Beim Lied "No roots" griff Sarah Ehret zum Mikro, während ihre Kollegen die Melodie spielten. Foto: Lehmann

Konzert: Musikverein Kürzell spielt auf dem Kirchplatz / Herausforderung für die Musiker

Kürzell - Vor ungewohnter Kulisse hat der Musikverein Kürzell am Sonntag seine Gäste unterhalten. Für die Instrumentalisten war das Konzert eine Herausforderung. Denn mit Abstand konnten sie sich nur schwer selbst hören.

Zu einem Serenadenkonzert auf dem Kirchplatz hat der Musikverein Kürzell eingeladen. Mit diesem Auftritt wurden, so Dirigent Gerald Arbogast, gleich zwei Konzerte nachgeholt: Denn sowohl das Kirchenkonzert als auch das Dorffest mussten wegen Corona abgesagt werden. Unter Einhaltung von Hygienevorschriften waren nun alle Musiker froh, wieder auftreten zu können. So gab es eine Maskenpflicht bis zum Sitzplatz, die Daten jedes Gasts wurden erfasst und die Platznummer notiert.

Für die Musiker war das Musizieren im Freien – wo sonst Zelte oder Überdachungen es ermöglichen, dass sie sich auch selbst hören – eine Herausforderung. "Gar nicht so einfach", erklärte der Dirigent. So saßen die Musiker nun auf einem Platz verteilt, auf dem sonst mehr als 80 Menschen spielen könnten.

Auf dem Programm stand eine bunte Liederpalette 

Eine Vielfalt an Stücken hatte der Musikverein in petto. In zwei Teile geteilt zeigte sich das Programm kurzweilig und unterhaltsam und auch die Kulisse kam bei den Gästen gut an. Den Auftakt machten die Musiker mit dem Werk "In all its glory", ein Stück, das einen choralen Anklang habe, erklärte Arbogast. Bekannt war auch die Interpretation von "Der zweite Walzer" – durch André Rieu als "The Second Waltz" bekannt geworden.

Ebenso beliebt war auch die "Forrest Gump Suite". Von aufregenden Klängen ging es zu einem ruhigeren Stück mit "The Rose", das, so der Dirigent, immer wieder bei kirchlichen Trauungen gespielt werde. Danach entführten die Musiker die Gäste in den Himalaya mit dem Stück "Mount Everest". Mit "Old and Wise" entließen die Musiker das Publikum in die Pause.

Mit dem Marsch "Carpe Diem" und der böhmischen Polka "Wir Musikanten" wurden die Besucher nach der Pause wieder an ihre Plätze gelockt.

Erinnerungen an das Jahreskonzert 2019

Traditionell werden beim Dorffest auch moderne Stücke gespielt. Somit fand auch ein Lied, das bereits 2018 gespielt wurde, erneut seinen WEg ins Programm: "Superstition" von Stevie Wonder. Von modern zurück in die Goldenen 20er-Jahre ging es dann mit den Stücken "Mackie Messer", nach der literarischen Vorlage von Brecht, und dem "Basin Street Blues" – bei letzterem waren besonders die Posaunen gefordert. Die beiden Stücke weckten Erinnerungen an das Jahreskonzert im Dezember 2019, das im Zeichen der goldenen 20er-Jahre stand.

Auch Gesang darf beim Dorffest nicht fehlen, daher griff beim Serenadenkonzert Sarah Ehret unter Einhaltung von reichlich Abstand zum Mikrofon und sang zu den Klängen ihrer Musikerkollegen das Lied "No Roots" von Alice Merton.

Abschließend dankte Bürgermeister Alexander Schröder den Musikern für ihren Mut, unter großem Aufwand ein Konzert zu organisieren. Das Vorhaben ist durchaus gelungen, wie auch die Besucher mit einem begeisterten Applaus feststellten.

Wunschkonzert 

Positiv verlief auch die Abstimmung zum Wunschkonzert im Dezember. 101 Teilnehmer haben abgestimmt und ihre liebsten Lieder gewählt. In dieser Woche beginnen die Proben für das geplante Konzert, wie Gerald Arbogast informierte.