Zuletzt blieben im Wartebereich der Rheintalhalle viele Stühle leer –­ die Nachfrage nach Impfungen hat nachgelassen. Foto: Schabel

In der Rheintalhalle wird noch bis zum kommenden Sonntag immunisiert.

Lahr - Noch sieben Tage, dann ist das Lahrer Impfzentrum Geschichte. Bis jetzt wurden dort mehr als 77.000 Impfungen verabreicht, in den vergangenen Wochen hielt sich der Andrang aber in Grenzen.

Das Zentrum in der Rheintalhalle, das am 22. Januar an den Start ging, ist darauf ausgelegt, täglich bis zu 750 Impfungen an sieben Tagen die Woche auszuführen. Seit einiger Zeit sind von sieben möglichen Impfstraßen aber nur noch zwei in Betrieb, in denen pro Tag rund 120 Menschen immunisiert werden. "Wir könnten viel mehr impfen", so eine Ärztin dort. Zurzeit sind in der Rheintalhalle pro Schicht 15 Personen im Einsatz – Ärzte, medizinisches Personal und weitere Helfer, darunter Bundeswehrsoldaten. Gearbeitet wird im Zwei-Schicht-Betrieb.

Bis wann wird in der Rheintalhalle geimpft?

Das Zentrum ist bis Sonntag, 15. August, täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wer bis dahin noch eine Erstimpfung möchte, kann vorbeikommen, ohne vorher einen Termin vereinbart zu haben. Es wird dann auch gleich ein Informationsblatt für die Zweitimpfung beim Zentrum in Offenburg, das über den 15. August hinaus betrieben wird, ausgehändigt. Auf diesem Info-Blatt stehen auch die Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung, die beim jeweiligen Wirkstoff eingehalten werden müssen.

Werden auch Jugendliche geimpft?

Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren werden in der Rheintalhalle bis Sonntag ebenfalls ohne vorherige Terminvereinbarung immunisiert. Insgesamt werden nur noch wenige Termine für das Lahrer Zentrum über das Buchungssystem gebucht, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit. Die meisten Impflinge würden spontan vorbeikommen. Für mögliche Zeitimpfungen könne man auch beim Hausarzt nachfragen und sich so den Weg nach Offenburg eventuell sparen.

Welcher Impfstoff ist am beliebtesten?

Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson – beim Wirkstoff hat man im Lahrer Zentrum mittlerweile die freie Auswahl. Die meisten entscheiden sich laut Landratsamt für Biontech. Der Wirkstoff zeigt eine sehr hohe Wirksamkeit bei vergleichbar geringen Nebenwirkungen.

Sind im Lahrer Zentrum bei manchen Impflingen in der 30-minütigen Ruhephase nach dem Piks Nebenwirkungen aufgetreten?

"In sehr wenigen Einzelfällen gab es leichte Impfreaktionen, die aber direkt vor Ort mit dem vorhandenen medizinischen Personal behandelt werden konnten", hat das Landratsamt Ortenaukreis unserer Redaktion hierzu mitgeteilt.

Welche Bilanz zieht Diana Kohlmann?

"Das Impfzentrum in Lahr mit mehr als 77.000 Impfungen ist eine starke Säule für die Impfungen im Ortenaukreis. Ich danke daher schon heute allen Helferinnen und Helfer vor Ort für die tolle Arbeit", so die Leiterin der Kreisimpfzentren. Gleichzeitig wolle sie aber auch für die Nutzung des weiterhin bestehenden Impfangebots in Offenburg werben. Dort sei bis Ende September freies Impfen von Montag bis Freitag zwischen 12 und 20 Uhr und am Samstag und Sonntag von 8 bis 16 Uhr möglich.

- Abbau: Bereits am Montag beginnt das große Aufräumen in der Rheintalhalle, wie die Stadt mitteilt. Die IT-Technik wird vom Land abgebaut, der Messebau vom Landratsamt, alles Weitere von Mitarbeitern der Stadt. Der Abbau soll voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.

- Rheintalhalle: Die Halle, in der die Impfungen verabreicht werden, wird laut der Stadt als Lager für den Bevölkerungsschutz weiterverwendet. Dort sollen etwa Masken, Schutzausrüstung und vieles Weitere gelagert werden, "was im Katastrophenfall dringend benötigt wird und was in größeren Mengen vorgehalten werden muss".

- Großmarkthalle: Zur Großmarkthalle, in der die Impflinge ihre 30-minütige Ruhephase nach der Impfung haben, "können wir im Moment noch nichts Konkretes sagen", so die Stadt. Der Gebäudekomplex werde seit geraumer Zeit zum Verkauf angeboten. Es gebe aber noch keine Entscheidung.