Ganz ohne Wasser: Der Ententeich im Kleinfeldpark wird seit gestern saniert. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

Sanierung des Teichs im Kleinfeldpark hat begonnen / Seniorenzentrum geplant

Von Marion Haid

Lahr. Bagger und Lastwagen bestimmen seit gestern das Bild im Kleinfeldpark. Die Stadt saniert den Teich. Bisher war er stark zugewachsen und ein Paradies für Ratten. Nun wird das Gewässer entschlammt und erhält eine komplett neue Geometrie.

Doch das ist noch nicht alles. Der Rundweg, die Wasserzuleitungen und die Teicheinfassung werden ebenfalls erneuert, erklärt Richard Sottru, Leiter der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt, unserer Zeitung. Eine Sanierung sei dringend notwendig. "Ein Besuch vor Ort, ob mit oder ohne Wasser, offenbart auch dem Laien, dass hier ein dringender Handlungsbedarf besteht", fasst Sottru zusammen. Der Schlamm habe teilweise bis zur Wasseroberfläche gereicht. Müll hätten Menschen in den Teich geworfen. Die Einfassungsmauern, die Geländer und die Steganlage zur Insel seien marode. Zudem ist der Rundweg durch den Bau des Parkplatzes der Firma Schneider entfallen.

Nun ist ein Teich mit einer neuen Geometrie, aber der gleichen Fläche und Wassertiefe geplant. Die kleinere der beiden Inseln wird verschwinden, weil sie zu sehr unterspült sei. Auch wenn der Teich bisher eher im Dornröschenschlaf schlummerte, sind die dortigen Sumpfzypressen mit ihren auffälligen Luftwurzeln eine Besonderheit. "Es ist der einzige Bestand in dieser Größe in Lahr", sagt Sottru.

Bei der geplanten Entschlammung müssen bis zu 800 Kubikmeter Schlamm entfernt werden. In jedem Gewässer, vor allem in künstlichen, finde durch Laub, Einträge aus der Luft, Exkremente der Tiere und Abfälle ein dauernder Stoffeintrag statt, der über die Jahre zu einer Schlammbildung führt. Für den Abtransport des Schlamms müsse dieser ausreichend getrocknet sein, weshalb schon vor einigen Wochen die Befüllung des Teichs eingestellt wurde.

Wasservögel arrangieren sich

Zuvor wurden die Fische in Abstimmung mit dem Fischereibeauftragten von einer Fachfirma abgefischt. Hauptsächlich Abkömmlinge von Goldfischen hatten in dem Teich ein Zuhause. Bei den Wasservögeln hat die Stadt Rücksprache mit dem Naturschutzbund gehalten. An dem Teich hielten sich flugfähige Wasservögel auf, "die sich mit der Situation durchaus arrangieren können", so Sottru. Im natürlichen Umfeld trockne immer mal wieder ein Gewässer aus. Die Sanierung wird voraussichtlich im November abgeschlossen sein. Die Baukosten für Teich, Zuwege und einen umlaufenden Weg liegen bei rund 230 000 Euro.

Die Stadtverwaltung bittet darum, künftig die Tiere am See nicht zu füttern. Sottru: "Gerade der unmäßige Eintrag von Futtermitteln wie beispielsweise altes Brot in den See hat auch mit zur schlechten Wasserqualität beigetragen." Fische und Wasservögel finden jederzeit genug Nahrung. Das Verstreuen von altem Brot fördere lediglich die Population der Ratten, betont Sottru. Im Herbst rollen die nächsten Bagger im Kleinfeldpark an. Hier entsteht ein dreigeschossiges Pflegeheim mit Caféteria für maximal 60 Heimbewohner. Dazu kommen zehn Plätze für die Tagespflege. Ergänzt wird das Pflegeheim um zwei betreiberorganisierte Wohngemeinschaften und um rund 60 Wohnungen des betreuten Wohnens, verteilt über mehrere dreistöckige Gebäude.

Nach den Baumaßnahmen werde der Park neu angelegt, von dem das gesamte Wohngebiet profitiere, informierten Architekt Bodo Rügner von der Werkgruppe Lahr und Betreiber Edgar Kenk vom Pflegezentrum Lahr bei einer CDU-Infoveranstaltung Ende Juli.