Die privaten Yachten der Wasserwelt Rulantica stehen mitten im Grünen. Für die Pflege der Grünanlagen sind 80 Gärtner regelmäßig im Einsatz, berichtet Betriebsleiter Jürgen Sedler. Foto: Köhler

Bei der Vorstellung der Neuheiten im Wasserpark Rulantica hat Europa-Park-Chef Roland Mack mit emotionalen Worten überrascht: In seinen Augen kommt das Unternehmen beim Klimaschutz zu schlecht weg. Denn man gebe Millionen dafür aus.

Rust - Da war selbst der hauseigene Moderator für einen Moment sprachlos: In einer flammenden Rede hat Europa-Park-Chef Roland Mack beim Pressegespräch im Wasserpark Rulantica die Auswirkungen des Europa-Parks auf das Klima verteidigt. Dabei ging es vor allem um die Themen Wasser und Grundwasser sowie um den Energieverbrauch des Unternehmens.

Zuvor stellten Jürgen Sedler, Betriebsleiter der Gärtnerei und Michael Höfler von der Bauleitung der Außenanlage der Wasserwelt die "grüne Seite" des Europa-Parks vor. Moderator Ingo Dubinski, der als Repräsentant für den Europa-Park aktiv ist, führte das Gespräch.

Sedler betonte, dass sich der Europa-Park "ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf die Fahne geschrieben hat." Er erwähnte, dass beispielsweise 15 Versickerungsbecken angelegt wurden, die verbrauchtes Wasser zurück ins Grundwasser führen. Für die Außenanlage der Wasserwelt Rulantica habe man die Erfahrung aus dem Europa-Park genutzt und 2000 Bäume – 50 verschiedene Arten – gepflanzt. Hinzu kämen insgesamt 70 000 Hecken, Blumen und Sträucher, die von 80 Gärtnern gepflegt werden. "Bei Baubeginn standen hier nur 30 Bäume", ergänzte Höfler und hob damit den Einsatz des Parks hervor.

Moderator für einen Moment sprachlos

"Wir wollen zeigen, was der Park neben den Attraktionen noch macht", sagte im Anschluss der Europa-Park-Chef. "In die Ökologie stecken wir auch viel Geld und Etat". Früher sei das Rulantica-Gelände "eine Monokultur mit verseuchter Erde" gewesen. "Heute ist es eine Ökokultur, eine Parklandschaft", so Mack. Man habe hunderte Stellfallen für die Bewässerung der Wiesen installiert. "Wir führen Wasser zurück ins Grundwasser und haben dafür Millionen investiert".

Mack sparte in seiner Ansprache, die in dieser Deutlichkeit auch die Mitarbeiter des Parks und Moderator Dubinski kurz sprachlos machte, auch nicht mit Medienkritik. Viele Themen kämen ihm zu kurz, wie auch dass der Park direkter Arbeitgeber für 4000 Menschen und indirekter Arbeitgeber für 10 000 Menschen sei. "Hier arbeiten Menschen, die bewiesen haben, dass ihnen die Menschen der Region und die Natur wichtig sind", sagte Mack. Für den Europa-Park-Chef sei dies ein Zeichen für die Nachhaltigkeit des Unternehmens, das es schließlich schon seit 250 Jahren gibt und das es ohne einen Fokus auf Nachhaltigkeit nicht mehr geben würde.

Im Bezug auf Rulantica gab Mack ein Beispiel, wie sogar Energie gespart werden könnte. Denn man könne durch den Wasserpark vor Ort ein "Strandfeeling" erhalten und müsse nicht weit weg fahren oder fliegen. "Eine Reise nach Mallorca braucht 300 Mal so viel Energie wie ein Besuch in Rulantica", so der Europa-Park-Chef.

Eigener Honig in den Hotels

Der Bauleiter Michael Höfler berichtete, dass man auf dem Außengelände der Wasserwelt Rulantica einen Wildkorridor für Wildwechsel eingerichtet habe. Dieser besteht aus zwei Unterführungen unter der Straße durch und werde unter anderem von Rehen, Füchsen und Hasen in Anspruch genommen. Moderator Dubinski scherzte, man könne ja bald eine Art Safari anbieten. Höfler erklärte, dass tatsächlich ein Rundgang in Arbeit sei. Neben dem Wildkorridor gebe es auch Kleintierbiotope und ein Insektenhotel. Jürgen Sedler hob hervor, dass es auf dem Gelände zehn Bienenvölker gibt, die Honig liefern. Diesen finde man auch in den Hotels beim Frühstücksbuffet.