Die Abiturientinnen Lucie Fehrenbacher (links) und Franziska Kollmer möchten das Abitur schnell hinter sich bringen. Foto: Schubert

Bildung: Noch vier Tage bis zu schriftlichen Prüfungen / Bedenken wegen Corona-Test

Lahr - Kommende Woche ist es soweit – das Abi steht ins Haus . Die Zeit bis dahin hat bei den Prüflingen allerdings einige Fragezeichen aufgeworfen. Zwei Abiturientinnen berichten, über die Vorbereitungen und über ihre Pläne für die Zeit nach der Schule.

Die Oberstufe – für viele Abiturienten ist sie eine einmalige Zeit: das Erwachsenenalter rückt näher, Partys mit Freunden versüßen die meist stressige Prüfungsvorbereitung. Abifahrt, Abiball, Studienbeginn – Zukunftspläne und Hoffnung liegen in der elften und zwölften Klasse in der Luft. In normalen Zeiten. Aber wie ist es nach mehr als einem Jahr Pandemie, Wechselunterricht und Home-schooling, nun das Abitur zu schreiben?

Unsere Redaktion hat bei zwei Abiturientinnen nachgefragt. n Franziska Kollmer, Clara-Schumann-Gymnasium: "Am Anfang war ich wirklich skeptisch, ob das überhaupt funktioniert, Abiturvorbereitung über den Laptop", erzählt Franziska Kollmer, kommende Woche Freitag hat sie ihre erste Abi-Prüfung – Geschichte. Ihr Resümee aus Homeschooling und Wechselunterricht? "Ich muss sagen, für mich lief die Abiturvorbereitung richtig gut." Für die Prüfungen fühle sie sich "mehr als bereit", in ihrem Leben wäre nun Zeit für ein neues Kapitel.

Die Möglichkeit, sich vor der Prüfung testen zu lassen, gebe ihr Sicherheit: "Ich werde mich auf jeden Fall testen lassen", sagt die Schülerin aus Sulz mit Nachdruck. Mit der Corona-Situation scheint sie dabei einen sehr besonnenen Umgang gefunden zu haben. Was, wenn das Test-Ergebnis am Prüfungstag auf eine Virusinfektion hinweist?

"Dann bin ich eben positiv und gehe wieder heim und schreibe die Prüfung am Nachtermin." Schade findet sie aber doch, dass die Studienfahrt nach Florenz im vergangenen Sommer ausfallen musste – "da war ich schon echt traurig". Ihre ganze Hoffnung setzt die Abiturientin deshalb darauf, dass die Abifeier doch noch steigen kann – bisher habe es von der Schulleitung noch kein Nein gegeben. Schön wäre es, wenigstens im kleinen Rahmen zusammenkommen zu dürfen. 

 Lucie Fehrenbacher, Max-Planck-Gymnasium

 "Ich finde, wir werden gut unterstützt, auch wenn man viel auf sich selbst gestellt ist, hat man trotzdem noch den Rückhalt von den Lehrern", das zu erwähnen ist Lucie Fehrenbacher sehr wichtig. Ihre Lehrer würden, wenn notwendig, zusätzliche Video-Konferenzen anbieten, um auf die Fragen jedes Einzelnen einzugehen. Die Abivorbereitung laufe dadurch ganz gut, sagt die Schülerin. Sie könne "relativ gut alleine arbeiten", habe immer alle Aufgaben, die sie im Homeschooling zugeschickt bekommen hat, erledigt.

Gestresst würde sie sich wohl auch ohne die Pandemie fühlen, mutmaßt die 17-Jährige. Die Angst, dass ein Corona-Test vor den Prüfungen positiv sein könnte, plagt sie ziemlich, wie sie im Gespräch zu verstehen gibt: "Das wäre für mich schon echt unpassend, wenn man sich die ganze Zeit über vorbereitet und dann letztendlich nicht teilnehmen kann."

Um das Risiko zu minimieren, habe sie ihre ohnehin schon stark reduzierten Kontakte noch mehr eingeschränkt. Gerne hätte sie in den vergangenen Monaten die 18. Geburtstage mit ihren Freunden gefeiert, auch mal in einer größeren Gruppe zusammengesessen. Und nach dem Abi? Erst einmal eine Pause, sagt die Schülerin. "Eigentlich war es mein großer Traum, Aus-tralien und Europa zu bereisen", ihre Hoffnung setze sie auf eine Reiseerlaubnis mit Corona-Impfpass.

Info

Die Prüfungsphase für das schriftliche Abitur beginnt kommende Woche Dienstag mit dem Deutsch-Abitur und endet am 21. Mai. Die mündlichen Prüfungen werden dann zwischen dem 12. und 23. Juli abgehalten, das teilt das Kultusministerium Baden-Württemberg online mit.