Diese Abgrenzung zur Kreisstraße 5342 soll entfernt werden – doch damit ist der Ortschaftsrat Kippenheimweiler nicht einverstanden. Foto: Mühl Foto: Lahrer Zeitung

Ortschaftsrat: Gremium in Kippenheimweiler kritisiert Vorhaben der Stadt

Kippenheimweiler. Mit Kritik hat der Ortschaftsrat Kippenheimweiler auf ein Vorhaben der Lahrer Stadtverwaltung reagiert. Es geht darum, im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt sämtliche Umlaufsperren – also Schranken, Poller und Absperrbarken – zu entfernen. Auch bei der Kaiserswaldhalle soll die Schranke in Verlängerung der Wylerter Hauptstraße, damit die Abgrenzung zur stark frequentierten K 5342, entfernt werden. Laut Aussage der Stadt sei dieser Schritt, gestützt durch Erkenntnisse der jüngsten Verkehrsschau, "unumgänglich". Unter anderem wird der Schritt auch aus Rücksicht auf Lastenräder und E-Bikes, die solche Übergänge nur mühevoll passieren könnten, unternommen.

Mit dem Vorhaben war der Ortschaftsrat einhellig nicht einverstanden. "Ich bin baff angesichts des Vorhabens. Das ist ein Unding, ich verstehe es überhaupt nicht", sagte Stephan Hurst (SPD). Angesichts der Geschwindigkeiten der Fahrzeuge auf der Kreisstraße müsse doch mit fehlendem Einschätzungsvermögen der Situation durch Kinder und Jugendliche gerechnet werden. Zu argumentieren, die Schranke lenke Radfahrer vom Verkehr ab, greife nicht, im Gegenteil zwinge sie doch zum Anhalten und Absteigen.

Thomas Schlenker (Freie Wähler) nahm ebenfalls Bezug auf die herrschende Durchgangsgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. "Gerade für Ortsfremde, die die Stelle nicht kennen, ist das doch noch schwerer einzuschätzen", warnte er. Roland Siefert (Freie Wähler) erinnerte an einen tödlichen Unfall Anfang der 1980er-Jahre vor Ort. Die Stelle sei unübersichtlich, würde durch einen Abbau der Schranke, die sich längst bewährt habe, zusätzlich gefährlicher gemacht. Auch Manfred Woitassek (CDU) verwies auf die "potenziell hohe Unfallgefahr".

Ortsvorsteher Tobias Fäßler (Freie Wähler) zitierte aus dem Vorhaben, das vom Rechts- und Ordnungsamt schriftlich angekündigt worden sei. Die Schranke könne demnach nur dann erhalten bleiben, wenn es gar nicht anders möglich sei. Der Effekt einer angestrebten Stoppstelle statt Schranke werde sich nicht einstellen. Woitassek regte an, die Stadt möge an entsprechender Stelle einmal Tempomessungen vornehmen, um ein besseres Gespür für die Situation zu bekommen.

Einhellig lehnte der Ortschaftsrat das städtische Ansinnen zum Abbau der Schranke ab. Ergänzend wurde ein Vorschlag Klaus Dorners (Freie Wähler) aufgegriffen. Demnach wird die Stadt ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Rat im Notfall keinerlei Verantwortung übernehmen werde, sollte die Schranke dennoch entfernt werden. Hier sollten dann die zuständigen Stellen doch bitte in die erste Reihe treten.