertriebenen sich in Lahr längst integriert hätten. Barraud äußerte sich in ihrer Rede zum Thema Menschenrechte und Verständigung für Frieden in Europa. Nur wenn Frieden unter den Völkern herrsche, könnte folglich auch ein gutes Miteinander entstehen. Die Menschenrechte zu beachten, sei ein Wegweiser für Völker, der für Frieden in Europa und natürlich auch in der ganzen Welt gelte.

Es sei zudem wichtig, auch heute den Opfern von Flucht und Vertreibung zu gedenken. Sie dachte auch an die Menschen des jüdischen Glaubens, die nach wie vor in Deutschland lebten. Auch sie sollten, so Barraud, in Frieden in der Bundesrepublik leben können. "Menschenrechte beginnen, wo die Vorurteile enden", rief sie den Besuchern im Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte gleich zweimal laut zu." Sie betonte, dass auch die Vertriebenen aus Ost- und Westpreußen, Schlesier, Sudetendeutsche, Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben sowie die Deutschen aus Russland, dankbar seien, seit 74 Jahren in Deutschland in Frieden leben zu können.

Der informative Nachmittag hatte mit einem Musikstück von Antje Heim und Martin Westermann begonnen, die im weiteren Verlauf, das Publikum mit ihren Stücken – teilweise im böhmischen Dialekt gesungen – zu begeistern wussten. Einen weiteren musikalischen Beitrag lieferte Peter Frank, Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien. Es folgten weitere heitere Erzählungen aus den verschiedenen Landsmannschaften.

Seitens der Stadt besuchte Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller die Veranstaltung. Er erinnerte daran, dass aktuell auch weiterhin Menschen aus Syrien vertrieben werden. Zum Ausklang des Tags der Heimat waren alle Besucher zum gemütlichen Kaffeetrinken eingeladen.