Versammlung: Klinikum-Freundeskreis blickt auf turbulentes Jahr

Lahr. Die vom Landkreis geplanten Strukturveränderungen in der Kliniklandschaft haben die Mitglieder des Freundeskreises Klinikum Lahr bei der Hauptversammlung beschäftigt. Diese fand am Montag im Veranstaltungsraum der Sparkasse Offenburg-Ortenau in Lahr statt.

"Das letzte Jahr war ereignisreich und stand ganz im Schatten der Agenda 2030, die zu einer Umstrukturierung und Verbesserung der Funktion der acht Standorte des Klinikums führen wird", sagte der Vorsitzende Volker Schuchardt. Die Kliniken Lahr, Offenburg und Achern würden modernisiert und einige Funktionen und Schwerpunkte verteilt. Für die Zukunft sei gesichert, dass die Kardiologie in Lahr die führende in der Ortenau bleiben werde.

Dank an Unterstützung aus lokaler Politik

Die Agenda 2030 würde in der Planung auch den Aufbau einer Onkologie und einer Gerontologie in Lahr enthalten. Eine gute Nachricht sei, dass die Kliniken Lahr und Offenburg ihren Maximalversorgungsauftrag bekommen haben. Schuchardt dankte allen Politikern, dass es auf der Ebene des Landkreises zu diesem Ergebnis gekommen sei. Trotzdem gelte es, bei dem Thema achtsam zu bleiben. Das gelte auch, wenn mit der Mediclin über ein engeres Miteinander bezüglich der Kardiologie und des Herzzentrums gesprochen werde.

Das Jahr 2018 sei politisch sehr aufregend gewesen, deswegen habe es keine Förderungen und keine Anträge gegeben. Für 2019 aber seien rund 52 000 Euro als Fördermittel zur Verfügung gestellt worden. Der Freundeskreis werde im laufenden Jahr die Anschaffung einer Ultraschalldiagnostik im Lahrer Gefäßzentrum und eines Geräts zur Atmungsunterstützung für die Intensivstation unterstützen. Beteiligen möchte sich der Freundeskreis auch beim Erwerb eines Geräts zur Behandlung von Gallensteinen, eines hochmodernen Entbindungsbettes und eines Geräts zur Schlafdiagnostik für die HNO-Abteilung. Die Neurologie werde für die Anschaffung einer Ultraschallsonde zur Muskeldiagnostik und einer Vorrichtung zur Aufwärmung oder gezielten Temperatursenkung von Schlaganfallpatienten unterstützt.

Der Freundeskreis war mit einem Guthaben von 21 200 Euro ins Jahr 2018 gestartet. Mitgliedsbeiträge und Spenden summierten sich auf 24 000 Euro, sodass zum Jahresanfang 2019 die genannten gut 50 000 Euro zugewiesen werden konnten.

Schuchardt bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen und beim Interims-Verwaltungsdirektor des Lahrer Klinikum, Michael Goldt, für die gute Zusammenarbeit.

Schriftführerin Ina Braun berichtete, dass der Verein inzwischen 404 Mitglieder hat.

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden der Vorsitzende Volker Schuchardt im Amt bestätigt. Wiedergewählt wurden auch seine Stellvertreterin Ulla Billmann, Schriftführerin Ina Braun und Kassenwart Roland Braun. Als Beisitzer wiedergewählt wurden Petra Bosshammer, Günter Mangold, Peter Billmann, Thomas Fösel, Jürgen Attmann, Ernst Nicolay und Bruno Kohlmeyer. Neu gewählt wurde Eberhard Roth. Nach dem plötzlichen Tod von Wolfgang Leser und dem Ausscheiden von Jürgen Walter mussten neue Kassenprüfer gewählt werden. Neu sind Gerhard Homberg und Wilfried Olbrich.

Zum Schluss hielt Harald Brodoefel, Chefarzt des radiologischen Instituts am Lahrer Klinikum, einen Vortrag zum Thema "Das amerikanische Gesundheitssystem im Vergleich zum deutschen".