Die Musiker des MV Kürzell begeisterten ihr Publikum mit anspruchsvollen Stücken wie der "Ouvertüre für Harmoniemusik". Fotos: Lehmann Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Jugendkapelle findet sich zum Revival-Orchester zusammen und begeistert Dirigenten und Publikum

Kürzell - Ein abwechslungsreiches Programm – in diesem Jahr ohne Motto – war beim Jahreskonzert des Musikvereins Kürzell geboten. Gefeiert wurde in diesem Rahmen, dass Gerald Arbogast seit zehn Jahren Dirigent des Gesamtorchesters ist.

Nicht ein Jahr verging, ohne ein Motto beim Jahreskonzert. Im ersten Jahr ging es "In 80 Tagen um die Welt", weitere Mottos waren "Up in the sky", F ilmmusik, ein spanischer Abend, Amerika oder Ostwind. Die Vielfalt und das Repertoire war stets groß. Umso größer die Überraschung bei den Musikern, dass es in diesem Jahr kein Motto gab. "Vielleicht steht das Jahreskonzert unter dem Motto ›zehn Jahre‹?", stellte der Vorsitzende Sven Kirner die Frage in den Raum. Schließlich sei nicht nur Arbogast seit zehn Jahren Dirigent im Gesamtorchester, auch Katharina Walter leitet seit zehn Jahren die Jugendkapelle.

Eröffnet wurde der Konzertabend von den "Bläserkids". Seit dem Frühjahr probten die acht Kinder im Musikverein. In Einzel- und Orchesterproben haben sie die ersten Noten und Griffe gelernt und standen am Samstagabend nun erstmals unter Leitung von Thorsten Pabst auf der Bühne. Mit Bravour meisterte der Musikernachwuchs seinen ersten Auftritt. Drei Stücke hatten die jungen Musiker parat und begeisterten im Anschluss das Publikum mit einer Zugabe. "Ihr habt euch sehr gut entwickelt", lobte Kirner die Jüngsten auf der Bühne.

Orchester reist mit Zuhörern von Hogwarts zur Meerjungfrau Arielle

Die Jugendkapelle unter der Leitung von Walter zeigte sich ebenfalls mit neuen Gesichtern. Die einstigen "Bläserkids", die im Jahr 2016 ihre musikalische Ausbildung beim Musikverein begannen, verstärkten nun das Jugendorchester. Die jungen Musiker bezauberten das Publikum mit Klängen aus "Highlights from Harry Potter". So mancher Zuhörer stieg gedanklich am "Gleis 9 ¾" in den Zug nach Hogwarts. Als Hymne der Afroamerikaner und Frauenbewegung bezeichneten die Musiker das Lied "Respect" von Aretha Franklin.

Anlässlich des Zehnjährigen von Walter hatten sich die Jungmusiker ebenfalls etwas Besonderes überlegt. Jungmusiker aus zehn Jahren Jugendkapelle fanden sich zu einem Revival-Orchester zusammen und gaben gleich zwei Stücke zu Disney-Verfilmungen zum Besten. Neben einem Medley zum Dschungelbuch war es das Titellied zum Film rund um die Meerjungfrau Arielle. Die Zugabe wurde gemeinsam bestritten.

Mit der "Ouvertüre für Harmoniemusik" ging es in den zweiten Programmteil mit dem Gesamtorchester des Musikvereins. Es war nicht nur das älteste Werk des Abends, sondern auch schon lange ein Herzenswunsch von Arbogast. Dies verriet Walter, die durch den zweiten Teil des Abends führte. Mit entsprechendem Enthusiasmus schwang Arbogast auch den Taktstock. Das Stück aus der Romantik war anspruchsvoll, wobei die Klarinetten den Part der Violinen aus einem Harmonieorchester übernahmen.

Von der Epoche der Romantik ging es mit dem Stück "Kyrill" in die Gegenwart. Musikalisch umschrieb das Lied den Orkan Kyrill und dessen Folgen. Die Entstehung des Sturms, die Zerstörung, die Trauer und Enttäuschung und das Schöpfen der Hoffnung zum Wiederaufbau.

Weitere Höhepunkte im Programm war das Stück zur Hawaiianischen Göttin des Feuers "Goddes of Fire" oder auch die bekannte Melodie aus dem Musical "West Side Story". Neben der Ouvertüre zu Beginn des zweiten Programmteils war dieses einer der anspruchsvolleren Stücke des Abends, insbesondere im Zusammenspiel der Register, wie Kirner im Gespräch mit der Lahrer Zeitung verriet. Auch das Gesamtorchester kam ohne Zugabe nicht von der Bühne, ehe im Anschluss der reichhaltige Glückshafen verlost wurde.

Info: Abzeichen

Sieben Musiker haben das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze absolviert. Damit haben folgende Jungmusiker die Eintrittskarte in das große Orchester erthalten:. Marie Kindle, Emelie Ehret, Elia Hugelmann, Annika Schröder, Mia Grzeschik, Ruben Heimburger sowie Lina Kopf.