Versammlung: Fluss bietet zu wenig Laichplätze für Fische / Vorsitzender Gérard Arnold ausgezeichnet
Lahr/Fischerbach (red/jöb). In der Kinzig leben nach Einschätzung der organisierten Angler wenig Fische. Das wurde bei der Hauptversammlung des Angelvereins Lahr-Kinzigtal in Fischerbach deutlich. Nach Auswertung der Fangbücher als Grundlage für die Fischerei-Statistik zeige sich, dass die Kinzig zunehmend darunter leide, dass das Gewässer nicht genügend Laichplätze und Lebensraum für Fische biete. Wie die Fangstatistik ergebe, reiche der Besatz von Zuchtfischen nicht aus, um eine gesunde Population zu schaffen.
Wie kann eine nachhaltige Bewirtschaftung eines solchen Gewässers aussehen? Der Fachreferent für Angelfischerei des Landesfischereiverbandes, Patrick Schnurr, zeigte den Naturfreunden interessante Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Ein wichtiger Punkt in der nachhaltigen Bewirtschaftung sei die Erkenntnis, dass Zuchtfische Nachteile zu Wildfischen aufwiesen. Sie seien weniger widerstandsfähig und wiesen eine geringere Fortpflanzungsrate auf. Grund dafür sei die in der Zucht nicht vorhandene natürliche Auslese. Eine Lösung könne eine Renaturierung des Gewässers und die Schaffung von Laichplätzen sein, erklärte der Fachmann.
Rund 180 Angler hatten sich laut einer Mitteilung zur Sitzung eingefunden. Neben Kassenbericht und Haushaltsplan stand eine Satzungsänderung aufgrund der Datenschutzgrundverordnung an, die einstimmig angenommen wurde.
Zudem wurden langjährige Mitglieder geehrt: Andreas Graul, Alexander Hühn, Alexander Keil, David Kollmer, Brunhilde Stang für 15 Jahre, Eilrich De Buhr, Friedbert Dieterle, Jaceck Duda für 25 Jahre, Michael Kern und der erste Vorsitzende Gérard Arnold für 40 Jahre Vereinstreue.
Dem Vorsitzenden wurde zudem vom Landesfischereiverband die goldene Ehrennadel für besondere Verdienste verliehen. In einer Laudatio auf Gérard Arnold sprach Mitglied Wolfgang Reichelt einige der vielen Errungenschaften des Vorsitzenden an. In vielen arbeitsintensiven Stunden schaffte es Arnold in den letzten Jahren, den Verein neu zu strukturieren. Die Schaffung einer funktionierenden Mitgliederverwaltung und die Einführung von auswertbaren Fangbüchern seien nur ein kleiner Teil dessen.