Künstler Hans Busch (links) hat die Restaurierung der Gipsfiguren aus der Kapelle übernommen. Diese Aufnahme aus dem vergangenen Dezember zeigt, wie Inhaber Markus Hug ihm eine beschädigte Figur übergibt. Quelle: Unbekannt

Im Juli 2021 schlug ein Blitz in die Hugenhofkapelle auf dem Schuttertäler Kapellenberg ein und verursachte verheerende Schäden. Das 110 Jahre alte Kleinod ist aufwendig restauriert worden und kann nun neu eingeweiht werden.

Schuttertal. Die Neu-Weihe wird am Sonntag, 4. September, gefeiert – zunächst mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Antonius in Schuttertal, danach geht es hinauf zur Hugenhofkapelle, wo das eigentliche Fest über die Bühne geht (siehe Info).

Die heutige Kapelle des Hugenhofs wurde 1912 erbaut. Allerdings war die ursprüngliche Holzbohlenkapelle dort bereits 1866 von Anton Hug errichtet worden. Während eines schweren Gewitters 1866 hatte er sich geschworen, eine Kapelle zu errichten, würde er mit seinem Vieh heil nach Hause zurückkehren.

Der Blitzeinschlag vor gut einem Jahr hatte dann allerdings ein Bild der Verwüstung hinterlassen: Die Decke der Kapelle stürzte ein, auch an den Stromleitungen entstanden Schäden. Die Glocke der Kapelle, die zuvor jeden Tag morgens und abends pünktlich geläutet hatte, war seither aufgrund der beschädigten Stromleitung verstummt.

"Die Bedeutung dieser Kapelle geht weit über die private Nutzung hinaus", betonte Adalbert Kern von der Regionalgruppe Geroldsecker Land des Historischen Vereins bei einem Treffen mit der Besitzerfamilie Hug, bei dem es um die Sanierung ging. Laut Kern ist die Hugenhofkapelle ein geschichtliches Kulturgut, das für die Bewohner des Tals sehr wichtig ist. Nach der Renovierung soll sie auch wieder für jedermann geöffnet sein. Zumal die Hugenhofkapelle, gelegen oberhalb des Hugenhofs, nicht nur als Ort des Gebets dient, sondern für viele Wanderer ein attraktives Ausflugsziel mit Ausblick bis nach Reichenbach und das obere Schuttertal ist.

Spendenaktion bringt 6700 Euro

Die Regionalgruppe des Historischen Vereins hatte zu Spenden für die Instandsetzung aufgerufen. Denn bei der Kapelle handle es sich um ein Kleindenkmal, und in der Satzung des Vereins stehe geschrieben, dass er zur Erhaltung von Kleindenkmalen beitrage, so der Vorsitzende Norbert Klein. Mit dem Erlös der Spendenaktion – 6700 Euro – ist die Außenfassade neu gestrichen worden. "Die Kapelle strahlt jetzt wiederschön in Weiß und fällt von weithin ins Auge", freut er sich. Klein ist indes nicht nur Heimatforscher, sondern auch ein leidenschaftlicher Wanderer. Im Gespräch mit unserer Redaktion hebt er deshalb auch hervor, dass die Kapelle inmitten einer schönen Landschaft liegt und es sich lohnt, dort oben unterwegs zu sein.

Dank einer Gebäudeversicherung konnte die Besitzerfamilie Hug die gröbsten Schäden im Gebäude beseitigen lassen. So musste das Dach neu gedeckt werden. Auch die Gips-Figuren, die das Innere der Kapelle zieren, sind fachmännisch restauriert worden – von Hans Busch, einem im Ort ansässigen Künstler. Fünf Figuren waren beim Blitzeinschlag zu Schaden gekommen.

Das große Sandsteinkreuz neben der Kapelle ist ebenfalls gereinigt worden. Auch Baggerarbeiten waren nötig, mussten doch die elektrischen Leitungen von der Schuttertäler Kirche über die Lourdes-Grotte hoch zur Hugenhofkapelle teils neu verlegt werden.

So ganz abgeschlossen sind die Instandsetzungsarbeiten im Inneren der kleinen Kirche allerdings noch nicht, da noch Malerarbeiten anstehen. Doch bis zur Neu-Weihe der Kapelle in zweieinhalb Wochen soll das erledigt sein, wie zu hören ist.

Der Tag der Neu-Weihe beginnt am Sonntag, 4. September, um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Antonius Schuttertal mit Vikar Christian Schätzle. Ab 10.15 Uhr können die Gäste einen Fahrdienst vom Modoscher Platz hinauf zur Hugenhofkapelle auf dem Schuttertäler Kapellenweg nutzen. Dort werden die Besucher um 10.45 Uhr begrüßt, ehe um 11 Uhr eine neugestaltete Hinweistafel enthüllt wird. Danach wird bei einem Hock an der Kapelle gefeiert. Der Imkerverein Schuttertal bewirtet die Gäste bis 17 Uhr.