Eine Umgehungstraße für Kuhbach und Reichenbach wurde sich auf andere Bereiche der B 415 – hier beim Doler Platz – negativ auswirken, so die Befürchtung von Vertretern des Gemeinderats. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Kommunalwahl: Diskussion zu Umweltfragen beim Naturschutzbund mit Vertretern des Gemeinderats

Wie hält es der Gemeinderat nach den Kommunalwahlen im Mai mit den Themen Natur und Umwelt? Der Naturschutzbund fragte am Donnerstagabend Vertreter der Fraktionen des amtierenden Gemeinderats.

Lahr. Wolfgang Bahr, stellvertretender Vorsitzender des Nabu, moderierte die Diskussion. Die Fraktionen hatten elf Fragen vorab erhalten. Vier Fraktionen waren vertreten: SPD, Freie Wähler, Grüne und FDP.   Verkehr: Alle vier Vertreter lehnten eine Schutterparallele zur Entlastung der Stadtteile Kuhbach und Reichenbach ab. Ökologisch bedenklich, unsinnig und wenig ergiebig wäre eine Umfahrung, die erst an der Breitmatten am Ortseingang von Kuhbach anfangen würde, so der Tenor. Die Geroldsecker Vorstadt und die gesamte Innenstadt würden so nicht entlastet. Eine Tunnellösung vor der Einfahrt in die Stadt bis zum Reichenbacher Dreispitz wäre eine sinnvolle Lösung. Einig waren sich alle, dass das sicher erheblich mehr kosten würde, als Gelder da seien. Die beste Lösung sei, die B 415 zu einer Landesstraße zurückzustufen und den Schwerlastverkehr zu unterbinden. Das sei am ehesten zu stemmen. ÖPNV: Hier waren sich alle einig, dass der ÖPNV generell verbessert werden müsse. Der Taktverkehr, nicht nur in der Stadt, sondern auch mit dem Umland, müsse besser und vor allem effizienter werden. Neue Buslinien seien da notwendig.

Konträre Meinungen bei den Kosten

Unterschiedliche Meinungen gab es bei den Kosten. Die SPD vertritt die Meinung, dass man neue Nutzer mit niedrigen Fahrpreisen locken könne. Die einfache Fahrt sollte einen Euro kosten. Das halten die Grünen für wenig sinnvoll. Es gelte, den ÖPNV generell attraktiver zu machen, sodass ein Umdenken bei den Einwohnern einsetzen würde. Eine billigere Einzelkarte wäre ein Tropfen auf den heißen Stein und führe zu unnötigen Verlusten. Dauerkarten seien bereits günstig. Ein besseres Angebot würde automatisch für eine höhere Nachfrage sorgen, so die Grünen.   Flächenverbrauch: Die Schlacht um das Wohngebiet Altenberg ist geschlagen. Da waren sich alle einig. Unterschiede gab es aber im Detail. Die Frage, wie der neue Gemeinderat mit Bebauungsplänen umgehen wird, sorgte für eine recht kontroverse Diskussion, in der erneut der Bebauungsplan Altenberg ein Thema war. Einen Konsens gab es aber, dass man den Flächenverbrauch reduzieren könne, wenn man innerstädtische Lücken zuerst schließen würde. Mehrgeschossige Bauten seien eine Alternative. Ökologie und Naherholung: Der neue Badesee ist aus Sicht des Nabu sehr bedenklich. Es gelte aber, dass der Beschluss gefallen sei und daher diese Entscheidung respektiert werde. Die kritische Frage sei, ob sich das Naherholungsgebiet Seepark zu einer Arena entwickele, die regelmäßig bespielt werden sollte. Auch hier gab es eine große Linie, dass der Seepark der Naherholung diene und der Bürgerpark mit den Sport- und Spielplätzen eher diese Aufgabe wahrnehmen wird. Dass müsse sich aber erst entwickeln.

Eingeladen zur Diskussion über die Themen Natur und Umwelt waren alle fünf Fraktionen des Gemeinderats. Gekommen waren Roland Hirsch (SPD), Roland Wagemann (Freie Wähler), Dorothee Granderath (Grüne) und Jörg Uffelmann (FDP). Die CDU-Fraktion habe abgesagt, erklärte der stellvertretende Nabu-Vorsitzende Wolfgang Bahr. Eine Begründung, warum kein Vertreter der CDU gekommen war, gab es vonseiten des Nabu nicht. Bahr erklärte, dass man frühzeitig eingeladen hatte.