Versammlung: Dirigent Johannes Kurz verlässt MV Kippenheim nach mehr als 17 Jahren / Chef-Trio gewählt
Der Musikverein Kippenheim wird künftig von einem gleichberechtigten Trio geführt. Eine entsprechende Satzungsänderung wurde bei der Hauptversammlung beschlossen. Zudem heißt es bald Abschied nehmen von Dirigent Johannes Kurz.
Kippenheim. Sowohl Kurz als auch Vorsitzender Josef Kupfer zeigten auf, dass die Jugendarbeit künftig zur Herausforderung werde. Laut Kurz ist die Musikerdecke dünn geworden, was sich mittel- und langfristig als existenzbedrohend für den Verein erweisen könne. Das Thema Nachwuchs sei jüngst Thema eines Treffens von Musikvereinen im Südbezirk gewesen. Noch verfüge der Kippenheimer Musikverein über ein "kleines, aber feines Jugendorchester, das nicht alle haben". Ein Weg zur Nachwuchsgewinnung soll in die Grundschule führen.
Verbesserungsbedarf sah Kupfer auch in Sachen Helfereinsätzen. Beim Weinfest konnte man mangels Freiwilliger nur die Bewirtung stemmen, die musikalische Begleitung beim Zug der Weinkönigin auf den Festplatz hatte der MGV übernehmen müssen. "Das will ich in diesem Jahr nicht mehr erleben", mahnte Kupfer, zumal die künftige Weinkönigin aus den Reihen des Musikvereins kommen werde.
Alles in allem steht der Verein aber gut da, wie sich aus den verschiedenen Berichten ergab, ist auswärts und auch in der Gemeinde präsent. Bürgermeister Matthias Gutbrod bescheinigte dem Musikverein "ein hochklassiger Verein" zu sein. Lob gab’s für die Jugendarbeit und die Teilnahme an Aktivitäten im Dorf, Dank auch für die Teilnahme am Ferienprogramm.
Nachwuchs soll sich wieder öffentlich zeigen
Laura Lang und Anna Jörger betreuen mit ihrem Team insgesamt 30 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, im Jugendorchester spielen 16 Jugendliche und junge Erwachsene. Sie haben sich nach langer Zeit im November vergangenen Jahres wieder mit einem Vorspielnachmittag der Öffentlichkeit präsentiert. Mehr als 70 Gäste spendeten Applaus. Den Erfolg wollen Jugendmusiker und ihr Dirigent Philipp Nosko wiederholen, der Vorspielnachmittag soll fest im Terminkalender verankert werden.
Finanziell steht der Verein auf einer soliden Basis, auch wenn die scheidende Rechnerin Jasmin Steinert für 2018 ein Minus buchen musste. Als Gründe nannte sie den fehlenden Dirigentenzuschuss der Gemeinde, höhere Kosten für Auftritte, den Kauf neuer T-Shirts für die Aktiven und Investitionen in Instrumente und Equipment.
Am 28. April steht das letzte Frühjahrskonzert unter der Leitung von Dirigent Kurz an. Er übernimmt im Frühjahr die Leitung der Musikschule Hornberg. Die Dirigentenstelle ist ausgeschrieben, die ersten Bewerbungen liegen laut Kupfer vor. Kurz dankte "für tolle siebzehneinhalb Jahren mit euch". Er habe den Verein 2001 auf einem sehr hohen musikalischen Niveau übernommen, das er weiter zur Qualitätsstufe sinfonisches Orchester ausgebaut habe. Bereits "melancholisch" zeigte sich Kupfer, als er sich an Kurz wandte: "Es ist dein Verdienst, dass das Orchester ein so hohes musikalisches Niveau erreicht hat."
Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorstand Technik Josef Kupfer; Vorstand Finanzen Matthias Blum (zuvor Stellvertreter); Vorstand Musik Pascal Krämer (bisheriger Stellvertreter Mark Krämer); Schriftführerin Caroline Siefert; Inventarverwalterin Sabrina Schmidt; Jugendteam Laura Lang, Anna Jörger, Silvia Berndt (neu); Beisitzer Daniel Zehnle (neu), Stefanie Roth (neu), Rebekka Weis (neu), Heike Blocher (neu); Edith Frank, Bernd Loschwitz.
Ehrenmitglied: Eugen Schell
60 Jahre Mitglied: Günter Bruder und Karl Jörger
25 Jahre: Fabian Singler
16 Jahre im Vorstand: Daniel Zehnle
Zwölf Jahre im Vorstand: Matthias Blum und Pascal Krämer