Derzeit gibt es in der Satdt Lahr 62 Notgruppen mit insgesamt 315 Kindern Foto: Symbolfoto: Archiv

Corona: Arbeitgeber muss Unabkömmlichkeit der Eltern bestätigen

Lahr - Das Ministerium hatte es bereits vor einigen Tagen angekündigt, nun ist am vergangenen Samstag mit der neuen Verordnung die Grundlage für die weitere Betreuung in den Kindertagesstätten geschaffen worden. Dadurch werden alle diese Einrichtungen und die Horte künftig eine Kinderzahl bis zu 50 Prozent der normalen Gruppengröße aufnehmen – auch über die Notbetreuung hinaus.

So wird die Notbetreuung organisiert 

In Lahr wird das wie folgt organisiert: Bis Freitag, 22. Mai, 9 Uhr können sich letztmals alle Eltern melden, die einen Bedarf an der erweiterten Notbetreuung haben. Die Kriterien bleiben laut Mitteilung der Stadt unverändert: Beide Elternteile gehen einer präsenzpflichtigen Arbeit nach und sind dort unabkömmlich. Dies muss vom Arbeitgeber bestätigt werden. Alleinerziehende werden gleichgestellt. Personen in systemrelevanten Bereichen haben bei Platzknappheit in der Einrichtung Vorrang.

Alle erforderlichen Unterlagen finden sich auf der Website der Stadt Lahr. Die Plätze werden im Lauf der Woche nach Eingang der Anmeldung vergeben. Wenn diese Anmeldungen zur Notbetreuung am Freitag abgeschlossen sind, kann ein Überblick in der Gesamtstadt mit den dann noch freien Plätzen erfolgen. Diese sollen ab kommenden Montag, 25. Mai, an weitere Kinder vergeben werden.

Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist weiterhin hoch

"Wir müssen zunächst allen Eltern, denen ein Anspruch auf eine Notbetreuung zusteht und die davon bisher keinen Gebrauch gemacht haben, die Möglichkeit geben, ihre Bedarfe noch abschließend zu melden. Nur so können wir einen Überblick erhalten, wo noch Plätze für weitere Kinder zur Verfügung stehen", erklärt das Team des Kita-Service der Stadt Lahr. Man gehe aktuell nicht davon aus, dass nach deren Berücksichtigung viele Plätze zur Verfügung stehen.

Die Nachfrage nach Notbetreuungsplätzen halte nach wie vor an und ist groß. Einige Einrichtungen könnten jetzt schon keine Kinder mehr aufnehmen. "Wenn noch Plätze in den Kitas und Horten frei sind, werden wir vorrangig Schulanfängerkinder, Kinder mit Förderbedarf oder Härtefälle nach Rücksprache mit der Einrichtungsleitung aufnehmen. Das entscheidet sich Anfang kommender Woche. Die Eltern werden von uns oder der Kita-Leitung informiert", so das Team des Kita-Service der Stadt Lahr.

Es soll zu keiner Überlastung kommen 

"Wir haben aktuell alle Hände voll zu tun und möchten einerseits möglichst vielen Familien natürlich einen Platz anbieten, müssen andererseits aber sicherstellen, dass es zu keiner Überbelegung kommt", ergänzt Senja Töpfer. "Die maximale Anzahl der Kinder von 50 Prozent der Gruppengröße kann nur dann berücksichtigt werden, wenn es Räumlichkeiten und einsetzbares pädagogisches Personal zulassen", so die Amtsleiterin weiter.

Die Notbetreuung wird außerdem gebührenpflichtig (wir haben berichtet). So wird voraussichtlich ein halber Tag fünf Euro und ein ganzer Tag zehn Euro kosten, das Mittagessen beläuft sich auf vier Euro wie bisher auch. Die Gebühren orientieren sich damit an den Regelsätzen. Die Geschwisterermäßigung bleibt wie gewohnt erhalten. "Die Abrechnung erfolgt für jede Familie individuell nach tageweiser Nutzung, sodass es zu einer fairen Berechnung kommt", teilt die Stadt mit.

Derzeit gibt es in Lahr 62 Notgruppen mit 315 Kindern, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt. In allen 31 Lahrer Kitas gibt es mittlerweile Notgruppen. Ab Mai soll für die Notbetreuung eine Gebühr erhoben werden.