An der Unterführung in der Kruttenaustraße bilden sich oft längere Autoschlangen. Foto: Fischer

Baustelle: Sanierung der Bahnbrücke läuft gut / Umweg über Kruttenau bringt Ärger

Seit einem Monat ist die Bahnbrücke in der Rheinstraße gesperrt. Autofahrer, die von Lahr-West aus in die Stadt wollen, müssen Umwege fahren. Das führt zu mehr Verkehr auf Schleichwegen wie der Kruttenaustraße.

Lahr - Bereits seit rund einem Monat ist die Bahnbrücke als wichtige Verbindung von der Autobahn in die Stadtmitte dicht. Autofahrer müssen die Stelle weiträumig umfahren und dabei einen Umweg von rund drei Kilometern in Kauf nehmen.

Einige Ortskundige haben aber ein Schlupfloch gefunden und fahren für ihren täglichen Weg zur Arbeit oder nach Hause über die Krutte-naustraße. Dort ist jetzt deutlich mehr Verkehr: Wo früher nur alle paar Minuten vereinzelt Autos entlanggefahren sind, reihen sich nun ein Dutzend Fahrzeuge innerhalb von Sekunden aneinander. Das Problem: Die Unterführung unter der Bahnstrecke kann nur ein Auto gleichzeitig passieren.

An der Stelle ist der Gegenverkehr schlecht einzusehen, die Fahrer müssen sich an die Engstelle herantasten und langsam fahren. Das kann vor allem morgens und nachmittags zu Staus führen. Die meisten Verkehrsteilnehmer nehmen aber Rücksicht und gewähren auch mal dem anderen die Vorfahrt.

Wartepausen am Kreisverkehr

Eine weitere Staustelle ist die Ausfahrt zur Offenburger Straße rechts neben dem Kaufland. Da 100 Meter weiter der Kreisverkehr beginnt, kommt es auch hier zu kurzen Wartepausen, wenn viel los ist.

Einige besonders resistente Verkehrsteilnehmer befahren aber trotz des Verbots auch die Rheinbrücke. Im April hat die Stadt 77 Fahrer dabei erwischt, in diesem Monat bisher sechs. Die Stadt betont: "Die Umleitungsstrecke für den Individualverkehr läuft über die Raiffeisenstraße, die B 415 und die B 3. Lediglich der ÖPNV kann weiter über die Brücke abgewickelt werden".

Auch Nicolas Scherger von der städtischen Pressestelle bestätigt das erhöhte Verkehrsaufkommen und die ungewollte Staubildung auf der Kruttenaustraße, die viele Ortskundige als "Schleichweg entdeckt haben". Beschwerden von Anliegern habe es in der Anfangszeit gegeben. Die Bewohner der Kruttenaustraße bezogen sich dabei auf lautes Hupen und die Rückstaubildung im Bereich parkender Fahrzeuge.

Die Stadt habe darauf mit einem zeitlich begrenzten Halteverbot in einigen Bereichen reagiert. So gelte zum Beispiel auf der Strecke von der Abbiegung an der Offenburger Straße bis zum Bahnübergang ein absolutes Halteverbot. Anders sieht es im hinteren Bereich Richtung Hugsweier aus. Dort stehen inzwischen auch Parkverbotsschilder, aber gerade abends parken die Anwohner ihre Autos trotzdem an der Straße.

Inzwischen hat sich die Situation laut Stadt wieder beruhigt, obwohl weiter viel los ist in der Kruttenaustraße.

Info

Die Arbeiten an der Bahnbrücke waren bis Anfang Juli terminiert und befinden sich laut Auskunft der Stadt im Zeitplan. Derzeit geht die Verwaltung sogar davon aus, dass die Bauarbeiten – abhängig vom Wetter – bereits Anfang Juni und somit einen Monat früher abgeschlossen werden können.