Christina Michaela Beiser arbeitet derzeit in der Villa Jamm. Ihre Malerei kreist um das Porträt – egal, ob sie das menschliche Antlitz naturgetreu wiedergibt oder verfremdet. Foto: Haberer

Bis Ende August residiert Christine Michaela Beiser in der Villa Jamm im Stadtpark. Bei ihren Bildern steht der Mensch stets im Mittelpunkt.

Lahr – Gemeinsam mit ihrer Studienkollegin Cornelia Scherzer repräsentiert Christina Michaela Beiser auch die Lahrer Kunstakademie, die in diesem Jahr ihr 25-Jähriges feiert. Die in Friesenheim Lebende Frau, Jahrgang 1966, hat 2016 mit einem berufsbegleiteten Kunststudium bei Franzjoseph Held begonnen. Im Frühjahr 2023 ist die Abschlussausstellung geplant, danach wird Christine Michaela Beiser ihr Diplom erhalten.

Der Beginn ihrer künstlerischen Ausbildung liegt aber fast drei Jahrzehnte zurück. 1993, nach einem ersten Malkurs, wurde sie Schülerin von Lothar Zierer, der sie tief in die Materie eingeführt hat. Aquarelle, Ölbilder, Kohle- und Bleistiftzeichnungen. Landschaften, Aktzeichnen und Porträts, im Winter, wenn das Wetter keine Exkursionen zuließ, das eine oder andere Stillleben. Zierer hat Christine Michaela Beiser auf die Fährte der gegenständlichen und realistischen Malerei gesetzt und ihr das handwerkliche Rüstzeug mitgegeben. Ein Blick in das temporäre Atelier im Obergeschoss der Villa Jamm zeigt schnell, dass Christina Michaela Beiser ihre Bildsprache in den vergangenen Jahren erweitert hat.

Auf dem Boden stehen Bilder, die von der Auflösung des Motivs in abstrakten Formen, von konstruktiven Ansätzen erzählen. Augen, Nase und Mund scheinen losgelöst im Raum zu schweben, die geometrische Form ist in den Mittelpunkt gerückt, kommuniziert mit den Kontrasten ineinander verschachtelter Farbflächen.

An der gegenübergelegenen Wand lehnen Bilder, die kompakte Gesichtsfragmente zeigen, in denen die Farbpalette bunt schillernd überschäumt. Die aktuellen Arbeiten auf den beiden Staffeleien lassen, obwohl sie erst im Entstehen begriffen sind, eine surreale Bildsprache erkennen, in der kindliche Gesichter in Landschaften und Naturräumen manifestieren, Gesichtspartien zu Landmarken changieren. Die an der Kunstakademie herausgearbeiteten Gesten der abstrakten und informellen Malerei sind allgegenwärtig.

Christina Michaela Beiser ist noch bis Ende August im Obergeschoss der Villa Jamm von Donnerstag bis Sonntag jeweils ab 13 Uhr anzutreffen. Auf Samstag, 20. August, ab 17 Uhr lädt die Stadt zu einem Sektempfang mit Kunstgespräch ein.