Bürgermeister Siegfried Eckert (stehend) überreicht den Mitgliedern der Nachbarschafts- und Altenhilfe ein Geschenk. Foto: Störr

Die organisierte Nachbarschafts- und Altenhilfe in Gutach sucht weitere Helfer. Auch ein neuer Rechner wird gesucht, da Yvonne Hennig ihr Amt im Rahmen der Hauptversammlung abgegeben hat.

Gutach. Bereits im Februar hatte Yvonne Hennig ihren Rückzug aus zeitlichen Gründen schriftlich mitgeteilt – bis jetzt konnte allerdings noch kein Nachfolger gefunden werden. Der Zeitaufwand beträgt laut Henning rund vier bis sechs Stunden im Monat, die mit einer Aufwandsentschädigung von monatlich 100 Euro vergütet werden. Bis zu den Sommerferien wird Yvonne Hennig die Kasse kommissarisch weiterführen. "Ohne Rechnerin geht es halt nicht", erklärte der Vorsitzende Volker Sahr.

Im Bericht von Geschäftsführer und Einsatzleiter Horst Hennig wurden 1 585 geleistete Stunden und 6 920 gefahrene Kilometer aufgelistet. "Wir hatten einen Rückgang von vier Helferinnen, zwei Frauen sind dazu gekommen", erklärte der Einsatzleiter und verwies auf die Gesamtzahl von aktuell zwölf Helfern. Die Corona-Beschränkungen seien eine große Herausforderung gewesen, doch der Entfall der Maskenpflicht lässt die Nachbar- und Altenhilfe aufatmen.

Hilfesuchende brauchen Geduld – es fehlt an Vereinsmitgliedern

Die Anfragen aus Hausach und Hornberg würden zunehmen, dabei wäre es schon schwierig genug, den steigenden Bedarf in Gutach abzudecken. Es benötige das Verständnis der Betroffenen, dass nicht jede Anfrage nach Hilfe im und ums Haus oder für einen Fahrdienst sofort bedient werden könnte. "Wir sind kein Ruf-Taxi", verdeutlichte der Geschäftsführer. "So stolpert man durch die Gezeiten und hofft, dass fünf junge und engagierte Helfer durch die Türe kommen", bilanzierte Horst Hennig.

Seitens des Vorsitzenden ging ein Dankeschön an Hennig. Die Pandemie hätte gezeigt, wie gut Horst Hennig die organisierte Nachbarschafts- und Altenhilfe führe. Im Vergleich der Einsatzstunden der Vorjahre zeige sich ein deutlicher Rückgang, was zum einen der Pandemie geschuldet sei und zum anderen an der rückläufigen Helferzahl liegen solle.

"Wenn jeder nur ein kleines Stück übernimmt, ist schon viel geholfen"

Im Kassenbericht von Yvonne Hennig wurde für das vergangene Jahr ein Überschuss ausgewiesen und auch im Haushaltsplan für das laufende Jahr wird am Ende mit einem Überschuss gerechnet. Um weitere Helfer zu finden, will Bürgermeister Siegfried Eckert in allen Gutacher Vereinen für eine Mitarbeit in der organisierten Nachbarschafts- und Altenhilfe werben. Pfarrer Dominik Wille bezeichnete die Hauptversammlung als gelungene Mischung aus dem Protokoll und den Einblicken in die Arbeit.

Ein Stück weit gelte es nun in Zukunft, den Mangel zu verwalten, bis neue Unterstützer für Gutach und die Region gefunden werden. "Es muss keiner die Welt retten, aber wenn jeder ein bisschen etwas übernimmt, ist schon viel geholfen", so Wille.

Preiserhöhung

Die Aufwandsentschädigung für Helfende wird ab dem 01. Juli auf 12 Euro je Stunde erhöht, auch wenn der Gesetzgeber diese Erhöhung erst ab dem 01. Oktober vorschreibt. Auch das Kilometer-Geld wird je nach Art auf 20 Cent und 40 Cent erhöht. Wer als Mitglied des Vereins Hilfe in Anspruch nimmt zahlt künftig 12,50 Euro je Stunde, Nichtmitglieder zahlen einen entsprechend höheren Betrag.