Versammlung: Immer weniger freiwillige Helfer für die Veranstaltung / Bürgermeister Matthias Gutbrod bedauert Ausstieg

Kippenheim (ae). In der Versammlung des Angelvereins zog Vorsitzender Frank Straub eine positive Bilanz, was das Sportangeln und vor allem den Natur- und Wasserschutz rund um den Auwaldsee und den Dorfbach anbelangt. Ernüchternd dagegen war seine Ankündigung, dass sich der Verein von der Teilnahme am Weinfest zurückzieht. Heißt, dass dieses künftig ohne den Verein stattfindet, obwohl die Anglerlaube mit ihrem Essensangebot stets ein großer Publikumsmagnet war. Der Grund liegt laut Straub weder im Finanziellen noch am Willen. Verantwortlich für den Abschied vom Weinfest sei allein die Tatsache, dass die Zahl der Helfer zunehmend schwinde, was schon seit Jahren absehbar gewesen wäre. Im vergangenen Jahr versuchte der Verein dies abzufangen mit der Vergabe der Essensausgabe an einen Caterer. Das habe zwar gut geklappt, dennoch fehlten an die zehn Helfer, um einen reibungslosen Ablauf beim Auf- und Abbau der Laube sowie bei der Bewirtung zu gewährleisten. Selbst die zu finden, die da waren, sei fast eine unlösbare Aufgabe gewesen. Straub zeigte sich enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft mitzuarbeiten. Den Beschluss zum Rückzug trafen 19 von 29 anwesenden Mitgliedern in einer außerordentlichen Versammlung. Sie sahen keine Perspektive weiterzumachen.

Für das Weinfest müssten an die 800 Einsatzstunden geleistet werden, diese könnten laut Straub jetzt anderweitig im Verein eingesetzt werden. Als Affront gegenüber anderen Vereinen oder der Gemeinde wollte er die Sache nicht verstanden wissen. Würde es in Zukunft im Zusammenhang mit dem Bürgerhaus ein neues Konzept geben, könnte sich der Angelverein wieder einbringen. Bürgermeister Matthias Gutbrod bedauerte den Ausstieg zutiefst. Für die rückläufigen Helferzahlen hatte er Verständnis. Andererseits sei aber die Teilnahme am Weinfest ein gutes Forum für Werbung in eigener Sache. Zu zeigen, was ein Verein alles leiste, sei ein wichtiges Signal an die Bürger und Besucher. Ansonsten dankte er dem Verein für sein unermüdliches Engagement in Sachen Natur- und Wasserschutz.

Dafür übernehme der Verein nicht nur die Betreuung von Nistkästen rund um den Auwaldsee zum Schutz heimischer Vogelarten. Im Vordergrund steht vor allem der Gewässerschutz sowie der Einsatz von alteingesessenen Fischarten. Laut Gewässerwart Auwaldsee Felix Däschle verfüge der See über unbelastetes Wasser, Sauerstoffgehalt und Temperatur stimmen. Ein Pilot- und Vorzeigeobjekt ist die Renaturierung des Dorfbachs, berichtete Gewässerwart Bach Walter Schätzle. Das Projekt sei ein Paradebeispiel für ein gelungenes Förderprojekt. Für Arbeiten rund um den Naturschutz haben die Angler rund 1700 Stunden Einsatzstunden geleistet, berichtete Dennis Scheffler. Darunter auch drei Jugendliche. Allerdings werde es immer schwieriger, Jugendliche zu gewinnen. Rechnerin Christin Ganz erwirtschaftete ein Plus, zur neuen Schriftführerin wurde Katharina Schmidt gewählt.