Politik: SPD-Ortsvereine Kippenheim und Mahlberg fusionieren formal / Gemeinsame Geschichte fortführen
Beschlossen war die Fusion in den beiden Ortsvereinen längst. Jetzt wurde sie formal vollzogen: Der SPD-Ortsverein Kippenheim/Mahlberg hatte im Siedlerheim Hanfröze seine konstituierende Mitgliederversammlung.
Kippenheim. Der bisherige Kippenheimer SPD-Vorsitzende Heinz Siefert durfte im Siedlerheim neben 21 Mitgliedern aus den beiden Orten zahlreiche Gäste begrüßen, die der Fusion beiwohnten. Diese war zuvor in beiden Ortsvereinen separat beschlossen worden (wir berichteten). Nun galt es, den Zusammenschluss noch formal zu vollziehen.
Zum Einstieg blickte der bisherige Mahlberger SPD- Ortsvorsitzende Peter Textor kurz zurück: Über viele Jahrzehnte habe man dort samt Orschweier bei Landtags- und Bundestagswahlen stets überdurchschnittliche Wahlergebnisse erzielt. Besonders erinnerte Textor an die beiden verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Max Isele und Peter Schüttig als sehr populäre sozialdemokratische Urgesteine.
Auch Heinz Siefert verwies bei seiner Rückschau aus Kippenheimer Sicht auf frühere, überdurchschnittliche Wahlergebnisse – etwa als Walter Caroli als Lahrer Landtagsabgeordneter 1988 mit beeindruckenden 40,4 Prozent in Kippenheim abschnitt und auch später die CDU überflügelt werden konnte. Ihr bestes Kommunalwahlergebnis hatten die Kippenheimer Sozis 1989 mit 31,3 Prozent und fünf Gemeinderatssitzen erzielt. In Schmieheim sei daraufhin folgerichtig Mitglied Jürgen Milde zum Ortsvorsteher gewählt worden.
Siefert zeigte sich angesichts des aktuellen bundesweiten Stimmenrückgangs alles andere als glücklich: "Ich hoffe, dass wir irgendwann wieder einmal ähnlich positive Wahlergebnisse erzielen werden wie damals!"
Nachdem der Ortenauer SPD-Chor "Rote Socken" samt Leiterin Petra Mayer-Kletzin mit einleitendem "Avanti Popolo/Bandiera Rossa" musikalisch-kämpferisch ihr umfangreiches Repertoire an Arbeiterliedern vorstellte, übernahm SPD-Kreisvorsitzender Karl-Rainer Kopf das weitere Prozedere. So wurden letztmals die Vorstandsmitglieder der beiden Ortsvereine entlastet. Dazu herrschte keinerlei Diskussionsbedarf, und es geschah einstimmig.
Ebenso wenig Probleme hatten die Mitglieder mit der Verabschiedung einer leicht geänderten und damit gemeinsamen Satzung. In Windeseile wurde die abgesegnet, samt neuer Ehrungsordnung.
Komplett einstimmig ging es bei den Wahlen der Parteiführung zu. Wie intern schon vorgeklärt, übernahm Heinz Siefert den Ortsvereinsvorsitz, Peter Textor wurde sein Stellvertreter. Die Kasse führt Torsten Steiner, Maria Frey übernimmt den Schriftführerposten. Auch die Beisitzerposten wurden örtlich paritätisch besetzt mit Jonas Storz und Helmut Littmann aus Kippenheim) sowie Helmut Bakenhus und Karin Gehrke aus Mahlberg. Zu Kreisdelegierten wurden Jonas Stolz und Helmut Bakenhus, ihre Stellvertreter sind Helmut Littmann und Peter Textor.
Siefert anschließend: "Wir wollen heute auch die Entwicklung und Stärkung einer sozialen Demokratie feiern!" Weiterhin werde man nach Kräften an der Entwicklung des Gemeinwesens mitwirken – natürlich auch in der Kommunalpolitik, wenngleich die aktuellen Prognosen für die Bundespartei nicht gerade fröhlich stimmen.
Auf die schlechte Wahlprognose ging SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner als Gratulant und Gastredner mit kurzen, klaren Worten ein. Er machte keinen Hehl daraus, dass er mit der aktuellen Regierungsarbeit "extreme Probleme" habe. Falsche Kompromisse bei Personalquerelen wie bei Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen, aber auch sonstige Unstimmigkeiten seien lähmend und peinlich.
Die beiden Schatzmeister Maria Frey für Mahlberg und Torsten Steiner aus Kippenheim erbrachten eine rechnerische Null. Die bisherigen Einzelkonten wurden aufgelöst und deren Beträge "zwischengeparkt". Somit fließen knapp 8000 Euro als Startguthaben in die neue gemeinsame Kasse des SPD-Ortsvereins Kippenheim/Mahlberg.