"Babysnakes" mit Marc Vetter (Zweiter von links) spielte Rockklassiker der 1970er- und 1980er-Jahre. Foto: Fotos: Wilhelm

Musik: Rockwerkstatt veranstaltete nach mehr als einem Jahr Konzert / Vetter-Brüder in Aktion

Mehr als ein Jahr war die Bühne im Schlachthof verwaist. Jetzt hat es dort erstmals wieder ein Konzert mit den Vetter-Brüdern gegeben – wegen der Pandemie war es mit erheblichem Aufwand für die veranstaltende Rockwerkstatt verbunden.

Lahr - Die geltende 3G-Regelung machte die Überprüfung von Covidpass, Test und Ausweis notwendig; außerdem musste jeder Besucher registriert werden. Dabei hielt sich der Andrang mit rund 60 Rockfans in Grenzen. Die, die gekommen waren, konnten ihre Begeisterung dann kaum hinter den erforderlichen Masken zurückhalten.

Musiker haben Pause durch Pandemie genutzt

Den Auftakt machte Frank Vetter mit seinen drei elsässischen Musikerkollegen Jean-Michel Lehmann an der Gitarre, Pierre Weber am Bass und Alain Mas an den Drums. Ihre Band "Unit" spielte nur Eigenkompositionen – und es wurde schnell klar, dass sie den Coronastillstand für die Erarbeitung der Stücke sinnvoll genutzt haben.

Die Songs sind auf die Stimme von Vetter zugeschnitten, und die Band macht ihrem Namen Ehre, denn das Zusammenspiel der vier Protagonisten war eine Einheit. Da stimmte das Zusammenspiel zwischen dem treibenden Schlagwerk von Alain Mas und dem sehr sonoren Bass von Pierre Weber. Lehmann bietet Vetter eine solide harmonische Grundlage, weiß aber auch an der Gitarre Akzente zu setzen. Zusätzlich glänzen sie mit mehrstimmigem Satzgesang.

Stilistisch ist "Unit" schwer zu kategorisieren, von treibenden Rocknummern über schmachtende Balladen bis hin zu bluesigen Up-Tempo-Nummern ist alles vertreten – und über allem schwebt die charakteristische Vokalkunst von Vetter. Die begeisterten Maskenträger entlassen die "Unit" nicht ohne Zugabe.

Ein ganz anderes musikalisches Konzept war dann bei Marc Vetters "Babysnakes" zu erleben. Er setzt auf die Rockklassiker der 1970er- und 1980er-Jahre. Begeisternd war die Breite in seinem stimmlichen Wirken, ob Deep Purple, Kansas, Freddie Mercury, Stevie Wonder oder Joe Cocker – Marc Vetter traute sich was. Dies soll die Leistung seiner Mitspieler nicht schmälern. Andreas Bohl konnte sich beim Intro des Genesisstücks "Firth of Fifth" oder bei "Don’t be late" von Saga auszeichnen. Harald Schladebach war als Gitarrist bei den rockigen Stücken permanent gefordert, unterstützte zudem noch beim Gesang. Bernd Ganter an den Drums (und Background-Gesang) sowie Bernd Sillmann am Bass schufen gekonnt die Basis für Frontmann Vetter. Die Zuschauer gingen bei den Reminiszenzen an ihre eigene Jugend begeistert mit, und Vetter hatte keine Mühe, das gut aufgelegte Plenum zum lauthalsen Mitsingen zu animieren.

Fazit: Ein gelungenes "Familientreffen" der Vetters, ein guter Auftakt für das abwechslungsreiche Konzertprogramm der Lahrer Rockwerkstatt.

Im Schlachthof waren zwei Lahrer Musiklegenden in Aktion zu erleben: Frank und Marc Vetter waren mit ihren jeweiligen Bands "Unit" und "Babysnakes" am Start. Als Protagonisten der Bands "Acres Wild" und vor allem "Scaramouche" haben Marc Vetter (Schlagzeug) und Frank Vetter (Gesang) sich einst in die Annalen der Lahrer Rockgeschichte eingeschrieben.